Am Gahberger Wokshop hatten Lajos und Tommy einen neuen Motorfocus im Gepäck - aufgebaut mit Messuhr. Hat mir gut gefallen -
daher hatte ich im Sommer die Ehre, ein Exemplar einem Beta-Test zu unterziehen.
Gestern kam dann das fertige Exemplar bei mir an, heute wurde es montiert.
Netzteil führt zur Handbox (links)
Handbox zum Motor (rechts, roter Stecker)
Temperatursensor wird am Motor eingesteckt (das Ende liegt auf der Handbox)
USB-Kabel von der Handbox zum PC (nicht eingesteckt)


Bislang hatte ich an Motorfokussierern im Einsatz:
- Robofocus (der Klassiker)
- USB Focus in 2 Entwicklungsstufen
Beide genannten hatten sich eigentlich bewährt, haben aber "Kinderkrankheiten", die störend sein können.
Das ist beim Robofocus der leidige USB-RS232 Adapter und die Tatsache, dass man via Handbox Einstellungen vornehmen kann, aber kein Display hat. Das funktioniert über die Tastentöne...
Dafür ist der Motor kräftig und ziemlich präzise.
Beim USB-Focus litten anfangs die Treiber an akuter Absturzgefahr, später war das behoben. Dafür hat sich mal der Motor von seiner Abdeckplatte verabschiedet - irgendwann spielt Kleber eben nicht mehr mit. Kabelbinder schaffen Abhilfe, ist aber auch nicht das Gelbe vom Ei. Die Kraft war völlig OK, die Präzision...man kann in vielen Programmen Gott sei Dank einen Backlash einprogrammieren.
Nun zum Lacerta Focus - eine Zusammenfassung aus der Testphase:
Getestet wurde am 10" Newton ohne Namen mit der G2-8300 Moravian, einem externen Filterrad, OAG und Guidekamera - da kommt Gewicht zusammen.
Der OAZ schaut bei mir in Parkposition (Ri Polaris) in Richtung Boden.
Am PC kamen einerseits MaximDL und andererseits FocusMax (die letzte freie Version) zum Einsatz.
An die Handbox habe ich mich recht schnell gewöhnt. Die Denkweise bei der Menüführung erinnert mich an den MGEN.
Der voreingestellte Backlash (ich weiß den genauen Wert nicht mehr) war gering und wurde nicht (!) verändert.
Am PC funktioniert der Motorfocus unter beiden genannten Programmen tadellos. Es kommt zu keinen Abbrüchen, Aufhängern.
Ich habe bewusst provoziert und den PC einfach mal ausgeschaltet ("Stromausfall"), das USB-Kabel ausgesteckt usw..
Das steckt er weg, ohne dass Probleme mit nicht erkanntem Gerät oder ähnliches auftreten. Auch merkt er sich in jedem Fall die letzte Position. Das ist für mich im Remotebetrieb wichtig: stellte sich die Position nämlich auf 0 zuück (nicht tatsächlich, sondern nur in der Box), so könnte ich das nächste mal nicht nach innen fokussieren (negative Werte gibts nicht).
In Focus Max habe ich mehrere V-Kurven erstellen lassen und war ehrlich erstaunt, wie gleichmäßig die Schenkel aussahen. Das weist auf einen wirklich genauen Lauf hin.
In einer Nacht mit gutem Seeing habe ich den Fokus mehrfach stark verstellt und bin dann exakt gleich viele Schritte zurückgefahren. Wäre Schlupf vorhanden, würden die FWHM-Werte das zeigen. Man träfe den Fokus nicht mehr genau. Gutes Seeing hilft bei der Beurteilung.
In dieser Kategorie hat der Lacerta eindeutig die Nase vorne.
Zwei Sachen habe ich nicht getestet:
die Unterbrechung der Aufnahmeserie beim Nachfokussieren (aus Mangel an DSLR) und die Temperaturkompensation. Das ist das Luxusproblem meines Newtons, ich habe keine Temperaturdrift zum Messen.

Die Montage lässt sich gut bewerkstelligen. Man muss die Mikrofokus-Einheit am OCTO-Auszug abmontieren und durch den Motor ersetzen. Das ist grundsätzlich einfach. Bei mir wollte die Mikrofokus-Einheit nicht aus dem Gehäuse, und ich war mir nicht ganz sicher warum (Schraube vergessen?). Daher habe ich das ganze Gehäuse der Welle abgebaut, danach ging es.
In Summe denke ich, mit dem Teil "angekommen" zu sein...vielleicht gibts ja mal eine Adaption an den Esprit.
Hat jemand Bedarf an einem USB-Focus?

LG, Markus