Frage: „Kann man eine Mondbeobachtung mit einem Bino ausschlagen?“
Andere Frage; „ Können Schweine fliegen?“
Schon am frühen Nachmittag erreichte mich wieder mal ein SMS: „Kurt kommt mit sein Apo, Sepp!“ Mein erste Gedanke; - scho wieda steanschaun? Hot si nix gändat seit leztn Sonntog.
Kurzer Rückruf: „ Waß net, vielleicht.“
Sepp meinte; „ wia dan Monschaun, mit`n Bino!“
„Uhh!“
Dann die üblichen Anrufe und schließlich doch ein ok SMS, auch Gerald war dabei.
Um ½ 7 waren wir in Saxen, wieda amoi. Kurt und Sepp waren gerade damit beschäftigt, jene Bilder, die Kurt vorige Woche gemacht hat zu bearbeiten. Gegen
7 Uhr starteten wir dann unsere Beobachtungen. Ich warf erst mal einen Blick durch das Bino zum Mond. An so an Wabbla hob i nu nie gsehn. Der Mond schwamm herum als würde er sich auf einer Wasserfläche spiegeln. Trotzdem baute ich meinen kleinen auf und warf erst mal einen Blick auf die Venus. Dasselbe Bild in grün. Ich schwenkte um auf den Mond und machte dennoch einen kurzen Spaziergang entlang des Terminator. Der verlief ca. entlang des 11. östlichen Längengrads. Als erstes stachen mir Aristoteles und Eudoxus ins Auge. Das Mare Serenitatis, südlich davon, lag schon voll im Sonnenschein, lediglich der westlichste Teil mit dem Vorgebirge Fresnel lag noch im Schatten. Die Gebirgsketten des Kaukasus und des Haemus Gebirge umrandeten das „Westufer des Meeres“, als würde es in Flammen stehen. Der Krater Manilius, etwas südlich des Meeres, lag hart an der Grenze zwischen Licht und Schatten. Südlich des Äquators fielen mir nur die Krater Theophilus, Cyrillus und Catarina auf. Mehr machte mir bei diesem wabbernden Mond nicht Spaß. Der Föhn wehte stark aus östlicher Richtung und das bei leichten Minusgraden.
Gerald war vom Bino nicht mehr loszureißen. Natürlich warf auch ich einen Blick durch. Mich faszinierte da am meisten eine „Hügelkette“ zwischen dem Mare Crisium, welches aufgrund der Libration fast am Ostrand klebte und dem Mare Tranquillitatis. Sie verlief vom Sinus Amoris in Südöstliche Richtung, lenkt beim Krater Proclus nach Süden um und fiel gegenüber des Krater da Vinci ins Sinus Concordia. Trotz wabbern konnte man eine leichte Erhebung feststellen, welche ihren Schatten ins Palus Somni, den Sumpf des Schlafes, warf. Natürlich konnte ich auch in meinem Gerät den Schatten erkennen, nicht aber eine Erhebung feststellen.
Nach einer guten Stunde beendeten wir wieder unsere Beobachtung und zogen uns zu einem Häferl Tee und Keksen ins Warme zurück. Hier diskutierten und plauderten wir noch länger als wir beobachtet hatten. Aber das sollte nicht unser letztes Mal in diesem Jahr gewesen sein und sicherlich klappt es beim nächsten mal wieder besser. Eines ist jedenfalls erwiesen, Schweine können fliegen, zumindest bei Pink Floyd.
Beobachtungsbericht vom 1. Februar 2009
- binoviewer
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Na da schau her, ein 8" TMB-FH war es also, der mit dem Bino bestückt war. Josef, wie hast du das Bino am FH adaptiert, Tubus gekürzt, oder mit einem Glaswegkorrektor, oder kommst du damit sowieso ohne irgendwelche Umstände in den Fokus? Interessiert mich, weil ich selbst einen 6"F5 FH mit Bino betreibe, wo ich mir jetzt extra beim Harry Siebert einen Zero-Mag Glaswegkorrektor bestellt haben. Der kommt aber erst in zwei Wochen. Werde dann hier meine Erfahrungen damit weitergeben, falls es interessiert.
cs, Bino-Tom
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