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Da ich noch viel zu wenig Ahnung über die Bearbeitung von Astrofotos habe stellte sich mir unlängst die Frage - mit der Suche leider nicht fündig geworden - wo der Unterschied liegt ob man eine 600sec Aufnahme 50 * kopiert und in das Verzeichnis zum Stacken stellt, oder eben 50 Aufnahmen?

Was hab ich da übersehen/nicht verstanden?

Danke für eure Unterstützung!

Weil die Bild-Information - speziell das Rauschen - statistisch verteilt ist. D.h. je mehr verschiedene(!) Aufnahmen man nimmt, desto mehr mittelt sich das Rauschen raus und steigt die Information in den Bildteilen, in denen "wirkliche" Information steckt.

Danke Toni!

Ok wenn ich eine CCD hernimm die Gekühlt ist, und ich ein paar Aufnahmen mach und diese dann vervielfältige und Stack?

Daher geht es "nur" um das Rauschen sonst gäbe es keinen Grund?

Könnte ja mit einem großen CCD Chip und 3bin - ja das Bildfeld wird dadurch kleiner - das Rauschen um einen relativ großen Faktor reduzieren, und die Empfindlichkeit für das Signal erhöhen - Falsch?

Ich will einfach nur das WARUM Verstehen

Und wenn es nur ansatzweise ein bissl Sinn macht würd ich das auch gern Austesten - sofern Wetter mitspielt, letztes mal hab ich nicht mal bei den Remote Warten ein Glück gehabt - war in New Mexico und Australien auch nix mit gutem Wetter

Es geht um das Signal-Rausch-Verhältnis! Und das steigt, wenn man viele verschiedene(!) Aufnahmen addiert.

Hm, OK - Danke!

Servus!

Selbe Frage wie im englischsprachigen Forum - die Antwort bleibt gleich. Bei der 40fachen Kopie ein und derselben Aufnahme bleibt das Rauschen gleich, bzw. mittelt sich statistisch nicht weg.
Auch beim Signal - die Photonen kommen nicht immer an derselben Stelle an, auch hier gibt es kleine Unterschiede.

LG,
Michael S.

OK, daher "mist" bleibt "mist" und lässt sich nicht verbessern, auf keinen Fall.

Nun ja, aber jetzt versteh ich das - leider ...

Hallo Toni,

um wirklich zu verstehen (und es nicht nur als gegeben hinzunehmen) warum man nicht einfach 50 GLEICHE Bilder stacken kann und dann ein besseres Bild herausbekommt als mit EINEM Einzelframe muss man sich die Wirkungsweise des Stackings einmal genauer anschauen. Dazu musst du dir das Bild als Rasterfläche von Pixeln vorstellen. Meine Kamera hat z. b. 2749 x 2199 Pixel. Und den Stack als übereinanderliegender Stapel.
Beim Stacken (z. B. in Pixinisght) werden in deinem Beispiel von 50 Bildern jedes übereinanderliegende Pixel miteinander verglichen und in einer neuen Summe als neues Pixel im Endbild verrechnet (aber eben nicht einfach addiert). Diese Verrechnung passiert mit unterschiedlichen Methoden und Formeln. So wird bei unserem Beispielpixel also geschaut ob es evtl. ein Hotpixel ist, ein sonstiges helles Ausreißerpixel (z. B. aus einer Meteorspur), oder ob es sich sonst irgendwie vom Stapel der anderen übereinanderliegenden 49 Pixel unterscheidet (sogar die nähere Ungebung des Pixels wird berücksichtigt). Dabei erkennt PI z. B. ob es sich um Signal oder Rauschen handelt und gewichtet die Aufsummierung entsprechend. Ein Pixel mit Signal wird höher bewertet als eins mit Rauschen. Außreißerpixel werden sogar bei genügend großem Stapel komplett herausgerechnet. Wenn du nun also 50 komplett gleiche Pixel übereinanderlegst und stackst, dann kommt am Ende auch nur genau wieder die gleiche Information im Summenpixel an - sie unterscheidet sich also nicht von Einzelpixel.
Bei einer Serie von 50 Aufnahmen unterscheidet sich jede Aufnahme auf Pixelebene erheblich. Aleine schon durch das Seeing. Manche Pixel sind haben viel, manche wenig Signal abbekommen. Da das je Bild stark variiert, summieren sich beim Stacken am Ende nur die Pixel, die Informationen abbekommen haben. Durch das Stacken von 50 verschiedenen Aufnahmen, hast du schließlich im Summenbild viel mehr Information als im Einzelbild.

Hast du es so verstanden?

OK, das ist natürlich eine Erklärung die so mal Nachvollziehbar ist.

Aber wenn das Stacking rein additaiv wäre - klar dann wird das Rauschen ebenfalls stärker - wär es dann ebenfalls so gesehen wirkungslos

Ja, das wäre ebenfalls wirkungslos. Du bekommst dadurch eben keine neuen Informationen in das Endbild, sondern verstärkst nur alles (inkl. Rauschen), was du beim Strecken dann eh wieder auf ein normales Maß reduzieren musst. Also wird das Endbild genau so aussehen wie ein Einzelframe.

sch a de