Hallo Toni!
Dein M 57 schaut schön aus, leuchtet richtig heraus aus dem Bild!
Zu FWHM und Co:
klar ist schon mal, dass FWHM nicht gleich Seeing ist. FWHM ist immer schlechter als das tatsächliche Seeing. Mit optimaler Nachführung, Kollimation,...nähert sich FWHM dem Seeing an, aber ganz erreichen wird man es nie. Ich liege bei guten Bedingungen meist etwa 0.2" über dem echten Seeing (FWHM zu Seeing gemessen mit einem Seeingmonitor).
Dann ist es wichtig, das Messwerkzeug korrekt einzustellen. Pi kann gut messen, CCD Inspector auch, und bei allen muss man zumindest die image scale in "/px angeben.
Auch MaximDL ist gut, dort muss aber die Apertur erst richtig eingestellt werden, damit man zB keine nebenan liegenden Sterne mit misst.
Gut wäre auch die Eingabe des Saturation Levels, damit gesättigte Sterne nicht in die Messung einbezogen werden.
"FWHM" an sich ist klar definiert und daher klar, was gemessen wird. Was DSS da anstellt? Keine Ahnung, aber der Rudi hat sicher keinen echten FWHM um die 8" (das wäre ja auch bei schlecht laufender Nachführung ein Seeing um die 6").
Wie sich das "Seeing" (mal gleichgesetzt mit FWHM) am Standort "verbessern" kann zeigt Wolfgang
HIER ab Seite 19.
Nichts anderes, als das Sampling dadurch verbessert, indem er mit 6x binning angefangen hat und bis 1x1 binning gegangen ist. Logischerweise verbessert sich der FWHM-Wert ständig
und der Wolfgang hat am Ende 1.39" FWHM! Das ist gut und weit weg von den immer verbreiteten "wir haben in Mitteleuropa eh nie besseres Seeing als 2"".
Im Schnitt ist das Seeing nämlich ganz sicher besser, bloß richten sich viele wegen obiger Aussage auf 2" ein und können besseres Seeing danach weder auflösen noch messen.
Toni hat eine ziemliches Oversamling, und wenn die Messgrundlagen in Pix richtig waren bietet der Standort offenbar immer wieder mal gutes Seeing.
Besserer FWHM hat halt den Nachteil, dass man Abbildungsfehler (dreieckige Sternderl...) besser erkennen kann...
LG, Markus