Habe am Samstag und am Sonntag 2 Beobachtungsnächte auf dem Trattberg (1550m NN) bei St. Kolomann durchgezogen. Obwohl meine Handsteuerung von Boxdörfer neu programmiert wurde, laufen mir die Objekte immer noch in RA minus aus dem GF, mittlerweile einfach unfaßbar! Lies mich aber davon nicht weiter irritieren (=Gewöhnungseffekt
), da auf mich viele interessante und im Vorfeld gut recherchierte Objekte zum entdecken warteten 
Astrowetter u. -bedingungen: Fst. ca. 6,8 mag - M33 konnte in beiden Nächten indirekt leicht gehalten werden. Temperaturen am Samstag um die Null Grad, am Sonntag einige Plusgrade. Seeing recht unterschiedlich von 2-4 Antoniadi. Sehenswert war jeweils so ab 4Uhr 30min das Zodiakallicht im Osten als helle Haifischflosse aufsteigend bis zum Sternbild Zwilling
Equipment: 12"/f4 Orion Newton u. 102/500 Refraktor auf Doppelführung. Monti: EQ6. Okulare u. Filter folgen im Text. Nun geht`s zu den Objekten.
OS Roslund 3 im 26mm Nagler (46x) ist die für diesen Sternhaufen charakteristische Schneckenform, mit einem Fühler aus nördlicher Richtung kommend, schön als solche auch zu erkennen. Im 14mm Pentax XW (86x) war die "Schnecke" noch markanter zu sehen. Im Refraktor zusammen mit M27 im GF. "First light" Objekt.
OS Roslund 4 Unscheinbarer Sternhaufen mit mehreren Nebelkomplexen. Befindet sich in der Milchstraßenregion und war daher für mich schwierig, aufgrund der vielen Aufhellungen, zu erkennen. Bin eigentlich ziemlich sicher daß ich mit dem 26mm Nagler an der richtigen Stelle war. Konnte jedoch die Aufhellungen nicht richtig zuordnen. Hab`s auch mit den Filtern, UHC u. O-III versucht. Diese Beobachtung muß ich als nicht gesichert einstufen.
PN Pease 1 in M15 ("First light") Mit O-III Filter, 7mm Nagler plus 2x Barlov 340x, mehrfach indirekt gesichtet. Was aber aufgrund des mittelmäßigen Seeings nicht einfach war. Zu sehen war eine kreisrunde schwache Aufhellung die aber deutlich größer als ein Stern war. Der PN befindet sich am nördlichen Rand von M15. Ist einer der am weitesten, entfernt beobachtbaren PN am Firmament!
Andromedagalaxie im 26mm Nagler (ca. 2° GF) zusammen mit M32, NGC 206 der großen Sternassoziation, M110 und nördlichen Staubbändern, zwischendurch mal was zum geniesen und entspannen!
KS G1, Mayall II i. Andromeda ("First light") Helligkeit: 13,7mag, Größe ca. 20". Zu sehen gibt`s lediglich einen kleinen, runden, diffusen Nebel. Der Reiz an der Sache liegt ganz klar an dessen Entfernung. Ist wahrscheinlich der am weitesten entfernte KS, welcher visuell beobachtet werden kann. Mit 6mm Televue Radian (200x) u. 5mm Pentax XW (240x) erfolgreich detektiert.
OS NGC 6819 ("First light") Im 26mm Nagler hebt er sich sehr klar vom übrigen Sternenfeld mit vielen Einzelsternen sowie körnigen u. nebligen Hintergrund aus unaufgelösten Sternen ab. Der Sternhaufen wird am östlichen Rand von 2 sehr hellen Sternen mit großem Abstand zueinander flankiert. Es ist eine gleichmäßige Helligkeit der Mitgliedsterne zu erkennen, welche zur Mitte hin konzentrierter angeordnet sind. Im 26mm Nagler u. 2x Barlov (92x) steht ausgesprochen schön im GF - sehr empfehlenswertes Objekt seiner Klasse!
OS NGC 663 ("First light") Im 26mm Nagler zusammen mit 2 weiteren OS im GF
NGC 654 steht nördl. von 663 u. ist klein u. nebelig. NGC 659 steht südl. von 663 u. ist größer als 654. Die 3 Sternhaufen sind im GF etwa in der N-S Achse entlang angeordnet. In 663 dominieren viele hellere Sterne den schönen Anblick. Enthält auch einen DS mit jeweils einer bläulichen u. gelblichen Komponente, was aber nicht so leicht zu erkennen ist, ist schließlich kein Albireo 
M52 u. NGC 7635 der Bubble-Nebel Im 26mm Nagler u. O-III Filter hinterlassen beide Objekte im GF ein schönen visuellen Eindruck. Der Bubble-Nebel liegt in elliptischer Form um einen Stern herum.
M77 u. NGC 1055 ("First light") Im 26mm Nagler beide Gx im GF - so mag ich`s
M77 weist einen dominanten, stellaren Kern mit hellem Kernbereich u. schwachem Halo auf. Am Gx-Rand befindet sich ein Stern. NGC 1055 bildet zusammen mit 2 hellen Sternen ein schönes Dreieck, wobei die Hauptachse der Gx in Richtung der beiden Sternen steht.Perseus Galaxienhaufen Abell 426 ("First light") Um 3Uhr 20min. steht das Sternbild im Zenit. Die hellste Gx NGC 1275 ist mit 11,9mag eine sehr gute Aufsuchhilfe. Der Zentralteil wird von 4 rautenförmig angeordeneten Gx bestimmt. Habe mit dem 6mm Televue Radian (200x) gut ein dutzend Gx sehen können. Wenn man sich ausgiebig Zeit nimmt und das ganze Feld systematisch "abackert", sind mit 12" wahrscheinlich so um die 30 Gx im Bereich des Möglichen.
Um 3Uhr 45min kam es zur Sichtung eines hellen Meteors ( ca. Siriushelligkeit), welcher in den östlichen Bereich des Walfisches hineinflog und orange nachgeglüht hat. Dieses war die hellste Sternschnuppe an diesem WE.
NGC 281 Bei 92x u. O-III Filter ist der Nebel eine Augenweide!
NGC 772 = Arp 78 u. NGC 770 ("First light") 7,5`x4,3`, FH 13,9mag. Dezentral sitzt ein heller Kern, NW indirekt mehrmals eine Kondensation (Spiralarm) gesehen. NGC 770 steht 3` südl. von 772, kleine (1,1`x 0,8`), runde Form mit relativ hoher FH von 12,9 mag. Mit 6mm Televue Radian beobachtet.
Die Dämmerungsphase hier oben auf dem Trattberg ist immer ein erhebendes Erlebnis - verschneite Berggipfeln soweit das Auge reicht! Abfahrt vom Berg um 6Uhr 45min. Hoffe, daß der Bericht gefällt und freue mich natürlich über ein Feedback von Eurer Seite!
LG Richard
