Hi Leute!
Nachdem ich jetzt schon mehrere Monate immer wieder auf diversen Astro und Teleskop Seiten verbracht habe, möchte ich mir nun mein eigenes erstes Teleskop kaufen. Das Problem ist, dass ich mir nach etlichen Stunden auf astro-shop.at immer noch nicht sicher bin was die Ausrüstung angeht. Ich hoffe daher ihr könnt mich etwas beraten was das angeht.
Was sind meine Ziele, was möcht ich machen:
- Beobachten von (hauptsächlich) DeepSky Objekten wie Nebel, Galaxien, Sternenhaufen etc. aber auch unsere Planeten sollten beobachtet werden können.
- Wenn ich dann mal ein wenig mit der Ausrüstung und dem Umgang vertraut bin, dann möchte ich eigentlich in die Astrofotografie einsteigen.
Hier meine bisherige Zusammenstellung für den Einstieg:
- Skywatcher Teleskop N 200/1000 Explorer BD HEQ-5 SynTrek
- Skywatcher Dual Rotlichtlampe mit Dual Dimmer
- Oculum Verlag Sternkarte Drehbare Himmelskarte
- Oculum Verlag Buch Fernrohr Führerschein in 4 Schritten
- Kosmos Verlag Buch Kosmos Atlas für Himmels- Beobachter
Zusammen macht das 1.123,09€ auf astro-shop.at. Eine Kamera würde ich dann später kaufen, dafür fehlt atm das Geld. ^^
Die noch offenen Fragen:
- Reicht die HEQ-5 für das Gewicht des 200mm Skywatcher oder ist die Kombination zu instabil für die Astrofotografie?
- Ist das Teleskop für die Astrofotografie geeignet? Ich weiß leider nicht wie sich verschiedene Merkmale des Teleskops (Brennweite, Öffnungsverhältnis etc.) auf die Fotografie damit auswirken
- Benötige ich eine GoTo für die Astrofotografie zusätzlich zur SynTrac Steuerung?
- Bei dem Teleskop sind bereits 2 Okkulare (25mm & 10mm für 1,25") und eine Barlow Linse (x2) dabei. Reicht das bereits für den Anfang zum Beobachten oder gibt es noch bestimmtes Zubehör, das einfach unverzichtbar ist?
- Wenn es dann richtung Astrofotografie gehen soll, was benötige ich noch zusätzlich? Ist ein Omegon UHC Filter auch in ländlichen Gegenden ohne viel Hintergrundbeleuchtung sinnvoll? Welche Kamera wäre am besten geeignet für DeepSky Fotos? Benötige ich bestimmte Okkulare, Linsen, Filter etc. um gute Fotos zu erhalten?
Wie ihr seht....jede Menge Fragen.
Also kurz zusammen gefasst, ich suche erstmal eine Grundausrüstung zum Beobachten, welche dann aber mit der Zeit für die Astrofotografie aufgerüstet werden soll. Erfüllt die obige Zusammenstellung diese Voraussetzungen?
Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!
Mfg. Alex
Hilfer für Einsteiger
- markusblauensteiner
- Austronom
- Beiträge: 5460
- Registriert: 21.07.2009, 01:43
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Re: Hilfer für Einsteiger
Hallo Alex,
das sind nicht viele Fragen, da kommen noch mehr, glaub mir!
Also, wenn das eigentliche Ziel die Fotografie ist, und die visuelle Beobachtung dem Einstieg dient, solltest du in eine ausreichend große Montierung investieren. Du musst dir vorstellen, dass du bei der Astrofotografie viele Stunden lang mit einer Genauigkeit von 1-2 Bogensekunden ein Objekt "verfolgst". Jede, wirklich jede wackelige Komponente ist da schlecht.
Hier würde ich also eher zu einer EQ6 greifen.
Ob das Teleskop geeignet ist kann ich nicht genau sagen, denn bei manchen visuell ausgelegten Teleskopen kommt man mit der Kamera nicht in den Fokus. man kann es aus der Produktbeschreibung nicht ablesen...
Der Okularauszug ist zum Fotgrafieren wohl nicht stabil genug.
Die Daten: die Öffnung selbst ist primär mal egal, man glaubt es kaum. Entscheidend ist das Öffnungsverhältnis, je kleiner die Zahl, desto "schneller" ist das Gerät. Das bedeutet, dass in der gleichen Zeit mehr Information am Bild landet. Gleichzeitig wird es schwerer zu fokussieren und zu justieren. Ein Öffnungsverhältnis von f/5 ist sicher gut für den Einstieg. Dann sollte man sich die Brennweite überlegen, bei der man gerne arbeiten möchte: Nebel, große Staubwolken? Nimm 500 mm. Größere Galaxien, kleinere Nebelgebiete? Nimm 1000 mm. Kleine Galaxien? Nimm 3000 - xxx mm. Aus dem Öffnungsverhältnis welches man gerne hätte und der Brennweite die man gerne hätte ergibt sich dann die Öffnung des Teleskops.
Was fällt mir sonst noch ein? Du brauchst zum Fotografieren eine Stromquelle, je nach Kamera einen Laptop (CCD) oder auch nicht, du brauchst eine Lösung zum GUIDEN.
Bei einem Newton brauchst du auch einen Komakorrektor, dafür am dunklen Feld sicher keinen Filter.
Zusätzlich sei gesagt, dass dein erwähltes Gerät zum Fotoeinstieg bereits recht ambitioniert ist.
Ich würde dir in dem Fall vielleicht eher dazu raten, ein Set in dieser Art zu nehmen und später für die Fotografie einen kleinen netten Refraktor kaufen (siehe oben: Öffnung ist nicht so wichtig). Damit kommt die Montierung dann auch zurecht.
Noch ein Tip: schau mal da: Klick mich, ich bin ein kleines österreichisches Geschäft mit guter Beratung!
LG, markus
das sind nicht viele Fragen, da kommen noch mehr, glaub mir!
Also, wenn das eigentliche Ziel die Fotografie ist, und die visuelle Beobachtung dem Einstieg dient, solltest du in eine ausreichend große Montierung investieren. Du musst dir vorstellen, dass du bei der Astrofotografie viele Stunden lang mit einer Genauigkeit von 1-2 Bogensekunden ein Objekt "verfolgst". Jede, wirklich jede wackelige Komponente ist da schlecht.
Hier würde ich also eher zu einer EQ6 greifen.
Ob das Teleskop geeignet ist kann ich nicht genau sagen, denn bei manchen visuell ausgelegten Teleskopen kommt man mit der Kamera nicht in den Fokus. man kann es aus der Produktbeschreibung nicht ablesen...
Der Okularauszug ist zum Fotgrafieren wohl nicht stabil genug.
Die Daten: die Öffnung selbst ist primär mal egal, man glaubt es kaum. Entscheidend ist das Öffnungsverhältnis, je kleiner die Zahl, desto "schneller" ist das Gerät. Das bedeutet, dass in der gleichen Zeit mehr Information am Bild landet. Gleichzeitig wird es schwerer zu fokussieren und zu justieren. Ein Öffnungsverhältnis von f/5 ist sicher gut für den Einstieg. Dann sollte man sich die Brennweite überlegen, bei der man gerne arbeiten möchte: Nebel, große Staubwolken? Nimm 500 mm. Größere Galaxien, kleinere Nebelgebiete? Nimm 1000 mm. Kleine Galaxien? Nimm 3000 - xxx mm. Aus dem Öffnungsverhältnis welches man gerne hätte und der Brennweite die man gerne hätte ergibt sich dann die Öffnung des Teleskops.
Was fällt mir sonst noch ein? Du brauchst zum Fotografieren eine Stromquelle, je nach Kamera einen Laptop (CCD) oder auch nicht, du brauchst eine Lösung zum GUIDEN.
Bei einem Newton brauchst du auch einen Komakorrektor, dafür am dunklen Feld sicher keinen Filter.
Zusätzlich sei gesagt, dass dein erwähltes Gerät zum Fotoeinstieg bereits recht ambitioniert ist.
Ich würde dir in dem Fall vielleicht eher dazu raten, ein Set in dieser Art zu nehmen und später für die Fotografie einen kleinen netten Refraktor kaufen (siehe oben: Öffnung ist nicht so wichtig). Damit kommt die Montierung dann auch zurecht.
Noch ein Tip: schau mal da: Klick mich, ich bin ein kleines österreichisches Geschäft mit guter Beratung!
LG, markus
Re: Hilfer für Einsteiger
Hallo Markus,
erstmal vielen Dank für deine Antwort!
Ich weiß, dass die EQ-6 natürlich besser für die Astrofotografie geeignet ist als die HEQ-5. Da ich aber schon viele sehr schöne Fotos gesehen habe die mit einer solchen Ausrüstung (HEQ-5 + 8" Teleskop) gemacht wurden, dachte ich dass diese Montierung auch ausreichend ist. Wenn es aber wirklich keinen Sinn macht mit der HEQ-5 dann muss ich mir das wohl nochmal überlegen? : /
Kannst du mir das genauer erklären mit dem instabilen Okularauszug? Kann man da etwas dazu kaufen um den stabiler zu machen oder ist das 8" Skywatcher in dem Sinne nicht geeignet für die Fotografie?
Danke für die Erklärung für das Öffnungsverhätnis, Brennweite etc. Da ich vor allem große Nebel, Galaxien etc. fotografieren möchte, denke ich passen die Daten des 8" Skywatcher soweit.
Ich weiß, dass das Gerät bereits recht ambitioniert ist, aber ich möchte damit vermeiden doppelt kaufen zu müssen. Desshalb nochmal die Frage ob die Zusammenstellung als Grundgerüst für die Astrofotografie ausreicht.
Lg. Alex
erstmal vielen Dank für deine Antwort!
Ich weiß, dass die EQ-6 natürlich besser für die Astrofotografie geeignet ist als die HEQ-5. Da ich aber schon viele sehr schöne Fotos gesehen habe die mit einer solchen Ausrüstung (HEQ-5 + 8" Teleskop) gemacht wurden, dachte ich dass diese Montierung auch ausreichend ist. Wenn es aber wirklich keinen Sinn macht mit der HEQ-5 dann muss ich mir das wohl nochmal überlegen? : /
Kannst du mir das genauer erklären mit dem instabilen Okularauszug? Kann man da etwas dazu kaufen um den stabiler zu machen oder ist das 8" Skywatcher in dem Sinne nicht geeignet für die Fotografie?
Danke für die Erklärung für das Öffnungsverhätnis, Brennweite etc. Da ich vor allem große Nebel, Galaxien etc. fotografieren möchte, denke ich passen die Daten des 8" Skywatcher soweit.
Ich weiß, dass das Gerät bereits recht ambitioniert ist, aber ich möchte damit vermeiden doppelt kaufen zu müssen. Desshalb nochmal die Frage ob die Zusammenstellung als Grundgerüst für die Astrofotografie ausreicht.
Lg. Alex
Re: Hilfer für Einsteiger
Hallo Alex,
ich habe die 8" + HEQ-5 kombo und muss schon dazusagen es ist hart an der Grenze (dazu kommt noch dass es schon ein F/4 ist, also F/5 ist ja noch schwerer). Als ich noch mit metalltubus und leitrohr unterwegs war kann ich fix sagen dass es zu schwer war. Hatte regelmäßig hupfer beim guiden in Deklination (was sicher von der Überbelastung kam). Nun mit karbon-tubus und OAG bin ich deutlich leichter und muss nur mehr ein großes 5kg und ein großes eq-3 gewicht (schätze 3.5kg) auf die GGW-Stange geben, das geht. Allerdings muss ich um ordentliches guiden in Dec zu bekommen tricksen mit leicht falschem einnorden für drift nur in eine Richtung.
Ich komm damit klar aber wenn ichs nochmal machen würde dann klare Ansage : Eq-6 pro!#
du sparst vlcht 250 euro (was bei diesem hobby fast nichts ist) und 7kg gewicht beim schleppen. Aber offengesagt wennst nicht ein komplettes henderl bist dann packst die 20kg vom der montierung zu wuchten locker (ich hab auch keine body-builder statur und komm locker damit klar). Ich find nichtmal dass die eq-6 sooo viel schwerer ist als meine 5er.
Also nicht am falschen platz sparen!
viele Grüße, Bernhard
ich habe die 8" + HEQ-5 kombo und muss schon dazusagen es ist hart an der Grenze (dazu kommt noch dass es schon ein F/4 ist, also F/5 ist ja noch schwerer). Als ich noch mit metalltubus und leitrohr unterwegs war kann ich fix sagen dass es zu schwer war. Hatte regelmäßig hupfer beim guiden in Deklination (was sicher von der Überbelastung kam). Nun mit karbon-tubus und OAG bin ich deutlich leichter und muss nur mehr ein großes 5kg und ein großes eq-3 gewicht (schätze 3.5kg) auf die GGW-Stange geben, das geht. Allerdings muss ich um ordentliches guiden in Dec zu bekommen tricksen mit leicht falschem einnorden für drift nur in eine Richtung.
Ich komm damit klar aber wenn ichs nochmal machen würde dann klare Ansage : Eq-6 pro!#
du sparst vlcht 250 euro (was bei diesem hobby fast nichts ist) und 7kg gewicht beim schleppen. Aber offengesagt wennst nicht ein komplettes henderl bist dann packst die 20kg vom der montierung zu wuchten locker (ich hab auch keine body-builder statur und komm locker damit klar). Ich find nichtmal dass die eq-6 sooo viel schwerer ist als meine 5er.
Also nicht am falschen platz sparen!
viele Grüße, Bernhard
- markusblauensteiner
- Austronom
- Beiträge: 5460
- Registriert: 21.07.2009, 01:43
- Wohnort: Ampflwang
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Re: Hilfer für Einsteiger
Hallo Alex, hallo Bernhard,
gut, dass Bernhard hier aus eigener Erfahrung schreibt! Ich hab das Problem eher andersrum, mein Gerät ist zu leicht für die Monti.
Alex, die Okularauszüge sind ein Kreuz! Bei einem Newton musst du einen Komakorrektor verwenden, dieser wird im Auszug versenkt. Von diesem Korrektor muss man dann etwa 55mm Abstand bis zum Chip einstellen. Daraus ergibt sich, dass die Kamera schon ein ganzes Stück über dem Auszug trohnt. Schau mal hier - der Chip liegt etwa bei den vorderen Rippen der Kamera.
Das ganze Gewicht zieht nun an dem silbernen Auszugsrohr - du kannst dir vorstellen was passiert, wenn das nicht gut gelagert ist.
Dazu kommt, dass die Kamera manchmal "obenauf" ist, also auf den AUszug drückt - dann muss man ihn klemmen, um ein Rutschen zu verhindern. Auch hier bedarf es einer guten Lösung, wenn man Verkippen vermeiden möchte. Das Rutschen hatte sich bei mir aber erledigt, als der Fokussiermotor dran gebaut wurde.
Du kannst diese Baustelle gleich vermeiden, indem du ein Gerät nimmst, das für Astrofotografie ausgelegt ist, z.B.:
http://www.teleskop-austria.at/shop/ind ... =TELESKOPE
Kostet etwa 30 € mehr als der Tubus im verlinkten Set. Auch die Frage "komm ich mit der Kamera in den Fokus?" hat sich damit erübrigt.
LG; Markus
gut, dass Bernhard hier aus eigener Erfahrung schreibt! Ich hab das Problem eher andersrum, mein Gerät ist zu leicht für die Monti.
Alex, die Okularauszüge sind ein Kreuz! Bei einem Newton musst du einen Komakorrektor verwenden, dieser wird im Auszug versenkt. Von diesem Korrektor muss man dann etwa 55mm Abstand bis zum Chip einstellen. Daraus ergibt sich, dass die Kamera schon ein ganzes Stück über dem Auszug trohnt. Schau mal hier - der Chip liegt etwa bei den vorderen Rippen der Kamera.
Das ganze Gewicht zieht nun an dem silbernen Auszugsrohr - du kannst dir vorstellen was passiert, wenn das nicht gut gelagert ist.
Dazu kommt, dass die Kamera manchmal "obenauf" ist, also auf den AUszug drückt - dann muss man ihn klemmen, um ein Rutschen zu verhindern. Auch hier bedarf es einer guten Lösung, wenn man Verkippen vermeiden möchte. Das Rutschen hatte sich bei mir aber erledigt, als der Fokussiermotor dran gebaut wurde.
Du kannst diese Baustelle gleich vermeiden, indem du ein Gerät nimmst, das für Astrofotografie ausgelegt ist, z.B.:
http://www.teleskop-austria.at/shop/ind ... =TELESKOPE
Kostet etwa 30 € mehr als der Tubus im verlinkten Set. Auch die Frage "komm ich mit der Kamera in den Fokus?" hat sich damit erübrigt.
LG; Markus