Ort: Wals-Siezenheim; Salzburg
Datum: 23.3.2010, 19:00 - 22:15
Windstill, 6° später dann ca. 4°
Equipment: Meade Lightbridge 12“
Telrad Sucher
Zu Mittag bekam ich einen Anruf von UPS, in 3 Stunden – dann war es endlich soweit – ich konnte meinen Dobs in Empfang nehmen

Natürlich war die Aufregung und die Neugierde der restlichen Familie genauso groß wie bei mir.
Der Zusammenbau war kein Problem und war in 20 min erledigt (das Zusammenschrauben der Rocker Box war kein Problem, da ich genug Erfahrung im Zusammenbau von Ikea - Bausätzen habe

Jetzt konnte das Prachtstück

Wir haben die „Lichtbrücke“ dann gleich im Garten stehen lassen, in der Zwischenzeit habe ich mir meinen kleinen Beobachtungstisch, sämtliches Buch und Kartenmaterial (viel zu viel für eine Beobachtungsnacht) hergerichtet und konnte es nicht mehr erwarten bis der erste Stern endlich funkelt.
Bis 19.15 Uhr hab ich’s dann doch ausgehalten, dann bin ich mit meinen beiden Söhnen hinaus um der gewaltigen Tonne endlich Licht einzuhauchen.
Als erstes Objekt der gute alte Mond (zuerst mit dem 32 mm Digiscope Oku), ich kann euch das Gefühl gar nicht beschreiben, so klar und unglaublich scharf hatte ich den Mond noch nie gesehen. Das Abfahren entlang der Hell/Dunkelgrenze funktioniert unglaublich einfach und schnell – toll.
Die Landschaften auf den Mond stellten sich dar, als ob man mit der Landefähre darüber hinweg fliegt.
Aufgrund der schwachen Vergrößerung wechselte ich dann auf meine SP 20, 15, 12 mm, da ich halt einfach alles ausprobieren wollte (sinnvoll oder nicht – war egal ich wollts nur einmal probieren).
Dann kamen die Söhne dran und die waren fast nicht mehr weg zu bekommen, meine Frau war vom Anblick der Mondoberfläche genauso fasziniert wie ich.
Dann ging es weiter: M42 – Ich glaube zwar, am besten kann man den Orionnebel im Winter beobachten, wenn er spät am Abend aufgeht und bis zur Morgendämmerung am Himmel steht. Aber im 12er zeigen sich schon feine Strukturen (ein größeres Instrument bringt halt Strukturen in die Wolken, zumindest bei visueller Beobachtung). Ich konnte auch beobachten, dass das Leuchten der vier Trapez -Sterne (θ1 Orionis) sowie von θ2 Orionis im Nebel dominieren – bitte verzeiht – aber es ist unglaublich, ich komm halt aus dem Schwärmen nicht heraus. Jetzt hab ich halt noch keine Nebelfilter – frage mich was dann noch möglich ist – und der Mond ist ja auch schon ziemlich hell.
Nach längerer Suche (war nicht einfach für mich), die Übung fehlt halt noch – Saturn: Zunächst als ich den mächtigen Ringplaneten endlich im Visier hatte, probierte ich dann mit den Vergrößerungen (und auch 3 fach Barlow), muss mir noch Notizen über sinnvolle Vergrößerungen usw. machen, wir beobachteten dann eine Zeit lang Saturn und Monde. Es war ein unglaublich schönes Erlebnis für mich und die Familie. Der Ringplanet zeigt aber nur gering geöffnete Ringe (Erhebung 3.1° - konnte ich nachlesen).
Dann noch der offene Sternhaufen M45 - die Plejaden mit dem 32mm DigiScope Oku, das sogenannte Siebengestirn – zeigte unglaublich viele Sterne (zumindest visuell im Hintergrund) – im Vordergrund natürlich: Mutter und Vater – Atlas und Plejone und die 7 Töchter – Alkyone, Asterope, Celaeno, Elektra, Maja, Merope und Taygete.
So schön konnte ich die Plejaden mit dem alten Newton nicht einmal annähernd beobachten.
Zum Schluss bin ich einfach nur so im Himmel herum ge(h)(d)obst, ohne zu wissen wo ich mich befinde und was ich mir da ansehe. Es war einfach nur schön....
So um eure Geduld nicht über die Gebühr zu strapazieren und da die Kälte dann auch schön langsam in die Zehen gekrochen ist, möchte ich mit meinem ersten Bericht schließen.
Ich hoffe, dass ich euch nicht zu sehr geplagt habe und nicht allzu großen Blödsinn geschrieben habe.
Noch kurz zum Gerät selbst: Die Optik muss man sich bei besserem Seeing (Neumond etc.) und noch einmal anschauen, aber ein "Gurkenkäfer" ist die Lichtbrücke sicherlich nicht. Die Fokussierung mit der 1:10 Untersetzung am Crayford - Fokussierer ist ein Traum!
Auflösungsvermögen in Bogensekunden: 0,38"
· Brennweite, Öffnungsverhältnis: 1524 mm, f/5
· Visuelle stellare Grenzgröße: ca. 15 mag
· Empfohlene Maximal-Vergrößerung: ca. 700x
· Durchmesser Hauptspiegel: 305 mm
· Fangspiegel Ø / Obstruktion: 74mm / 5,9%
· Hauptspiegel: parabolisch, BK-7
· Montierung: azimutal, Dobson-Prinzip
· Nettogewicht Basis: 15 kg
· Nettogewicht optischer Tubus: 21,3 kg
· Okularaufnahme Steckdurchmesser: 2" + 1¼"
· Optische Bauart: Newton
· Versandgewicht: 42 kg
· Abmessungen der Montierung: ca. 63 x 53 cm (B x H)
· Optischer Tubus (Ø x L): 40 x 144 cm
Zur Mechanik: Der Dobson lässt sich angenehm leichtgängig positionieren, lediglich bei hohen Vergrößerungen mit dem 8mm (188x) und besonders mit dem 4mm (375x) macht sich das Ruckeln etwas unangenehm bemerkbar, aber ansonsten gibt’s nichts zu meckern.
HG und CS Robert