Nachdem ich es mir schon länger überlegt habe, bin ich es mal angegangen.
Habe mein Telskop (Newton 150/750) innen mit schwarzer Velourfolie ausgekleidet um mehr Kontrast zu erhalten und Refexionen wegzubekommen.
In diesem Zuge habe ich auch gleich den Fangspiegel auf der Rückseite und an den Seiten geschwärzt, ebenso den OAZ.
Und nachdem ich das ganze Rohr sowie zerlegen musste, habe ich auch gleich eine Spiegelreinigung durchgeführt.
Was habe ich dazu benötigt:
Für die Beschichtung: Velourfolie von dc-fix: € 7,99 aus dem Bauhaus
Für das Schwärzen von Fangspiegel und OAZ: Matter Schultafellack um € 8,99 aus Bauhaus (kleineste Menge leider nur 0,375 l)
Für Spiegelreinigung: Destiliertes Wasser ca. 5-7 l (2 Kanister a 5 l kosten € 3), Spiritus (vorhanden), Watte (auch vorhanden), Wattestäbchen (ebenso) sowie weiche Taschentücher ohne Inhaltsstoffe und .....Zeit.
Hier die ganzen Schritte mit Fotodoku:
Als erstes mal Markierungen an der Außenseite beim Spiegel angebracht um wieder in selber Stellung einbauen zu können.

Dann mal alles vorsichtig ausgebaut.
Blick in das leere Rohr mit deutlichen "hellen" Bereichen

Dann Innendurchmesser des Tubus gemessen und Umfang ausgerechnet. Zur Sicherheit innen einen Schnur angebracht und danach abgemessen (Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser



Dann mal Velour für den Vorderteil abgeschnitten und probehalber reingelegt.


Wichtig ist dann das Velour mit einer harten Bürste ordentlich abzubürsten, sodass die losen Fäden entfernt werden (hänge sonst später alle am Spiegel, das wollen wir aber nicht!!!!).


Dann noch mit Staubsauger absaugen und mit Fusselrolle (falls vorhanden) noch lose Fäden "aufpicken". Hatte nur Abklebeband zur Hand, funktioniert aber genauso.


Nach einigen ziemlichen Verrenkungen und mehrmaligem Abziehen, bis die Folie am Anfang halbwegs gerade liegt (im Rohr vorzugsweise mit Bleistift eine möglichst Gerade ziehen, an der die Folie angelegt wird, das dauert eben am Anfang etwas).

Es können beim Kleben einige Blasen oder Falten entstehen, können aber mit einer Nadel angestochen und dann leicht verstrichen werden.
Voilà - velourisierter Tubus - der Kontrast hat schon was. (Vorher - Nachher)


Dann weiter mit dem Fangspiegel - Anblick vorher und nachher (nach Behandlung mit Schultafellack), Fangspiegel wurde auch gleich gereinigt.



Ebenso der OAZ - vorher und nachher


Zum Primärspiegel:
Spiegel nach Ausbau mit deutlichen "Spuren"

Wichtig beim Ausbau sind wiederum die Markierungen um später wieder alles gleich einzubauen.
Markierungen am Spiegel (auf der Seite!!!!!!!!) mit Permanent-Marker sowie Post-It am Spiegelrahmen

Weitere Markierungen bei den Spiegelklemmen.


Ausgebauter Spiegel kommt in eine kleine Wanne mit Unterlage (gefüllt mit Dest. H2O sowie etwa 5 cl Spiritus) und liegt dort mal ca. 1 Stunde).
Habe dann das Wasser noch mal gewechselt (nochmals einen Schuss Spiritus) und den Spiegel wieder hinein gelegt.


Danach Watte in einem Wulst vorsichtig auf den Spiegel (im Wasser) gelegt und in einem Zug ohne kreisende Bewegungen über den Spiegel gezogen. Wenn nötig noch ein-zweimal wiederholen, dabei ganz wichtig - wieder neue Watte verwenden - nie die benutzte!!!!!! Sofern es hartnäckige Flecken gibt, kann mit einem Wattestäbchen ganz vorsichtig (eher kritisch und wenig) unter Wasser "geputzt werden. Geht aber auch gant gut nur mit dem Finger unter Wasser.

Dann Spiegel mehrmals mit dest. Wasser abspülen und danach in der Wanne aufstellen.

Nachdem ich keine Druckluft zum Abblasen zur Verfügung hatte, habe ich weiche Taschentücher so gefaltet, dass ich mit den feinen Spitzen die einzelnen übriggebliebenen Wassertropfen "aufsaugen" konnte.

Und hier der wieder halbwegs saubere Spiegel

Danach wurde Spiegel, OAZ, Fangspiegel etc. wieder eingebaut (innen Schrauben noch mit Tafellack lackiert) und zu guter letzt das gute Teil noch kollimiert.
Das war´s. Die Probe fehlt natürlich noch, wenn das Wetter wieder passt.
Grüße und viel Spass, falls es jemand auch probiert!
Gerald