Da ich mir den Traum vom 190er-Skywatcher-MN aus Gewichts-/Mobilitätsgründen nicht erfüllen konnte, mit dem 150er-Levy Comet Hunter bekanntermaßen ein (nie aufgeklärtes) Abbildungsproblem hatte, das auch von Meade nicht repariert werden konnte, und mir die Intes MNs schlichtweg zu teuer sind, hab ich mir den kleinen TS MN geordert - für 299 € kann eigentlich nicht allzu viel schiefgehen, das Experiment war's mir wert.
Heute ist er nun angekommen und ich möchte in diesem Thread ein bißchen was über das Geräterl schreiben, falls ihr euch auch dafür interessiert. Das ist explizit kein professioneller Test (dazu wäre ich ohnehin nicht in der Lage), sondern einfach ein paar Eindrücke eines Amateurs!
Da man im Netz und auch direkt beim Wolfi noch quasi gar nichts drüber findet, hier einmal die Grunddaten.
Lieferumfang:
- Das Teleskop selbst, mit Plastikabdeckungen für den Tubus und den Auszug und Rohrschellen (aber ohne Prismenschiene)
- Ein Adapter für 1,25"-Okulare mit Abdeckung
- Eine Tragetasche
Eine Bedienungsanleitung o.ä. ist nicht vorhanden.
Ausmaße:
* Masse (mit Rohrschellen, Prismenschiene und Abdeckungen): 3,6 kg
* Tubusdurchmesser: 153mm
* Tubuslänge: 633mm
* Fangspiegelhalterungsdurchmesser: 29mm
* Meniskusdurchmesser: 114mm
* Somit f/5,6 und 25% Obstruktion
Verarbeitung:
Naja... da bin ich bei Skywatcher wirklich Besseres gewohnt (vom Levy Comet Hunter ganz zu schweigen). Die Rohrschellen sind z.B. beim ersten Öffnen (damit ich die Prismenschiene montieren kann) dermaßen am Tubus festgepickt, dass ich sie kaum herunterbekommen habe. Einmal gelöst, bleiben ziemliche Rückstände am Tubus zurück. Aber mit so was kann ich leben. Was a Teleskop schöner is als a Aff..., hätt die Tante Jolesch gesagt

Der Okularauszug ist - im Unterschied zu all meinen bisherigen Teleskopen - ein 2"-Helical-Auszug. Schaut sehr ungewohnt aus, da er auch außerordentlich kurzbauend ist (Abstand vom Tubus bis zum Auszugsende sind ca. 2cm). Lässt sich ("Chinafett") etwas schwer drehen. Aber Schwergängigkeit ist nicht unbedingt ein Nachteil, denn der Auszug ist nämlich nicht klemmbar. Allerdings scheint er mir trotzdem ziemlich stabil zu sein, denn er gibt "translativ" nicht nach, wenn man draufdrückt. Weniger gut gefällt mir, dass es keine Ringklemmung, sondern drei "normale" Schrauben (in 120° angeordnet) gibt. Mein 2"-Zubehör (32er-TSWA und 2"-T2-Adapter) kann nicht ganz im Auszug versenkt werden, da dieser nach etwa 28mm Tiefe eine Begrenzung hat. Der Fokussierweg hat nur ungefähr 9mm Höhe. Ich bin schon gespannt, mit welchen Verrenkungen ich da sowohl fotografisch als auch visuell in den Fokus komme?
Wenn ich die Daten in MyNewton eingebe (ohne Garantie; habe ich jetzt zum ersten Mal gemacht, kann also gut sein, dass ich was falsch eingetragen habe), dann zeigt mir das Programm, dass ca. 11mm Bildfeld voll ausgeleuchtet werden. Vielleicht kann das wer von euch, der mehr Erfahrung mit dem Programm hat, auch mal ausprobieren.
Einige Fotos hab ich auch gemacht.
Größenvergleich mit 8"-f/5 und 80/600 ED:
Von oben mit Abdeckung:
Okularauszug:
Unterseite:
Von oben:
Und die Tasche:
So weit einige erste Eindrücke; praktisch kann ich natürlich erst was drüber sagen, wenn er sein First Light hinter sich hat.
lg,
Martin