Hallo Austronomen!
Heute konnte ich in unserem Dorf mit drei Kindergartenkindern, die nächstes Jahr in die Schule kommen, und deren Eltern eine kleine Einführung zum Thema Sonne - Erde - Mond machen und Mond und Venus auch im Fernrohr beobachten. Auf der einen Seite wollte ich immer schon so etwas machen, auf der anderen Seite musste ich feststellen, dass 5- bis 6-jährige Kinder, die das erste Mal durchs Fernrohr schauen, damit eigentlich noch überfordert sind. Die Eltern waren jedenfalls wesentlich beeindruckter. Und dann ist auch noch die ISS mit -2 mag über uns drübergeflogen.
Vergangenen Sonntag verbrachte ich einen Abend ganz anderer Art. Da ich gerne heuer den ersten Versuch für einen echten Messier-Marathon starten möchte (1997 habe ich einen 70-Objekte-Marathon Anfang März gemacht), wollte ich - wie im es im Sport üblich ist - ein wenig trainieren. In den letzten Jahren hatte ich doch oft irgendwelche unbekannten NGC-Objekte im Visier, sodass ich viele Messier-Objekte schon jahrelang nicht mehr besucht hatte. Umso schöner war es, sich wieder einmal ganz diesem Katalog zu widmen. Der eisige Ostwind sorgte allerdings dafür, dass ich mich v. a. dem ersten Teil der Beobachtungsreihenfolge gewidmet habe (35 Objekte in 85 Minuten). Von Genießen oder Studieren der Objekte kann da natürlich keine Rede sein, im Wesentlichen geht es ums Abhaken auf der Liste. Für jene von euch, die es ganz genau wissen wollen, gibt es unten das komplette Protokoll. Nun müssen wir, egal wo unsere Beobachtungsplätze sind, auf gutes Wetter an den beiden heißen Messier-Wochenenden hoffen!
Clear skies,
Wolfgang
Venus: Phase (45 %) gut zu sehen, Bild kocht aber sehr; nur bei 125x angeschaut, aber mit Test des ND06-Neutralfilters (immer noch recht hell) und meines Dunkelblau-Filters (angenehmer).
M 29: Ungewöhnliches Startobjekt für einen Messier-Marathon; im Feldstecher ein kleines Wölkchen, bei kleiner Vergrößerung ein sternarmer offener Sternhaufen, verliert sich bei höherer Vergrößerung.
M 39: Im Feldstecher aufgelöst und okay, im Fernrohr ist schon 42x zuviel des Guten.
M 74 (20:20 Uhr): Groß und schwach; bei 83x kaum einfacher als bei 42x
M 77 (20:25 Uhr): Helligkeit kein Problem, helles Zentrum, hohe Vergrößerung erlaubt, bei 260x werden auch die Außenbereiche sichtbar.
M 33 (20:27 Uhr): Schon im Sucher gut zu sehen, bei 42x easy.
M 31, M 32, M 110 (20:29 Uhr): Ansich nur zum Abhaken, sind aber heute wirklich schön zu sehen.
M 52 (20:32 Uhr): Der ist aber schön! Bei 42x und 83x angeschaut.
NGC 7789: Besuch bei meinem “Astro-Startobjekt” anno 1995; außertourlich mitgenommen.
NGC 663 und NGC 654: Auf der Suche nach M 103 mitgenommen – beide schön, aber unterschiedlich.
M 103 (20:38 Uhr): Ganz okay, bei 83x besser als bei 42x.
M 76 (20:43 Uhr): Dieses angeblich schwächste Messier-Objekt finde ich viel einfacher als z. B. M 74. Vergrößern erlaubt, charakteristische Form bei 260x gut zu sehen.
M 34 (20:46 Uhr): Easy; niedrig vergrößern.
M 45 (20:49 Uhr): Abgehakt.
M 42, M 43 (20:50 Uhr): Ebenfalls abgehakt; die E- und F-Komponente im Trapez wegen Wind und Seeing nicht gesehen.
Aufwärmpause bis 20:57 Uhr.
M 78 (20:59 Uhr): Enthält zwei Sterne, nicht spektakulär.
M1, M 35 (mit NGC 2158; 21:01 Uhr): Abgehakt.
M 37, M 36, M 38 (mit NGC 1907; 21:04 Uhr): Abgehakt.
M 41 (21:06 Uhr): Abgehakt.
M 93 (21:10 Uhr): Steht noch sehr tief, ist aber ganz hübsch.
M 47, M 46 (21:14 Uhr): Abgehakt; M 46 gefällt mir besser als M 47.
M 50 (21:16 Uhr): Klassischer offener Sternhaufen.
M 48 (21:18 Uhr): Ähnlicher Eindruck wie bei M 50.
M 44, M 67 (21:21 Uhr): Abgehakt.
M 65, M 66: Noch zu tief im Horizontdunst, um gesehen zu werden.
M 81, M 82 (21:29 Uhr): V. a. M 82 gefällt mir sehr gut (aber nur bei 42x angeschaut).
M 108, M 97, M 109 (21:32 Uhr): Alle recht schwach, aber immer rasch gefunden.
M 40 (21:34 Uhr): Einfacher Doppelstern.
M 101 (21:39 Uhr): Am Rande der Karlsruher Lichtglocke gaaanz schwierig.
M 79 (21:43 Uhr): Nachholen dieses Kugelsternhaufens, der bisher hinter einem Baum stand.
Saturn: Steht noch sehr tief, das Bild kocht schon bei 42x sehr.
