Öffnungsverhätnis Empfehlung

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Harald25
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Öffnungsverhätnis Empfehlung

Beitrag von Harald25 »

Wie in einem anderen Beitrag bereits geschrieben bin ich auf der Suche nach einem großen Newton/Dobson für die Deep Sky Beobachtung. 12 - 16 Zoll.

Nun werde ich auch eine Eigenkonstruktion in Erwägung ziehen.
Die Frage der maximalen Lichtstärke für Beobachtung ist noch nicht geklärt.

F4 würde mich für DS schon reizen, fraglich ob ich dann schon ein Koma reiches Bild bekomme, oder soll ich doch Richtung mehr Brennweite gehen?

Wer hat Erfahrungen?
8" GSO RC
Volksapo Skywatcher 80/600
auf EQ6 Escap Motoren und Lager-upgrade
Kamera Alccd8L

****Machen Sie es so !!****
visir
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Re: Öffnungsverhätnis Empfehlung

Beitrag von visir »

Harald25 hat geschrieben: F4 würde mich für DS schon reizen, fraglich ob ich dann schon ein Koma reiches Bild bekomme, oder soll ich doch Richtung mehr Brennweite gehen?
f/4 ist schon sehr heikel, was Okulare betrifft - es gibt auch die Aussage, dass für f/4 gar keine Okulare gebaut werden... es geht schon, ich hab auch f/4 visuell, aber f/5 ist zwar noch immer nicht "gutmütig", aber schon wieder wesentlich weniger heikel.
Ja, bei 16" wird das eine lange Brennweite... auch schon bei f/4... möglicherweise werden deshalb bei großen Spiegeln andere Konstruktionsprinzipien, wie RC usw., bevorzugt...
Zum Glück ist alles nur halb so doppelt
Mike Wölle
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Re: Öffnungsverhätnis Empfehlung

Beitrag von Mike Wölle »

Hallo Harald,:

das Öffnungsverhältniss ist nach der Öffnung sicher das zweitwichtigste Kriterium bei der Konstruktion beim Bau oder der Planung einer Anschaffung eines Newtons. Es wirkt sich nicht nur auf die Koma aus, sondern auch auf Baulänge, Gewicht und Schwierigkeit der Herstellung der Optik und auch ein wenig auf die Genauigkeit der Kollimation, sowie auf den Einsatz der Okulartypen.

Ich habe einige Erfahrungen im Lauf der Jahre sammeln können, die ich dir gerne schildern kann:

7,5" f/9 reines Planetengerät, keine Koma, auch einfache 0,96" Ortho Okulare sehr gut zu verwenden, am besten parallaktisch montiert, winziger Fangspiegel, geht auch noch bei gutem Seeing bei 400x sinnvoll zu verwenden.Spiegelgenauigkeit relativ einfach herzustellen.
12" f/6 Dobson das ideale Gerät für den Messiermarathon, passt noch relativ leicht in die meisten Autos, kann man noch leicht heben. Habe ich mit Panoptik Okularen betrieben, Kome kein Thema
18" f/4.7 Da geht dann auch bei schwachen Kometen was weiter, helle Messierobjekte beginnen in klaren dunklen Nächten wie Fotos auszusehen, auch an Planeten verwendbar, durch Gewichtsbedingt relativ dünnen Spiegel beginnen aber die Schwierigkeiten wegen Asti bei der Herstellung und Lagerung. Passt noch schön in einen Kombi sammt Rampe und Handles und Rollen. Heben geht zwar noch, aber Rollen viel bequemer. Betrieben mit Nagler Okulare ohne Komakorrektor,
wie beim 12" wurde beim Planetenbeobachten eine parallaktische Plattform benutzt, für Deep Sky aber ohne.
Für Plantenbeoabchtung ohne Plattform hätte mich hier die Koma schon genervt. Insgesammt ein großes aber noch vernüftige großes Gerät das gar nicht so schwierig herzustellen war und universell einsetzbar war.
24" f/4.3 Ein reiner Kometeneimer für die Beobachtung schwacher Kometen, daher auch kein Komakorrektor und auch keine Plattform, sondern reiner Dobson, seit ich um 700 Euro extra einen alten Kombi dafür verwende, ist auch der Transport ein Genuß, da das Ein und Ausladen daheim eintfällt, da der Dobson dann im Auto bleiben darf und somit auch gleich temperiert ist. Koma am Rand stört bei Kometen gar nicht, Justage ist normalerweise in 3 Minuten erledigt, verwendet werden Ethos und Nagler Okulare ohne Korrektor. Bei einem dünnen 24" wird die Herstellung mittels Foucaulttest schon recht tricky, auch sind die Platten schon immens schwer und es bedarf enormer Kraft und Geschicklichkeit beim Polieren.

Mein Tipp: Wenn ich mir einen 16" Dobson bauen würde, dann einen F/5

CS Mike
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