CCD zum Guiden

Okular, Filter, Kamera...
rfriedrich
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CCD zum Guiden

Beitrag von rfriedrich »

Hallo Astrofreunde!
Ich bin seit geraumer Zeit auf der Suche nach einer CCD Cam zum guiden.

Nur zur Vollständigkeit:
EQ6 SynTrek (ohne Handcontroller) mit ASCOM über Laptop und Cartes du Ciel, PHD Guiding;
Skywatcher 10"Newton mit Canon 40D zum fotografieren;
Skywatcher Achromat 150/600 zum guiden

Mein Problem ist, dass die SPC900N (nicht umgebaut), die Meade LPI (hab ich günstig erstanden) und das Lechner CCD Modul nicht so toll zum guiden sind. SPC900 ist zu unempfindlich, die Meade LPI schwankt zwischen "Krieg der Ameisen" (schweres rauschen) und manchmal ein Leitstern (sollte aber einer sein, der mit dem freien Auge schon fast sichtbar ist) und das Lechner Modul liefert durch den Video Grabber kein sauberes Bild (lauter dünne horizontale Streifen im Bild) --> ergo sind alle Drei keine Lösung.

Nun habe ich schon diverse Foren und Internetseiten abgeklappert und bin so klug wie zuvor. Ich hab mir Informationen über die folgenden CAMs mal angesehen, die theoretisch mal in Frage kommen könnten:

ALccd 5.2
ATIK16icC
ATIK16icHS
Lodestar
DMK 21AU04.AS
DBK 41AU02.AS

Mir ist klar, dass hier Kameras mit Farb und S/W Chip, USB1.0 und USB2.0 Verbindungen und unterschiedliche Auflösungen gelistet sind. Leider ist genau das mein Problem.
Aus den diverse Foren und Internetseiten kann ich nicht wirklich identifizieren ob nun S/W oder Farbe so ausschlaggebend ist.
Ebenso schwer ist es abzuwägen ob USB1.0 oder USB2.0 so wichtig ist.
Und zu guter letzt natürlich die Auflösung des Chips.

Oberste Priorität, die ich noch nicht erwähnt habe, ist letztendlich aber die Erkennung der jeweiligen CCD Camera in der Guiding Software. PHD Guiding, Guidemaster, EQ-Align, Meta Guide... All diese Programme sind auf Ihre Weise genial (finde ich) aber wenn sie die CAM nicht richtig erkennen und steuern können (Belichtungszeit, Bildeinstellungen, ...) ist die beste CAM wertlos.

Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen mit der ein oder anderen CAM und kann mir seine Erfahrungen punkto Funktionalität, Wichtigkeit der oben genannten Punkte, etc. mitteilen. 400 bis 500 € für eine Guide CAM ist ja kein Pappenstiel und drum möchte ich diesen Kauf gut überlegen.

Danke jedenfalls schon mal im Vorhinein für eure Anregungen.

Vielleicht kann ich mich ja mal mit einer EQ-6 Antwort revangieren ;-)

Liebe Grüße

Roman
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Josef
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Beitrag von Josef »

Hallo Roman,

ich verwende die Meade DSI Pro (erstes Modell)!
Funzt prima mit PHD und noch dazu jede Menge Leitsterne, egal wohin ich das Teleskop schwenke!

Die Kamera war überdies ein Schnäppchen in der Bucht! :lol:
rfriedrich
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Beitrag von rfriedrich »

Hallo Josef!
Danke für Deine rasche und eindeutige Antwort. Leider ist die Bucht derzeit weit weg ;-) Aber dennoch hast Du meine Liste um ein Stück erweitern können. An Meade habe ich ehrlich gesagt nicht gedacht, weil man im Netz fast nur schlechtes liest - aber Foren lesen macht auch oft verrückt weil man man ja bekanntlich von 5 Leuten, 10 Meinungen erhält. Drum nochmals danke für Deine Erfahrungen. Ich werd mir die DSI mal durch den Kopf gehen lassen und noch ein bisschen spezieller danach googeln.

Liebe Grüße
Roman
Lateralus
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Beitrag von Lateralus »

Hi Roman,

Farbe vs. S/W Chip?
Ganz klar: S/W!!!
S/W Chips sind im Vergleich zur Farbversion empfindlicher, also ist die Wahrscheinlichkeit einen Leitstern zu erwischen höher.
Farbe braucht wirklich Niemand bei einer Guidekamera.

Chipsize, Auflösung
Ein größerer Chip zeigt dir ein größeres Bildfeld und somit siehst du vielleicht gerade
noch einen Leitstern in einem Eck der mit einem kleineren
Chip im Verborgenen geblieben wäre.
Die Auflösung (also die Pixelgröße) ist prinzipiell nicht ganz unwichtig.
Je kleiner die Pixel sind umso feiner können Abweichungen erkannt
werden und werden so korrigiert noch bevor sie sich auf die Aufnahmekamera
übertragen können. Da man mittlerweile aber subpixelgenau mit div.
Softwareprogrammen guidet ist das vermutlich nicht mehr ganz so entscheidend.

USB1.0 vs. USB2.0?
total egal


Wenn ein gewisser Basteltrieb vorhanden ist, dann würde ich einfach
die Webcam auf Langzeitbelichtung umbauen und einen S/W Chip einbauen. Das kostet dich ca. 40€.
Alternativ kannst du dir die DMK 21AU04.AS kaufen die dann in Sachen
guiding EXAKT das selbe (gleicher Chip) ist.

Eine gekühlte Guidingkamera (ALCCD5.2 oder ATIK) halte ich wegen der
doch recht kurzen Belichtungszeiten für nicht notwendig.


lg,
Michael
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo,

ich empfehle die Atik 16IC, ist einfach die beste.

Viele Grüße

Daniel
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AstroPegasus
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Beitrag von AstroPegasus »

Hallo Roman!

Ich verwende die QHY5 und PHD. Ist eine perfekte kombi.
Hat einen SW Chip und 1,3 mPixel Somit ist immer ein Leitstern am Chip.

lg
Günther
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Beitrag von rfriedrich »

Guten Morgen an Alle!
Danke für eure zahlreichen Erfahrungsberichte. Ist toll wie unterschiedlich doch die Praxis von den oft beschriebenen Theorien gelebt wird.

@Michael:
Den Umbau auf einen anderen Chip der SPC900 hab ich mir schon überlegt. Allerdings hab ich mir eingebildet gelesen zu haben, dass ohne Umbau auf Langzeitbelichtung der S/W Chip auch nicht viel bringt. Ehrlich gesagt, das mit dem Parallelport am PC ist mir zu viel Aufwand, abgesehen davon, dass ich keinen Laptop mit Parallelport habe.
Solange ich nicht weiß, dass nur der S/W Chip mit der normalen Belichtung der SPC900 (ich glaube maximal bei 5fps 1/50) eine Steigerung bringt, sind die 50€ auch zu viel, denn die investiere ich dann lieber in eine fertige und funktionelle Lösung

@Daniel:
Die ATIK hatte ich auch schon überlegt, allerdings scheint mir die ATIK die gleiche Chipgröße wie die LPI zu haben und die LPI hat einen Himmel wie durch ein 5mm Okular. Ich bin einfach unsicher ...

@Günther:
Die QHY5 hat einen CMOS Chip, richtig? Davon wird doch immer abgeraten? Ich bin wahrscheinlich etwas übersensibel, aber meine Meade LPI hat ebenfalls einen CMOS Chip und der produziert bei steigender Belichtungszeit "bunte Sterne" die gar nicht am Himmel sichtbar sind ;-) Ehrlich gesagt hab ich mir bei meinem 120/600 Refraktor, den ich zu guiden verwende, mehr Sterne erwartet.


Das ist echt kein einfaches Thema.

liebe Grüße
Roman
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AstroPegasus
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Beitrag von AstroPegasus »

Hallo Roman!

Der Chip für die Nachführung ist relativ egal. Wichtig ist nur der SW Chip. Somit auch keine blauen Sterne.
Du hast Belichtungszeiten von 1 bis max 3 sekunden.
Die QHY(ALCCD) hat natülich auch keine Kühlung. Ist aber wesentlich empfindlicher als die LPI! Ich hatte sie auch am Anfang. Ist aber kein Vergleich.
Die Pixelgröße und die Chipgröße ist wichtig.

http://www.qhyccd.com/QHY5.html

http://www.astrolumina.de/html/alccd.html

lg.
Günther
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Beitrag von rfriedrich »

Das klingt schon mal brauchbar, eben auch weil der Chip größer ist.
Übrigens, wer guided von euch über die ST-4 Schnittstelle? Ich hab die bei meiner EQ-6 noch nie verwendet! Ich hab nur die Serielle Verbindung (mit der kleinen Übersetzer Box dazwischen). Würde ST-4 einen Vorteil bringen?

viele grüße
Roman
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo Roman,

es ist egal wie klein der Chip der Atik ist, mit einem 80/400er Leitrohr hatman selbst in Sternlosen Galaxienregionen bei 0,5 Sekunden Belichtungszeit mindestens 5 Leitsterne.

Ich bin von der Alccd5 schwer enttäuscht gewesen, die war kein vergleich zur Atik. Jetzt ist es ein Traum, Kamera einschalten, auf Leitstern klicken, und geht schon. Ohne Leitrohrschellen, ohne Exzenter.

Viele Grüße

Daniel

Ps: die Atik habich mir als 250eur Schnäppchen auf Astronomie.de geschossen.
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tommy_nawratil
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Beitrag von tommy_nawratil »

hallo Roman,

kann Daniel nur zustimmen: Seit ich den 80/400 zum Guiden dranhabe, musste ich noch nie die Leitrohrschellen antasten... Habe die AlCCD5 dran und die Zeit auf 1sek. eingestellt. Sehe auch Sterne in M13 (oder M15?) mit der Guidingcam.

Ja, ich guide über die ST4 Schnittstelle, und es funktioniert prima. Anschliessen, kalibrieren, guiden. Da ich die Synycan Handbox immer dranhabe, kann ich nichts zum Unterschied ST4 vs. Handboxeingang sagen.

lg Tommy
rfriedrich
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Beitrag von rfriedrich »

Hallo Tommy!
Soweit ich verstanden habe ist Daniel jedoch von der ALCCD5 schwer entäuscht.
Ich muss erstmal alles setzen lassen, tendiere aber auch schon eher zur ATIK. Vorallem wenn die Chipgröße nicht so wirklich wichtig beim guiden ist. Ich hab eben meinen schmucken Widefield Refraktor (120/600) und ich würde gerne die Lichtstärke auch am CCD Chip wiederfinden.
Muss mal schauen was so am Gebrauchtmarkt herumgeistert. Wenn euch etwas unterkommt, wäre es nett wenn Ihr an mich denkt ;-)
Liebe Grüße
Roman
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo tommy und Roman,

thats right, ich finde die Alccd5 nicht annähern empfindlich genug. Das von dir beschriebene verhalten mit einer Sekunde überall nen Leitstern zu finden kenne ich nicht beim 80/400 Refraktor. Man musste den Gain sehr stark hochdrehen um überhaupt Sterne zu finden. Ich finde die Kamera zu überteuert, schließlich hatsie keinen CCD sondern nur nen schnöden CMOS chip.

Viele Grüße

Daniel
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AstroPegasus
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Beitrag von AstroPegasus »

Hallo Daniel !

Entgegen deiner Erfahrungen mit der QHY5 bin ich sehr zufrieden.
Bis dato habe ich immer einen Leitstern erhascht ohne das Teleskop zu verstellen. Ich verwende aber nicht die hellsten Sterne zum nachführen sondern relativ schwache.
Allerdings mache ich keinen Dunkelbildabzug. Wenn ich diese Funktion wähle ist mein Bild meist schelcht.

Günther

Ach ja ich verwende die interne ST4 Schnittstelle der Cam.
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tommy_nawratil
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Beitrag von tommy_nawratil »

hallo,

hm, den Gain habe ich schon lang nicht angeschaut wo der steht. Ich mache immer Dunkelbildabzug sonst grieselt es ordentlich. Wie gesagt, ich seh bei M13 (M15?) Einzelsterne am Guidemaster. Das ist doch schon recht ordentlich, denke ich. Zum Guiden nehm ich auch lieber die schwächeren Sterne, irgendwie habe ich Angst dass mit den fetten Guidesternen auch die Sterne am Foto fetter werden ;-)

Ich hoffe ja dass irgendwann ein MGEN für mich frei wird, dessen Kamera soll empfindlicher als die AlCCD5 sein. Hatte mal einen in der Testphase. Aber wie ich Lajos einschätze bin ich immer der letzte in der Liste...

lg Tommy
Zuletzt geändert von tommy_nawratil am 02.11.2009, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
rfriedrich
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Beitrag von rfriedrich »

Vielleicht kommen wir der Lösung etwas näher.
Wenn ich mal die beiden folgenden CCDs in Betracht ziehe:

ALCCD5.2 und die ATIK16ICHS

Ich vergleiche mal die Daten, die teleskop-service.de im Shop angibt

ALCCD5.2:
CCD-Sensor: Sony ICX259AL; 6x4,96mm
Pixelanzahl: 752x582
Pixelgröße: 6,5 x 6,25 µm
Datentiefe: 16 bit
Belichtungszeit: 0,02 - 10.000 Sec
Kühlung: 1stufig, Peltier, mit Lüfter
AG-Schnittstelle: SBIG ST-4 kompatibel mit 6poligem RJ-12 Anschluß
Gewicht: 275 Gramm
Anschluß am Teleskop: T-2 (M42 x 0,75mm)
PC-Anbindung: USB 2.0
Stromanschluß: 12 V nur bei Kühlung nötig

ATIK16ICHS
CCD Sensor: CCD - Sony ICX-424AL; 6mm - diagonal
Pixelzahl: 659x494
Pixel Größe: 7,4 µm - quadratisch
Full Frame Download: 3,8 Sekunden
Readout Noise: 7e RMS
Computeranschluss: USB 1.1
Stromanschluss: 12V DC - 0,55A
Belichtungszeiten: 1/1000sek bis unendlich
Kühlung Peltierkühlung
Gewicht 350 Gramm mit Kabel


Nun wieder die Fragen an euch ob hier Entscheidungsmerkmale dabei sind bzw ob man die Beiden überhaupt so direkt miteinander Vergleichen kann. Ich will ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Chip: ATIK Sony ICX-424AL; ALCCD5.2 Sony ICX259AL
Chipgröße: ATIK 659x494; ALCCD5.2 752x582
Pixelgröße: ATIK 7,4 µm - quadratisch; ALCCD5.2 6,5 x 6,25 µm
Datentiefe: ATIK ???; ALCCD5.2 16bit
Belichtungszeit ATIK bis unendlich; ALCCD5.2 bis 2,7 Stunden
USB: ATIK USB1.1; ALCCD5.2 USB2.0
ST-4: ATIK ja; ALCCD5.2 ja
Kühlung: ATIK Peltier; ALCCD5.2 Peltier
12V: ATIK immer?; ALCCD5.2 nur bei Kühlung
Versiegelte CCD Kammer: ATIK ja; ALCCD5.2 ???

irgendwie recht ausgeglichen, oder? Eine Mischung aus Beiden wäre super, oder vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich nicht auskenne ;-)
Ich kenne die Unterscheide der Chips nicht und weiß auch nicht ob nun rechteckig oder quadratisch besser bei der Pixelform ist.

Was meint ihr?

Danke und viele Grüße

Roman
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tommy_nawratil
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Beitrag von tommy_nawratil »

hallo Roman,

meine AlCCD5 hat keine Kühlung, das ist ne andere Kamera als die 5.2 - da können dir die langjährigen Fotografen mehr erzählen als ich.

lg Tommy
Lateralus
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Beitrag von Lateralus »

Kann es sein daß vielleicht die ALCCD5 und die ALCCD5.2 verwechselt werden?

die ALCCD5 würde ich mir auch nicht kaufen, die hat einen CMOS Chip
aber die ALCCD5.2 hat den Sony ICX259AL CCD Chip

vielleicht ist darum der eine zufrieden und der andere unzufrieden mit seiner ALCCD5

Wenn der Basteltrieb nicht vorhanden ist, dann muß man halt leider Geld ausgeben. Nur den Chip auf SW tauschen reicht nicht. Den SC1 mod muß man auch machen. Der kostet nix außer Bastelzeit.


was zum Lesen und weiter verunsichern :-)
http://www.astronomicum.de/modules.php? ... =0&thold=0


der Mann hinter K3CCD hat sich mal die Mühe gemacht und div.
Guiding-CCDs verglichen. Die hier im Thread genannten CCDs darf sich jeder selbst raussuchen und seine Schlüsse daraus ziehen:

http://www.pk3.org/Astro/index.htm?astr ... arison.htm


lg,
Michael

PS: schade daß der ICX259AL der ALCCD5.2 in der Tabelle fehlt...
rfriedrich
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Beitrag von rfriedrich »

Hi Michael!
Die beiden Seiten sind sehr gut. Der Bericht mit den Beispielfotos ist schon mal ziemlich aussagekräftig.
Der SPC900 Umbau ist sicherlich reizvoll und eine nette Beschäftigung für verregnete Abende...
... jedoch nützt mir der Umbau nichts, da ich kein Parallelport am Laptop habe und ohne dem hilft mir der ganze Umbau nichts.

lG
Roman
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Beitrag von Lateralus »

das kann ich so nicht stehen lassen :-)

den Umbau gibt es für den parallelen und serielen Port
moderene Notebooks verfügen leider weder über den einen noch über den anderen Port.

aber es gibt für schmales Geld einen USB-seriell Adapter und schon würde das mit dem Umbau funktionieren.

USB-parallel gibt es zwar, das funktioniert aber nicht.

Man muß aber sagen daß der Chiptausch bei der SPC900 keinen Spaß macht. Im Gegensatz zur 840k.

lg,
Michael
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tommy_nawratil
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Beitrag von tommy_nawratil »

hallo,

danke für die Linx, Michael - der Vergleich auf astronomicum ist sehr interessant! Die AlCCD5 ist zwar nicht so empfindlich wie die 5.2 oder die umgebaute Webcam, aber das grössere Gesichtsfeld wird man bei der Leitsternsuche schätzen.

Es steht leider nicht dabei, ob die 5.2 im gekühlten Betrieb verwendet wurde - da würde man sich wieder die Tauproblematik einhandeln.

Eine SPC900 umbauen ist sicher eine nette Sache, das würde mich auch reizen.

lg Tommy
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Beitrag von Lateralus »

wenn ich mir das rauschfreie Bild der 5.2 so ansehe dann
lege ich meine (und deine ggg) Hand ins Feuer dafür
daß das mit aktiver Kühlung war.

Eine kleine und handliche Guidingcam ist die 5.2 durch
die Kühlung allerdings nicht mehr.

Theoretisch könnte es zwar Leitsterne geben die im Rauschen
untergehen und die erst durch aktive Kühlung sichtbar werden,
aber mal im Ernst: Möchte Jemand von uns auf so extrem schwache
Lichtfuzelchen guiden? So schnell kann man gar nicht schauen
und der Leitstern ist plötzlich dahin wegen einer Transparenzschwankung
des Himmels.
Die Kühlung tausche ich darum sehr gerne gegen das geringe Gewicht
und die geringeren Kosten.

Mit der Tauproblematik hast du natürlich auch wieder Recht Tommy.
Das würde die Sache auch nicht einfacher machen.
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AstroPegasus
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Beitrag von AstroPegasus »

Ich möchte hier das Rauschverhalten der einzelnen CCDs nicht weiter anheizen. Aber dennoch möchte ich hier noch eine wichtige Komponente einwerfen.
Der Stromverbrauch.
Im stationären Betrieb in einer Sterwarte kein Thema aber wenn man mobil sein will, muß auch dieses in Betracht gezogen werden.

Somit stellt sich die Frage: Brauche ich bei guiding Bilder mit Belichtungszeiten von 1 sekunde einen gekühlten Chip mit entsprechendem zusätzlichen Stromverbrauch?

Günther
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo,

ein gekühlter Chip bringt dir bei 1sek belichtungszeit nüsse, es sei denn die kamera besitzt verstärkerglühen das durch kühlen weggeht(lokale ADU erhitzung).

Viele Grüße

Daniel
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tommy_nawratil
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Beitrag von tommy_nawratil »

hallo Daniel,

hä was sind denn Nüsse? Die liegen bei mir im Garten...?

Stein und Bein, ich hatte immer sofort einen brauchbaren Leitstern. Aber mal sehen, die Wahrheit kommt im Frühjahr mit dem Virgohaufen, da sind Leitsterne notorisch selten. Habe heuer nur 4565 und die Makarian Kette geknipst da wars jedenfalls ok. Das Feld ist halt grösser, auch wegen 400mm Brennweite, das kompensiert vermutlich wieder einiges, was an Empfindlichkeit abgeht.

lg Tommy
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Beitrag von rfriedrich »

Also wenn ich da auch noch was sagen dürfte dann könnte man die Kühlung, die man zum Guiden sicherlich nicht braucht, dennoch für S/W Deepsky Aufnahmen verwenden. Ich wähle mein Equipment immer so, dass ich es für Multiple Einsätze verwenden kann. Drumm auch der 120/600 Refraktor, der einerseits ein schönes Rich Field bietet (auch für Foto) und andererseits auch zum guiden genug Licht liefert, auch mit einer 2xBarlow wenn ich wirklich mit gleicher Brennweite zum Newton guiden will.
So halte ich es auch mit der Guiding Cam, die ich nicht nur zum Guiden verwenden können möchte sondern vielleicht eben auch für Deepsky, falls ich mal nicht die Canon DSLR dranschrauben möchte.

Immer noch bleibt offen ob ATIK oder ALCCD5.2. ich glaube dass die beiden in der engeren Wahl sind, obwohl ich mir die Meade DSI, die Josef vorgschlagen hat, auch noch mal ansehen werde.

liebe Grüße
Roman
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Beitrag von Lateralus »

Da kann ich wieder etwas zur Verwirrung beitragen:
Ich habe mal die Datenblätter des ICX424AL (ATIKIC Hs) und des ICX259AL (ALCCD5.2)
miteinander verglichen.

Die typ. Sensitivity lt Datenblatt:
ICX424AL = 880mV
ICX259AL = 1000mV

Also könnte man meinen der ICX259AL ist um 13,64% empfindlicher.

Sieht man sich das Mess-Setup genauer an, so gibt es einen Unterschied den man
noch berücksichtigen muß.

Der Meßaufbau ist bei beiden gleich:

Standard imaging condition I:
Use a pattern box (luminance: 706cd/m2, color temperature of 3200K halogen source) as a subject.
(Pattern for evaluation is not applicable.) Use a testing standard lens with CM500S (t = 1.0mm) as an IR
cut filter and image at F8. The luminous intensity to the sensor receiving surface at this point is defined as
the standard sensitivity testing luminous intensity.

Allerdings unterscheidet sich die Interpretation der gemessenen Spannung bei beiden Sensoren:

ICX424AL
Sensitivity
Set to standard imaging condition I. After setting the electronic shutter mode with a shutter speed of
1/250s, measure the signal voltage (Vs) at the center of the screen, and substitute the value into the
following formula.
S = Vs x 250/30[mV]

ICX259AL
Text gleich, aber andere Formel
S = Vs x 250/50[mV]

Unabhängig davon daß ich nicht ganz verstehe was „measure the signal voltage (Vs) at the center of the screen”
bedeutet (ist das das Ausgangssignal eines Pixels in der Mitte??? „screen“ würde ich jetzt nicht für Chip verwenden),
muß man die tatsächlich gemessene Ausgangsspannung Vs wieder zurückrechnen.
Warum das so ist, und vorallem warum man im Datenblatt nicht einfach die tatsächliche physikalische Größe Vs
angibt ist mir ein Rätsel. Vielleicht stehe ich da auf der Leitung.

ICX424AL
Vs= S x 30/250 = 105,6 mV

ICX259AL
Vs= S x 50/250 = 200 mV

Wenn das alles stimmt was ich mir da zusammenreime ist die tatsächlich gemessene
Ausgangsspannung beim ICX259AL also um 89,39% höher. Da in beiden Datenblättern
das gleiche Dark Signal angegeben wird und der Zusammenhang Photonen/Elektronen
bei einem CCD ein linearer ist, kann man sagen daß der ICX424AL um 89,39% empfindlicher ist.

Ob ein Sensor tatsächlich fast doppelt so empfindlich sein kann??? Ich kann es nicht glauben,
da muß irgendwo ein Fehler in meiner Überlegung sein…..nur welcher?

lg,
Michael


PS.: wer nachschauen möchte:
http://www.unibrain.com/download/pdfs/u ... X424AL.pdf
http://www.astroqcam.dk/Datasheets/ICX259AL.pdf
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo Michael,

ich will auf deine Schlussfolgerung jetzt garnicht eingehen, dazu habich nicht die Zeit, ich möchte nur anmerken dass letztendlich der Test am Himmel zählt und obman damit nun alle Sterne findet oder nicht.

Beides sind sicherlich vorzügliche Guidingkameras, wos kaum besser gehen wird, es sei denn man kauft den Lodestar und binnt den 2x2.

Was ich nicht verstehe ist die Angabe von Roman die Kamera auch für Deepsky zu verwenden. Und womit guidest dann?

Gut ich hab meine Atik 16Ic eine nacht lang auf 20sekunden laufen lassen, da geht einiges ohne guiding, aber selbst wenn man nach jedem Bild dithert und es auf 2x Drizzelt bleibt nen minibild von 1400x1000 pixeln monochrom.

Viele Grüße

Daniel
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rfriedrich
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Beitrag von rfriedrich »

Hi Daniel!
Absolut berechtigte Frage womit ich dann guide. Naja, es wird ein "probieren wir es mit der LPI - wenn ein Leitstern günstig steht". Mehr würde es nicht werden können.
Ich muss mich leider nach meiner Decke strecken. Die 10k€ habe ich leider nicht um sie in 2 ordentliche CCD Cams zu investieren.
Macht aber auch nichts.
Bleibt eben die Frage ob ATIK oder ALCCD5.2.
Kann mir einer von euch sagen, ob die ATIK eine externe Stromversorgung (ohne Kühlung) benötigt oder wie die ALCCD5.2 über USB versorgt wird.

Danke und lG
Roman
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo Roman,

die Atik braucht immer externe Stromversorgung, sonst läuft sie nicht.

Viele Grüße

Daniel
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