Fragen zu PI-Bearbeitung Andromeda

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Peda F-Wallner
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Fragen zu PI-Bearbeitung Andromeda

Beitrag von Peda F-Wallner »

Hallo Liebes Forum,



Ich habe da so ein paar Probleme bei der PI- Bearbeitung von M31, aufgenommen mit Lacerta Edapo 72/432, canon 550d 38 Lights aus 2 Nächten, ca. 50 Bias und 50 Flats, aus Zeitgründen leider keine darks.
also:

http://www.astrobin.com/318983/

1. Da ist so ein diffuses vertikales streifenförmiges Rauschen im Bild, bekomme das weder mit Canon banding script und auch nicht mit DBE.

2. ..... und ich würde gerne eine Kombinierte maske aus Luminanzmaske und Sternmaske erstellen - weil ich mit dem "bias" - Regler in"ATrous Wavelet Transform" bei einzelnen Layern die Nebelstrukturen gerne schärfen würde und die darüber liegenden sterne aber unangetastet lassen würde und ausserdem um nur die Galaxie zu strecken und um aber die Sterne rundherum nicht aufzublasen.

3. ....außerdem ist auch hier bei diesem bild zum ersten mal das Problem aufgetaucht, dass nach Stf- umd dem Übertragen auf das Histogramm, wenn das bild also nicht mehr linear ist und ich es nach dem Strecken als jpeg exportieren will, dass dann das exportierte jpeg so ausschaut wie das viel zu dunkle bild in pixinsight, bevor es mit stf gestreckt wird.....
Falls ihr irgendwelche Tipps habt -her damit, und danke mal tausend!!

lg peter
https://www.hubblebubbleastrofotos.com/

Lacerta 72/432 Ed apo
Takahashi Epsilon 160
Losmandy G11
qhy9
Asi 120
klausbaerbel
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Re: Fragen zu PI-Bearbeitung Andromeda

Beitrag von klausbaerbel »

Hallo Peter,

Du hast es Dir auch etwas schwer gemacht, weil Du das Bild sehr weit gestreckt hast.
Da tauchen all solch Kleinigkeiten gnadenlos aus dem Nichts auf.
Weniger ist oft mehr.

Ich weiß nicht, ob Du es ausprobiert hast.
Drehe mal das Bild um 90 Grad und wende CBR nochmals an. Haken bei Protect from Highlights nicht vergessen.

Dann ABE: Subtraction, Normalize, replace target Image.

Das ebnet bereits sehr gut.

Es sind noch immer etwas Streifen da. Nun wird es etwas fummelig.

Colormask auf rot.
Mit Curves rot ganz wenig reduzieren.

Maske entfernen.

SCNR in Grundeinstellung aufs Bild.

Eine Rangemask erstellen, die nur die noch etwas dunkel erscheinenden Bereiche (Rote Streifen) beinhaltet. Lower Limit: 0.24000 Smoothness 1.0

Invertiert anwenden.

Mit Curves eine ganz schwache Kurve, die hauptsächlich links unten etwas anhebt, um diese dunklen Bereiche an den Resthintergrund anzugleichen.
Dabei hilft Dir die Vorschau.
Eventuell auch mehrmals anwenden, bis sich die Helligkeiten angeglichen haben.
Und ggf. auch die Sättigung etwas reduzieren.

Invertierten Clone aufs Bild und mit Histo etwas clippen. (Shadows: 0.04962)
Anschließend noch den Rotkanal mit Histo so weit clippen, daß alle Buckel übereinander liegen.

Bild um 90 Grad zurück drehen.

Dann sollte es ungefair so aussehen:

http://www.astrobin.com/319014/


Eine Maske kombinieren geht am Besten mit Pixelmath.

Mit dem min, bzw. max Befehl.

Beispiel: min(Bild1, Bild2)
max(Bild1, Bild2)

Damit werden die jeweils dunkelsten bzw. hellsten Pixel eines jeden Bildes verwendet.


Also eigentlich nimmt man STF nicht um ein Bild zu strecken. Es dient lediglich als Vorschau.
Das manuelle Strecken mit Histo, Masked Stretch, Curves ggf., unter Anwendung von Masken ist der richtige Weg ein Bild zu strecken.
Es gibt Dir die volle Kontrolle und erlaubt es auch die Sterne im Zaum zu halten.

Aber ich denke, für den Anfang im Umgang in PI zu erlernen kann man es mal machen, um schnell ein Resultat zu bekommen.

Dein Problem klingt für mich folgendermaßen. Du hast STF auf das Bild angewendet. STF Dreieck auf Histo gezogen, Histo auf das Bild angewendet und SFT nicht wieder Disabled.
Dann sieht Dein Bild auf dem Bildschirm heller aus, als es ist, weil ja STF noch aktiv ist.

Sollte das nicht das Problem sein, was passiert, wenn Du das Bild als Tif speicherst?
Ist die Helligkeit dann so wie in PI?

Liebe Grüße
Heiko
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TONI_B
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Re: Fragen zu PI-Bearbeitung Andromeda

Beitrag von TONI_B »

Ich dachte, ich hätte meine EBV jetzt so weit im Griff. Aber wenn ich da die Anweisungen von Heiko lese, wird mir schummerig... :wink:

Pfff, was der alles daher zaubert! Großartig. Schreib doch ein Buch über PI - wird sicher besser als das vom W. Keller. :mrgreen:
lG
TONI


TS 12"RC; Skywatcher ED120, Esprit 100, Lacerta ED72, EQ8, EQ5, SA; Sony A77II, Sony A7(mod), Sony Nex5(mod), Sony A7r(mod), SonyA7s(mod), ASI174MM, ASI120MM-S, ASI185MC, ASI071C-cool; ASI 2600MC
klausbaerbel
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Re: Fragen zu PI-Bearbeitung Andromeda

Beitrag von klausbaerbel »

Hallo Toni,

Jaja, nur wer übertreibt kann anschaulich schildern. :mrgreen:
Vielen Dank für Deine netten Worte.

Es ist allerdings so, daß ich ausschließlich PI nutze und mir Gerald und Tommy sehr viel Unterstützung und Lernhilfe geboten haben.
Das geht nicht ganz spurlos an mir vorbei.
Außerdem schreibe ich alles auf. Merken kann ich mir das eh nicht.

Ich freue mich, wenn ich nun Anderen PI Nutzern helfen und Wissen, daß ich vermittelt bekam weitergeben kann.
Noch mehr freut es mich, wenn ich beobachte, wie ehemalige Anfänger immer besser werden und nach einiger Zeit Bilder ausarbeiten,
zu denen man nur noch den eigenen Geschmack als Anmerkung einwerfen kann.

Ich? Ein Buch schreiben?
Bei meinen Erklärungskünsten würde es wohl als schwarze Magie auf dem Scheiterhaufen enden.

Liebe Grüße
Heiko
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Mostschädel
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Re: Fragen zu PI-Bearbeitung Andromeda

Beitrag von Mostschädel »

Hallo Peda!
Zum Punkt 3.)
Du musst vom STF das Dreieckerl auf die untere Leiste im Prozess HistogrammTransform ziehen damit
die scheinbare Streckung vom STF in den Prozess HistogrammTransform (kurz HT) übertragen wird. (hast ja gemacht)
Aber, das bewirkt keine Änderung Deiner Daten des Bildes.
Erst wenn du das Dreieckerl vom HT aufs Bild ziehst - dann ist die Streckung
der Daten wirklch geschehen. Wenn Du dann das Save machst ist das gestreckte
Bild gespeichert.

LG Gerald
Aloha
Gerald
Nabucco
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Re: Fragen zu PI-Bearbeitung Andromeda

Beitrag von Nabucco »

Schönen Abend Zusammen,
ich schliesse mich der Empfehlung von Toni an mit dem Buch an.

Was fehlt ist ein Buch mit Problembildern wie das eben besprochene und Rezeptartige Anleitungen
wie man so etwas lösen kann. Das gibt dann eine sehr schöne Basis zum eigenen Experimentieren.
Hoch-theoretische Erklärungen sind dazu nicht erforderlich, sehrwohl aber ein hoher Erfahrungsschatz.

Und da glaube ich auch, dass Du Heiko ein intensiv sprudelnder Quell von Anregungen und Erfahrungen bist
- also doch ein PI Buch wie man Bildprobleme löst ! Wünschen wir uns alle zu Weihnachten.

LG Klaus
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Rev.Antun
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Re: Fragen zu PI-Bearbeitung Andromeda

Beitrag von Rev.Antun »

Servus Heiko!
klausbaerbel hat geschrieben: Ich? Ein Buch schreiben?
Bei meinen Erklärungskünsten würde es wohl als schwarze Magie auf dem Scheiterhaufen enden.
Na dann mach einfach eine YouTube Serie - viele Klick's sind dir jedenfalls schon sicher, und natürlich wenn du Werbung zulässt, so ist dir auch eine kleine entlohnung sicher :mrgreen:
lg Toni
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Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten :)
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