Beobachtungsbericht 4.4.2016

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Puukka
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Beobachtungsbericht 4.4.2016

Beitrag von Puukka »

Nach einer Mondphase mit natürlich ziemlich unnötig klarem Himmel folgte eine Dunst und Wolkenphase. Gestern blieb es jedoch komischerweise nach Sonnenuntergang in den höheren Sphären klar.

Somit das C6 auf AZ4 auf den Balkon.
Diesmal nahm ich mir speziell den Virgohaufen im Süden vor, ich wollte nur mit selbstgebastelter Karte, die unter diesen Umständen noch identifizierbaren Galaxien finden.
Vom Denebola mit dem Sucher nach links zur einer Konstellation von fünf hellen Sternen mit Formation zwei Vertikale, zwei Vertikale und ein Fetter. Das war mein Ausgangspunkt.
Dann mit dem 36er Hyperion, das übrigens sehr gut mit dem C6 harmoniert, etwas nach links zu einem Hauch von M100. Hinauf zu einem sehr hellen Stern, links daneben war M85 auszumachen.
Runter über ein paar hellere Sterne zu M86 und der Markajanschen Kette.
Die beiden sind zwar in Niemandsland, jedoch trotzdem gut auszumachen, da horizontal nebeneinander. Schräg links nahch oben zu M88. Dann wieder gerade runter zu M87, die ist echt fett. Nach links zu dem eher schwachen M89 und etwas links höher zu M90. Runter zu M58. Links davon kommt man zu M59 und M60, die beiden haben jeweils einen recht hellen Nachbarstern ober sich, was sich gut einprägt.
Abschließend hab ich mich vom M58 über eine Sternenkette zu M49 heruntergehandelt, Ohh, M49 ist wohl die hellste Galaxie vom Virgohaufen.
Somit hatte ich alle meine eingezeichneten Galaxien trotz Dunst gefunden.

Danach bin ich noch mit meiner "mobilen Einheit" zum Parkplatz runter um den großen Wagen zu inspizieren. Das geniale am C6 mit AZ4 ist, ich kann es zusammengebaut lassen und so herumtragen. Mit meinem Refraktor traue ich mir das nicht, da wären auch die Stativbeine mehr ausgefahren.

Rund um den großen Wagen war M51 mit einem Hauch von Spirale zu sehen. M81 und vor allem M82 in Zigarrenform sehr deutlich. M101, die Feuerradgalaxie wie gewohnt nur ein relativ großer Hauch. vom Cor Caroli Richtung Alkaid fand ich dann noch M94 sehr deutlich, M63 Sonnenblumengalaxie auch nicht übel sowie Richtung Phekda M106. Die ist auch sehr gut zu sehen. Die Kokongalaxie hab ich schon aus meiner Liste gestrichen, die ist bisher nicht mehr als eine Ahnung gewesen.

Noch kurz zum Löwen, zumindest zwei der drei Leo Triplets waren gut zu sehen, zwischen Chertan und Regulus waren die üblichen Verdächtigen, M105 und NGC3384 im horizontalen Doppelpack, darunter M96 und etwas weiter rechts M95.
Komisch eigentlich, dass Messier nicht die neben M105 gleich Starke NGC3384 in seinen Katalog aufnahm. Bei der Löwenschnauze war noch NGC2903 sehr deutlich auszumachen.

Oberhalb Arktur war natürlich M3 sehr fett, jedoch wegen dem Dunst nicht aufgelöst. Richtung Denebola war M92 und etwas höher M64 die Blaue-Augen-Galaxie, sehr gut zu sehen. Ein Besuch bei M13, der ebenfalls leider nicht aufgelöst zu sehen war, beendete den wunderbaren, reichhaltigen Abend. Ins Bett kam ich genau 00Uhr, somit sogar zu einer menschlichen Zeit.
LG Herbert

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Re: Beobachtungsbericht 4.4.2016

Beitrag von stelluza »

Schöne beobachtungsbericht :)
Welche AP hast du meist benutzt?..insbesonders beim m51,hast du schon spiral arm bemerkt-wie war die himmels bedinung auf Balkon..
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Puukka
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Re: Beobachtungsbericht 4.4.2016

Beitrag von Puukka »

Servus
Danke!
Ich habe nur das 36mm Hyperion verwendet, da komme ich auf eine theoretische AP von 3,6mm.
Theoretisch deshalb, weil ich den Durchmesser mit 150mm angenommen habe, der effektive Durchmesser verringert sich aber durch Obstruktion und Verluste an Spiegel und Schmidtplatte.
Da man diese Verluste bei Celestron nachlesen kann, hab ich mir einen effektiven Durchmesser von 104,4mm ausgerechnet. Dadurch würde sich eine "wahre" AP von 2,5mm ergeben.

Mein Balkon und der Parkplatz, bei dem ich u.A. M51 beobachtet habe, ist am Land und deshalb kaum lichtverschmutzt. Jedoch war es im unteren Bereich sehr dunstig, oberhalb davon relativ klar. M51 war im klaren Bereich.
Den Hauch von Spiralarm hab ich bisher nur mit dem C6 und dem FH 120/1000er gesehen.
Mein 100/900er ED ist in der Praxis etwas lichtschwächer, da hab ich bisher nur die zwei Kerne gesehen.

Obwohl der Refraktor ja an keiner Obstruktion leidet, hat er doch leichte Verluste durch 4xLuft/Glas Übergänge. Bei einem echten dreilinsigem APO wären diese Verluste 6x zu rechnen. Leider kenne ich die Daten der SkyWatcher Glasflächen nicht.

Was einem vielleicht auch nicht so bewusst ist: Der Standard Reducer/Flattener für das Cassegrain hat vier Linsen. Somit ist er auch Verlustbehaftet und bringt nur mehr Lichtstärke bis zu der Vergrößerung, die der Ausgangsbrennweite ohne Reducer entspricht.
LG Herbert

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Re: Beobachtungsbericht 4.4.2016

Beitrag von stelluza »

Hallo Herbert,

danke für den rasche antwort! :)

Ich meine am 6' offnung verlust ist nicht so wichtig..zumindest in planeten bereich.
Ja,interesante deine meinung bezuglich APO und FH langbrenweitige achromat in dso bereich..desto lichtstärke besser..trotzt deine SC mit obstruction kann vergleichen mit meine 100mm kurze refraktor in deepsky bereich,habe so was nicht gewust :?:
Ich meine trotzdem,eine kurze teleskop besser geeignet für dso ist,weil licht stärkere wie apo wird,damit licht verlust ist praktisch egal,sogar mit einem diagonal 90%transmision mit geeignete AP für jede dso objekt..aber nur niedrige vergrößerung für schwache licht

LG,Calin
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