So nachdem ich den Urlaub hinter mich gebracht habe (ohne Fernglas

Um 22:15 habe ich besagten Ort erreicht und begann mit dem Aufbau meiner Sachen. Hier zeigte sich schon die Helligkeit des Mondes: Ich brauchte keine Lampe oder Lichtquelle, sondern eher eine Sonnenbrille (oder Mondbrille?



Mit nicht allzu großer Erwartung wagte ich dann einen ersten Blick durch das Fernglas: Ich konnte nur Sterne bis max. 8 - 8,5 mag sehen, was mich nicht sonderlich wunderte. Normal schaff ich bis knapp 9,5 mag mit Fernglas. Um 22:30 habe ich dann als erstes auf den Doppelstern Almaak im Sternbild Andromeda gezielt. Ich konnte die zwei Sterne nicht wirklich von einander trennen. Das einzige, was ich erkannt hat, war, dass der Stern nach oben hin eine Ausbuchtung hatte. Nach 5 Minuten gab ich schlussendlich auf und widmete mich meinem nächsten Objekt.
Das nächste Objekt war da schon ein wenig interessanter: M13, der Herkuleshaufen. Schnell gefunden dank Arktur und Vega, konnte ich den Haufen zum ersten Mal bewundern. Er setzte sich ganz klar gegenüber den hellen Hintergrund ab. Mehr als ein kleines Nebelfleckchen mit einem hellen Kern konnte ich dann doch nicht erkennen. Trotzdem war ich stolz, dass ich bei der Helligkeit des Mondes überhaupt was gefunden habe. Hier noch meine Zeichnung zu M13 mit ein paar Infos:

Infos zu M13:
Messier 13 oder M13, auch bekannt als Herkuleshaufen oder NGC 6205, ist ein heller Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules. Er ist der hellste Kugelsternhaufen am Nordhimmel und wurde schon 1714 von dem englischen Astronomen Sir Edmond Halley entdeckt. Er ist etwa 25.100 Lichtjahre von der Sonne entfernt hat die 300.000-fache Leuchtkraft der Sonne und einen Durchmesser von 150 Lichtjahren. M13 war Ziel des Radiosignals der Arecibo-Botschaft. Dabei wurde vom Arecibo-Radioteleskop ein starkes Signal ausgesandt, um Kontakt zu einer eventuellen außerirdischen Zivilisation aufzunehmen. Der Kugelsternhaufen wurde ausgewählt, da hier viele Sterne auf relativ engem Raum versammelt sind, was die Chance, auf eine bewohnte Welt zu treffen, erhöhen sollte. Eine Antwort wird aber frühestens in 45.600 Jahren erwartet.
Das nächste Objekt meiner Beobachtungsnacht war dann auch schnell gefunden und scharfgestellt. Es handelt sich dabei um NGC 869 und NGC 884, den Doppelsternhaufen im Sternbild Perseus. Er war trotz des Mondes sehr gut auszumachen und ein wunderschöner Anblick. Ich konnte rund 20 - 30 Sterne erkennen und noch ein paar durch indirektes Sehen. Insgesamt hab ich den Haufen 25 Minuten lang beobachtet und auch eine Zeichnung angefertigt, die hier zu sehen ist:

Infos zu NGC 869 und NGC 884:
χ Persei (Chi Persei, auch als NGC 884 bezeichnet) und h Persei (NGC 869) sind zwei offene Sternhaufen im Sternbild Perseus. Unter dunkelm Himmel kann man die beiden schon mit bloßen Auge erkennen. Die Haufen wuden schon 130 v. Chr. von dem griechischen Astronomen Hipparch entdeckt. Sie liegen etwa 7600 Lichtjahre von uns entfernt und sind in etwa 12,5 Millionen Jahre alt.
Als letztes bevor ich mich auf den Heimwag machte wagte ich ein paar Blicke auf den Mond: Er war so hell, dass er mich regelrecht blendete, aber sein Anblick war gewaltig. Die Schärfe und der Kontrast auf der Oberfläche war gewaltig. Die Meere und Krater waren wundervoll zum ansehen. Zeichnung habe ich keine angefertigt, da es schon kurz vor 12 war und ich ehrlich gesagt mich nicht dran getraut habe. Eventuell werde ich einmal bei abnehmenden Mond versuchen, die Sichel mit Kratern zu zeichnen.
So das war mein zweiter Beobachtungsbericht, ich hoffe, er hat euch gefallen. Leider etwas kürzer als mein erster Bericht, aber die Bedingungen ließen nicht mehr zu. Falls es Fragen oder Verbesserungsvorschläge gibt, nur raus damit.
In diesem Sinne,