Testaufnahme

Tipps und Tricks, Fragen und Antworten zur Astrofotografie und Bildbearbeitung
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Roman1977
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Testaufnahme

Beitrag von Roman1977 »

Hallo alle zusammen.
Hab Gestern meinen Newton justiert.
Es hat alles gepasst.
der Laser war genau mittig im Kreis vom Hauptspiegel und trat auch exakt in die Öfnnung vom Laser ein.
Mit dieser Justierkappe die das Loch in der Mitte hat hab ich das nachgeprüft.
Das Schwarze Punkterl is auch exakt in der Mitte vom Kreis.

Jetzt konnte ich schnell zum testen 2 Aufnahmen von M13 machen.

Die Sterne Links und Rechts sind noch immer Eier :!: :!: :?: :?: :?:
Ist das ein Komafehler ??
Eine Verkippung oder so kanns ja nicht sein oder ???
Da die Rechten Sterne sich nach schräg rechts oben ziehen und Links nach schräg links oben usw.

Hat irgend jemand ne Ahnung woran das liegen kann ???

Wir haben den Baader KomaKorrektor, der Direkt auf der EOS raufgeschraubt ist.

Danke schon mal im Vorraus für eure Hilfe. :wink:

LG

Roman

Hier ist der Link zur extra Riiiesen Großen Ansicht:
http://img62.imageshack.us/img62/5960/91556303.jpg

Bild


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Johann_M
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Re: Testaufnahme

Beitrag von Johann_M »

Hallo Roman,

freilich ist's der Komafehler.

Der MPCC hat in drei Bildecken noch zuwenig Abstand von der Kamera und ist außerdem verkippt, bzw kann auch die Kamera verkippt sein.

Rechts unten paßt der Kameraabstand fast, ist vielleicht sogar etwas zu weit aber in den drei anderen Ecken noch nicht.
Eventuell kannst Du versuchen, durch Justieren des HS den Komafehler zu korrigieren.

Viele Grüße,
Johann
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tommy_nawratil
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Re: Testaufnahme

Beitrag von tommy_nawratil »

hallo Roman,

das Thema kommt mir irgendwie bekannt vor.... :twisted:

Wenn du den Newton gut justiert hast kann der OAZ nicht verkippt sein, weil das nämlich bei der Justage automatisch mit
rausjustiert wird :mrgreen: Beim Refraktor ist das aber ein typisches Thema.

Was aber sein kann ist dass der Laser bei der Justage durchs Klemmen etwas anders gekippt drinsitzt als
nachher die Kamera. Deshalb probier mal folgendes:
Den Newton mit dem Laser justieren, aber so dass du den Laser nicht klemmst sondern an den OAZ andrückst
dass er schön rundherum satt aufliegt. Dabei kannst du gleich zur Probe den Laser drehen und kontrollieren
ob er eh noch schön in sich selbst justiert ist (Laserpunkt auf HS muss sich in sich selbst drehen).

Wenn auf dem Bild dann immer noch Koma-Eier sind, dann stell einen helleren Stern in die Mitte vom Bild und geh
etwas aus dem Fokus raus - du musst die Bildschirmlupe auf der Canon auf 10x Vergrösserung stellen.
Stell den Stern mit dem Fokusrad etwa 10mm gross sodass du den dunklen Punkt vom FS in der Mitte gut siehst.
Nun fokussierst du über den Brennpunkt hinaus in die andere Richtung und schaust wieder auf den dunklen Fleck vom FS.

Der soll auf beiden Seiten vom Fokus in der Mitte vom Sternscheibchen sein (eigentlich stimmt das nicht ganz, weil
der FS ja etwas exzentrisch aufgeklebt ist, er soll also beim Fokusdurchgang die Seiten wechseln und etwas
exzentrisch sein, aber bei f/5 sieht mans noch kaum).

Wenn dem nicht so ist, dann nur mit den HS Justageschrauben zentrisch machen und ein Testfoto machen.
Wenn die Abbildung im Feld nicht deutlich besser ist, wird es am Korrektor ODER dem verkippten Kamerachip liegen.

Das wäre dann als nächstes zu untersuchen. Aber ich hoffe das hilft dir schon weiter!

lg Tommy
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tommy_nawratil
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Re: Testaufnahme

Beitrag von tommy_nawratil »

hallo Reinhard,

auch mit Apo ists leider auch keine gmahte Wies'n, frag doch mal zB den Johann oder den Prokyon hier im Forum,
beide sind bei der Verkippung ihrer Kamera angstanden und haben schliesslich den Apo verkauft,
Johann am Tak90 und Prokyon am TS 80/480 Triplett und beide sind keine Einsteiger die sich nicht
zu helfen wissen.

Schön wenn du keine Probleme dabei hast, am Gerätetyp Newton/Apo allein kann mans nicht festmachen!

Schau erst mal was mit dem 107er und Riccardi los ist, hoffentlich ist es da auch gut bei dir, ich wünsche es dir.
Das ist nämlich nicht immer so, wie ich vom Tester von Markus Ludes weiss, der arbeitet da auch mit
Neigeflansch weil sonst die Sterne verzogen sind. f/5 und darunter ist ganz schön happig, das
spürt man halt auch beim Newton der ja ein ähnlich schnelles System ist.

Ein f/7 Apo ist natürlich etwas gemütlicher schon wegen der Geometrie, aber eben auch keine gmahte Wiesn.

lg Tommy
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Roman1977
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Re: Testaufnahme

Beitrag von Roman1977 »

Hallo euch allen.

Dankeschön für eure Infos Tips und Tricks.
Werd jetzt mal eines nach dem anderen durchgehn.
Ich bekomm das schon irgendwie in den Griff.
So lerne ich wenigstens mein Teleskop besser kennen. :wink:

Eine Frage hätte ich aber noch.
Wie kann der Chip verkippt sein ??? :shock:
Und wie würde man dieses Problem lösen falls das so wäre ???

LG und Danke euch allen nochmal

Roman


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tommy_nawratil
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Re: Testaufnahme

Beitrag von tommy_nawratil »

hallo Roman,

wie kann der Chip verkippt sein? Ich vermute dass die Spezifikation bei der Kameraherstellung gewisse Toleranzen erlaubt,
und wir habens in der Astrofotografie nicht mit Tageslichtmotiven zu tun die einiges an Abweichung "schlucken", sondern
mit den übelsten Übeltätern die einer Optik passieren können: Punktförmige Lichtquellem weitab der optischen Achse.

Schau dir nur mal das Foto vom ReiFu an in seinem Thread, es ist mit einem Fotoobjektiv von Canon, die guten Ruf hat,
an einer Canon Kamera, die ebenfalls guten Ruf hat, entstanden:

http://www.astronomieforum.at/viewtopic.php?f=30&t=4915

Unten rechts sind die Sterne deformiert, obwohl schon abgeblendet wurde. Es genügt eine Abstandsvariation um weniger als Haaresbreite.

Hat also nicht nur mit den von Reinhard gerade beklagten "Zuständen" in der Amateurastronomie zu tun, sondern auch mit unserem besonderen Anspruch.
Die Einstellung "dann lerne ich die Optik besser kennen" finde ich super und werde dich unterstützen wo ich kann.
Aber nun schau wie das mit der Justage mit montierter Kamera ist, das hat mir schon manches Bild gerettet.

Schlimmstenfalls kann man sich mit einem verstellbaren Neigeflansch zur Entkippung helfen, aber da ist eigentlich kein Platz mehr zwischen MPCC
und der Eos. Wir müssen uns also was anderes einfallen lassen. Dass im Zentrum des Bildes die Justage aber ok sein soll ist
meiner Meinung nach verpflichtend. Also das zuerst, wie oben beschrieben!

Wenn man den ganzen OAZ verkippt, das geht ja beim Skywatcher wie du weisst, dann wird es nur in einer bestimmeten Kamerastellung klappen,
so fürchte ich. Das wäre wahrscheinlich kein so guter Ausweg. Aber schauen wir erst mal!

lg tommy
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BernhardH
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Re: Testaufnahme

Beitrag von BernhardH »

Hallo,

ich glaub garnicht dass der chip großartig verkippt ist.

Im Prinzip hat tommy schon recht, wenn man den newton mit KEINER ungenauigkeit justiert dann ist alles perfekt.

Nehmen wir aber mal an der FS ist nicht 100% genau auf die HS mitte ausgerichtet (was man aber eben nicht auf den millimeter sicherstellen kann. Dann trifft der laser eben nicht die HS mitte sondern ein bissl daneben (was dir aber nicth auffällt). Lochst du nun den Laser in das loch ein dann ist die Wellenfront ein wenig nicht 90° weil sie ja von ein wenig schräg kommt. Das ganze ist mit dem justierokular ähnlich.

Wie man das überprüfen kann ist einfach die Kamera-position am OAZ drehen. Ist der chip verkippt dann bleiben die fehler am PC-displayten bild am gleichen fleck (bezogen auf den kamera ausschnitt, also links unten zb, logischerweise dreht sich das sternfeld). Ist mit der justage was nicht ok dann drehen sich die fehler mit (sprich sie bleiben am gleichen sternfeld ort).

Vermutlich kann man aber das ab-anschrauben und die dadurch verursachten änderungen in dem Bereich nicht mehr von justagefehlern auseinander halten.

Wie schon öfters gesagt wurde, ist in meinen Augen das Perfekte Sternfeld nur vernünftig mit stationärem Setup und ohne ab/anschrauben möglich. Klar gibt es ausnahmen aber ich gehöre da nicht dazu.

Da Ferndiagnose nie gscheit klappt kann dir hier wahrscheinlich keiner richtig helfen.
Warum tritt dieses Problem eigentlich nun auf, ich dachte du hattest schonmal eine Justier-session mit jmd der das gut kann und dann hats gepasst? normalerweise sollte man den FS zumindest dann nichtmehr anrühren müssen.

Ich hab einen elendslangen post im teleskop-forum über meine erfahrung mit justier-adjuster und newton / refraktor gemacht. denke das mal durchzulesen ist ein anfang. Im Prinzip bekommt man mit so einem adjuster alles in den griff, nur wie schon angesprochen klappt das bei wenig backfocus nicht. Ich denke dass man mit der FS-justage das gleiche werkzeug parat hat wie den tilt-adjuster nur dass man den FS nicht so einfach entkoppelt vom rest das systems einstellen kann, und daher das nur bedingt geeignet ist (oder man super-viel erfahrung hat und genau weiß an welcher schraube man wieviel drehen muss dass ein fehler rechts unten weggeht).

cs Bernhard
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tommy_nawratil
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Re: Testaufnahme

Beitrag von tommy_nawratil »

hallo,

was Bernhard sagt hat Hand und Fuss. Nur beim Drehen der Kamera ist ja der Korrektor und der
Eos Adapter auch noch dran, und die drehen sich dann mit und können daher mit diesem Test
nicht als Fehlerquelle ausgeschlossen werden. Die muss man also einzeln antesten.
Wie das mit Bordmitteln geht wollte ich eigentlich später bringen damit
es nicht zuviel auf einmal ist und der Roman ganz derschlagen ist.

lg Tommy
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Roman1977
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Re: Testaufnahme

Beitrag von Roman1977 »

Hallo ihr beiden :wink:

Sorry das mich erst jetzt melde.
Hab zur Zeit etwas viel um die Ohren, wegen der alten Wohnung (Übergabe).

Nun das Problem ist wieder da weil ich mein Teleskop leider noch nicht Stationär habe.
Ich muss es vor jeder Session aufbauen und danach wieder komplett abbauen.
Nächstes Jahr möchte ich es mir dann eh Stationär machen.
Bis dahin muss ich es leider immer auf und ab bauen, und dann verstellt sich das anscheinend jedesmal.

Ich werde auf jedenfall alles was ihr beschrieben habt, mal durch probieren.
Der Chip von der Kamera glaub ich gar nicht das er verkippt ist, weil
ich ja schon Aufnahmen gemacht habe wo es gepasst hat.

Hab in der Zwischenzeit auch mit meiner Frau gesprochen.
Als ich die Testaufnahme an diesen Tag gemacht habe, hat sie fokusiert und den OAZ
sehr fest angezogen.
Vieleicht war auch das die Ursache.
Ich werd dem auf jedenfall auch nochmal nach gehn :wink:

Danke für eure Tips und für die Hilfe. :wink:
Sobald ich was weis was die Ursache ist bzw. war lass ich es euch wissen.

LG und DANKE NOCHMAL

Roman
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klausbaerbel
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Re: Testaufnahme

Beitrag von klausbaerbel »

Hallo Roman,

die Herzallerliebste in die Fehlersuche mit einzubeziehen finde ich ja aussergewöhnlich.

Aber zur Not kann man dann ja die Schuld zuweisen. :mrgreen:

Es kann aber tatsächlich sein, wenn man zu fest anzieht, daß die Kamera etwas verkippt.

Ich prüfe jedes Mal, bevor ich loslege in den Ecken. Ist da etwas verkippt löse ich und ziehe neu fest, bis es stimmt.

Hat Dein Auszug eine Klemmschraube, oder drei?

Bei 3 Schrauben kann man auch noch mit der Anziehreihenfolge etwas variieren.

Gruß
Heiko
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Roman1977
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Re: Testaufnahme

Beitrag von Roman1977 »

Hallo Heiko

So aussergewöhnlich finde ich das gar nicht.
Da wir zwei gemeinsam die Astrofotografie betreiben.
Die Schuld weis ich ihr nicht zu im Gegenteil, vieleicht hat sie das Rätsel ja gelöst damit.
Den das komische an dem ganzen ist, das diese Verkippung einmal da ist und beim nächstenmal wieder nicht.
Mal schaun, beim nächsten mal zieh ich die Schraube einmal ordentlich an und danach nicht so fest,
dann seh ich gleich ob das die Ursache war.

Das mit den 3 Schrauben finde ich ne gute Idee.
Ich hab leider nur eine Schraube, und da kann ich mir schon vorstellen wenn man die fest anzieht das das ganze dann etwas verkippt.
Werds beim nächsten mal einfach austesten :wink:

LG

Roman
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