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Hey,

ich habe nun schon seit ca. 2 Jahren den Wunsch mir endlich ein Teleskop zuzulegen, nachdem ich Nächte draußen unter den Plejaden verbracht habe und den Vollmond das erste Mal durch mein 250mm Objektiv gesehen habe..

Eigentlich wollte ich mir ein Newton 200/1200 (eventuell mit Pyrex Spiegel) holen, da das für Anfänger wohl gut geeignet ist.
Das Teleskop wäre dann in Vorarlberg in einem Vorgarten in kleinen Dorf gestanden. Das Gewicht und die Größe wären also kein Problem gewesen.
Da ich aber in Wien studiere und nur noch ein paar Wochen im Jahr in Vorarlberg bin wäre die Anschaffung eines Teleskops dort ziemlich sinnlos.
(Das beste Teleskop ist ja das, welches auch benutzt wird^^)

Da ich jetzt einen großen Balkon habe (Fläche ca. 4mx2.5m und eine Brüstungshöhe von knapp 1m), sollte sich da eigentlich auch was machen lassen.
Ich wohne auch nicht direkt in Wien, sondern sogar in der Nähe eines Beobachtungsplatzes (Kahlenberg). Soll zwar nicht der beste sein, aber _irgendwas_ wird man wohl sehen^^ Trotz der Nähe würde ich lieber vom Balkon aus beobachten, aber eventuell auch im Sommer mal das Teleskop mitnehmen. (Gibt es in der Nähe eine besseren Beobachtungsplatz?)

Habe schon ein wenig recherchiert und bin unter anderem auf das "Skywatcher Maksutov Teleskop MC 127/1500 SkyMax BD AZ-S GoTo" gestoßen.
Hier soll aber die Montierung ein Schwachpunkt sein..
Für den Balkon sollte es von der Bauform ja möglichst etwas kurzes mit hoher Montierung sein, also Richtung Maskutov/Cassegrain und keine Dobson Montierung, da ich damit wohl Probleme mit der Balkonbrüstung bekommen könnte.
Am liebsten wäre mir, wenn ich meine DSLR (leider keine Astro-DSLR) auch anschließen könnte, was bei dem oben genannten Teleskop aber eher zu schlechten Ergebnissen führen dürfte. Wobei wenn sich sowieso "nur" Planeten beobachten lassen, dann wäre das mit einer Astro-Webcam wohl wieder nicht so das Problem wie mit einer schweren DSLR.

Vielleicht am sinnvollsten wenn mich erstmal einer aufklärt was sich hier denn so beobachten lässt. (Bilde mir ein ich habe vor ein paar Tagen einen Stern/Sternbild von ~1mag mit bloßem Auge ausmachen können, obwohl sich meine Augen noch nicht an die Dunkelheit angepasst hatten. Irgendwas mit C in Google Skypmap, aber ich finds nicht mehr..)
- Sonne(nur mit Sonnenfilter)
- Mond

Beim Rest bin ich mir noch sehr unsicher und was unter anderem ein "Stadtfilter" so rausholen kann.
Ich möchte also vorrangig mal das beobachten, was man gut vom Balkon beobachten kann.
Erstmal nur visuell und vielleicht hin und wieder ein Bild durchs Okular. Richtige Astrofotographie macht so ja nicht wirklich Sinn.

Da hier ein Flughafen in der Nähe ist würde es mich unter Tags auch reizen Flugzeuge damit zu beobachten, aber da hab ich mich leider noch gar nicht eingelesen..
Keine Ahnung was da für eine Montierung bzw. Montierungstyp Sinn macht, aber auf jeden Fall bräuchte ich dafür wieder eine normale DSLR bzw. Webcam wenn ich Fotos machen wollte.

Budget sind 500€ bis 750€, wobei dies rein fürs visuelle beobachten gilt.
Soll dabei aber möglichst eine Option geben später auch damit zu fotographieren.

lg Chop91

Servus!

Budget sind 500€ bis 750€, wobei dies rein fürs visuelle beobachten gilt.
Soll dabei aber möglichst eine Option geben später auch damit zu fotographieren.

Naja, das ist der Knackpunkt. Für Deep Sky Fotografie brauchst Du eine stabile, parallaktische Montierung, die mindestens dieses Budget verlangt.

Habe schon ein wenig recherchiert und bin unter anderem auf das "Skywatcher Maksutov Teleskop MC 127/1500 SkyMax BD AZ-S GoTo" gestoßen.
Hier soll aber die Montierung ein Schwachpunkt sein..

Die ist Azimutal, also fürs Planeten Filmen mit Planetenkamera reichts, aber nicht für Deep Sky Fotografie.

Für den Balkon sollte es von der Bauform ja möglichst etwas kurzes mit hoher Montierung sein, also Richtung Maskutov/Cassegrain und keine Dobson Montierung, da ich damit wohl Probleme mit der Balkonbrüstung bekommen könnte.

Kurze bis mittlere Refraktoren sind am Balkon auch noch angesagt. Was für einen Refraktor spricht, wäre die allroundfähige Brennweite.

Vielleicht am sinnvollsten wenn mich erstmal einer aufklärt was sich hier denn so beobachten lässt

Wenn ich von meinem derzeitigen Kleinstadtbalkon ausgehe, gehen schon von Kugelsternhaufen, planetarischen Nebel bis hin zu den hellsten Galaxien.
Viel größere Öffnungen bringen zwar höhere Auflösung bei den Planeten, aber in Sachen Deep Sky nicht viel, da die Hintergrundhelligkeit mitverstärkt wird.
Somit wäre ein Mak bis 6", Cassegrain bis 8"oder mittlerer Refraktor bis 5" ein praktischer Kompromiss.

Da hier ein Flughafen in der Nähe ist würde es mich unter Tags auch reizen Flugzeuge damit zu beobachten, aber da hab ich mich leider noch gar nicht eingelesen..
Keine Ahnung was da für eine Montierung bzw. Montierungstyp Sinn macht, aber auf jeden Fall bräuchte ich dafür wieder eine normale DSLR bzw. Webcam wenn ich Fotos machen wollte.

Die Krux mit den kleinen, sich bewegenden Objekten ist die Brennweite bzw. Vergrößerung.
Mit einem hochvergrößerten Okular würdest Du zwar die Details sehen, aber das Objekt einzufangen ist mühsam.
Aber auf jeden Fall ist dafür azimutale Montierung angesagt.

Danke erstmal für die Antwort.

Deep Sky Fotografie macht für mich sowieso noch nicht wirklich Sinn (Zu wenig Geld/Erfahrung und Großstadt in der Nähe),
wenn, dann möchte ich höchstens mal ausprobieren was sich so machen lässt.
Ein paar ganz miese Fotos auf denen man M31 und M42 erahnen kann, hab ich zumindest schon mit dem Teleobjektiv meiner DSLR hinbekommen. Möchte da mehr oder weniger nur mal einen Vergleich zu den Aufnahmen.

Irgendwie faszinieren mich die Maksutov momentan am meisten.
Wäre so ziemlich genau meine Ausrüstung die ich habe bzw. mir zugelegt hätte.
https://www.youtube.com/watch?v=7YED9ynUOoM

Bin heute auch noch auf OpticTracker (http://www.optictracker.com) gestoßen,
weil ich mir dachte, ob ich als Informatiker nicht selbst so ein Autotracking schreiben kann.
Demnach sollte ich mir wohl eher ein Celestron Maksutov zulegen, da mich vorrangig Planeten, Sonne, Mond und Flugzeuge interessieren und das Autotracking da ganz interessant wäre.
Was ich bis jetzt so gelesen habe, soll Skywatcher für Einsteiger mal durchaus empfehlenswert sein und auch, dass Skywatcher Celestron wohl aufgekauft hat und beide die selbe Optik verwenden. Lackierung, Steuerungssoftware und sonst ein paar Kleinigkeiten sollen sich wohl unterscheiden..

So ein Maksutov könnte ich wohl auch relativ einfach im Zug mit nach Vorarlberg nehmen, falls ich es dort auch mal testen wollte bzw. auch sonst als Reiseteleskop oder so.
Angeblich müssen hier auch die Okulare nicht so eine hohe Qualität besitzen.
Wären zwei weitere Argumente für ein Maksutov.

Deine Überlegungen erinnern mich an meinen Einstieg in das Hobby. Vielleicht hilft dir folgendes weiter:
Ich habe mit visueller Beobachtung mit einem Nexstar 8se begonnen, welches aus einer Schmidt-Cassegrain Optik mit 200mm Öffnung und 2000mm Brennweite auf einer wenig präzisen azimutalen Einarm-Montierung besteht. Das rein visuelle Beobachten wurde mir bald langweilig - viel interessanter fand ich durch lange Belichtungszeiten das sonst Unsichtbare erlebbar zu machen. Zum Fotografieren war die Montierung aber nicht wirklich geeignet.

Somit legte ich mir einen lichtstarken Newton mit 250mm Öffnung und 1000mm Brennweite samt einer belastbaren parallaktischen (und azimutalen) Montierung AZ EQ6 zu - eine Canon Kamera hatte ich schon. Die Steuermöglichkeiten von Montierung und Kamera mittels Computer unter Verwendung verschiedenster Programme sind mit diesem Setup möglich - ein weiteres Betätigungsfeld, welches mich sehr interessiert. Die nachfolgende digitale Bildbearbeitung macht auch viel Spass.

Ich wohne wie Du in Wien und mache meine Aufnahmen zum Großteil von meiner Terrasse. Deep Sky Astrofotos aus der Großstadt sind durchaus machbar - entsprechende Filter helfen beim Reduzieren der negativen Auswirkungen der Lichtverschmutzung.

An Deiner Stelle würde ich ein Setup wählen, welches auch zum Fotografieren geeignet ist - lass Dich von einem Fachhändler beraten (gute Erfahrung mit http://www.teleskop-austria.at ).

CS Christoph

Chop91 hat geschrieben:Irgendwie faszinieren mich die Maksutov momentan am meisten.
Wäre so ziemlich genau meine Ausrüstung die ich habe bzw. mir zugelegt hätte.
...So ein Maksutov könnte ich wohl auch relativ einfach im Zug mit nach Vorarlberg nehmen, falls ich es dort auch mal testen wollte bzw. auch sonst als Reiseteleskop oder so.

Ein Mak macht schon viel Spaß, braucht wenig Platz und man sitzt bequem dahinter. Für kleine Balkone klasse.
Bei 1500mm geht auch noch viel Deep Sky hinein.
Zu beachten ist lediglich, dass die Maks am längsten brauchen, um auszukühlen, also bei tiefen Temperaturen kann man die Dinger schon mal mindestens eine Stunde vorher am Balkon lagern.
Ich selber hab das C6 und der Spaßfaktor ist bei diesem kompakten Kraftpaket schon groß.
Die Unterschiede zu einem gleich lichtstarken Mak ist das leichtere Gewicht des Cassegrain, die nicht so extreme Brennweite (1500mm bei 152mm Durchmesser), jedoch weniger Kontrast und mehr Bildfeldwölbung.

hatte mit meinem 90er mak auch große freude und auch viel spaß. die dinger können schon ordendlich was

Irgendwie schwärme ich immer noch von dem hier:
http://www.astroshop.de/celestron-maksu ... to/p,20041

Also ganz falsch mach ich damit mal nichts, was ich so lese^^
Vor allem fürs Plane Tracking hätte ich nichts vergleichbar günstiges gefunden, dass mit OpticTracker kompatibel wäre.

Was wäre denn hier sinnvolles Zubehör?
Ich hätte mir mal folgendes aufgeschrieben:
- Netzteil (da Steckdose am Balkon und ich Batterien generell gern vermeide)
- UHC-Filter
- OIII-Filter (lohnt sich der überhaupt?)
- Mondfilter
- Sonnenfilter (werde ich wohl erst später mit einer Webcam kaufen, da ich die Sonne eigentlich nur durch die Webcam beobachten möchte, da mir so eine Folie allein doch zu unsicher ist..)
- T2-Adapter (fürs Plane Tracking; falls die DSLR wirklich zu schwer ist, muss ich wohl auf die Astro-Webcam warten und davor einen UV/IR - Filter setzen)

Chop91 hat geschrieben: Vor allem fürs Plane Tracking hätte ich nichts vergleichbar günstiges gefunden, dass mit OpticTracker kompatibel wäre.

Kann ich mir nicht ganz vorstellen, dass das gehen sollte.....

Meiner Erfahrung mit einem 200/800 Newton sind dass ich z.B. die ISS nur dann einfangen kann, wenn ich frei bewegt das Teleskop selbst bewege und darauf trachte, dass es im Fadenkreuz bleibt. Flugzeuge bewegen sich ähnlich schnell, ich fürchte aber fast, dass du da nicht viel beobachten wirst können, das geht alles zu schnell und saubere Planspotterfotos werden das wohl kaum werden, dazu braucht du wohl eine kleinere mögliche Blendezahl. Das Seeing unter Tags ist durch die Luftbewegung wohl auch nicht wirklich gut.
Da ich auch letzteres mache, hab ich es mit meinen F4 Newton gar nicht erst probiert.

Chop91 hat geschrieben: - UHC-Filter
- OIII-Filter (lohnt sich der überhaupt?)

kannst du nachher immer noch kaufen, sammle zuerst Erfahrungen, dann weißt Du wo es hingeht.

Chop91 hat geschrieben: - Mondfilter

Bei F4 haut es mit fast die Augen ein, da hilft ein stärkeres Graufilter, bei der geringe F Zahl des angedachten Teleskops, glaub ich du brauchst es zunächst mal nicht.

Chop91 hat geschrieben: - Sonnenfilter (werde ich wohl erst später mit einer Webcam kaufen, da ich die Sonne eigentlich nur durch die Webcam beobachten möchte, da mir so eine Folie allein doch zu unsicher ist..)

Da gibt es passende Folien vielleicht für das Teleskop Deiner Wahl, da sehe ich jetzt mal nicht so das Problem, weil meines gut passt und ich keine Angst haben muss, dass es versehentlich herunterfällt.

- T2-Adapter (fürs Plane Tracking; falls die DSLR wirklich zu schwer ist, muss ich wohl auf die Astro-Webcam warten und davor einen UV/IR - Filter setzen)

Wenn Du Astrofotografie machen willst wirst du so etwas brauchen. Für den Anfang sicher gut, aber ob Du in Zukunft auch für Astrofotografie mit diesem Gerät glücklich werden wirst, bezweifle ich fast, Mond und Planeten gehen damit mal. Deep Sky eher wohl nicht so.

Schau mal bei TA in der Schönbrunnerstrasse vorbei, als Wiener hast Du das Glück vor Ort wohl eine sehr sehr kompetente Beratung zu bekommen und auch entsprechenden Service.

Leider gibt es nicht das Universalteleskop, das wusste ich zwar schon vor Anschaffung meines Einsteigerequipments vor etwas mehr als einem Jahr, aber ich weiß zumindest jetzt in welche Richtung ich ausbauen will. Allerdings hab ich auch Zeit, weil ich dank guter Beratung und Überlegungen noch immer hoch zufrieden mit der Auswahl bin, und noch lange die Möglichkeiten ausgeschöpft habe.