Sonne in HA und Erfahrungsbericht Lunt LS50Tha B600 ASI120MM
Verfasst: 13.07.2017, 10:18
Nachdem ich seit einiger Zeit mit dem kleinen Lunt in Verbindung mit meiner ASI10MM Erfahrungen sammle, möchte ich hier eines meiner besseren Bilder und ein paar Erfahrungen präsentieren.
Erst einmal das Bild:

Mehr Info und Details gibt es hier: http://astrob.in/303141/0/
Nun zu meinen Erfahrungen:
Ich bin visuell grottenschlecht. Ich habe auch nur einmal mit einem billigen Okular durchgeschaut, gleich nach dem Kauf (Ich habs sehr günstig gebraucht erstanden.) Deshalb kann ich dazu nicht viel sagen, ausser dass die Sonne zu erkennen war und ja: Sie war ziemlich rot)
Ansonsten ist das kleine Lunt recht hochwertig gefertigt (Staubschutz ist Metalldeckel zum Verschrauben, Lackierung mit Pearl Effekt, falls das wichtig sein sollte) Das Tuning des Filters mit Pressure Tuner ist einfach: Solange drehen, bis die Details gut zu erkennen sind. Die Schwachstelle dieses Teleskops ist eindeutig der Helikal-Fokusierer: Extrem kurzer Fokusweg und nicht besonders verkippungsstabil: Man merkt, dass Lunt dieses Teleskop nicht zum Filmen, sondern für die visuellen Einsatz konstruiert hat. Es gibt deshalb auch zwei verschiedene OAZ zum Nachrüsten (Moonlite und Feathertouch), von denen man in diversen Foren lesen kann, dass sie das Teleskop deutlich aufwerten sollen.
Die Kombination Lunt/ASI 120MM hat sich als recht unglücklich erwiesen: Die 120MM ist dafür bekannt, dass sie starke Beugungsringe produziert ("Newton Rings"). Andere Modelle von ASI sollen dieses Problem nicht haben, es liegt scheinbar am Auleseverfahren des Chips ("Rolling Shutter")
Ausserdem ist es etwas tricky, damit in den Fokus zu kommen: Die ASI muss direkt auf den Blockfilter geschraubt werden, dieser darf aber nicht komplett in den Fokusierer geschoben werden, sondern nur so weit, dass er noch ca. 1,5cm heraussteht. Dadurch wandert der "Sweet Spot" (Bildauschnitt mit optimalem Kontrast) bei mir in die rechte obere Ecke des Bildfelds.
Will man eine Barlow verwenden, multiplizieren sich auch die Problemchen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten mit den Herausforderungen umzugehen, wenn man mit dieser Ausrüstung Bilder machen will:
Variante 1: Hardware aufrüsten: Die wichtigste Aufrüstung ist scheinbar der OAZ. Soweit man im Internet lesen kann, behebt der das Problem des exzentrischen Sweet Spots. Die Newton Ringe der ASI 120MM kann man mit einem Neigeflansch (Tilt Adaper) in den Griff bekommen. Um sie vollkommen zu beseitigen, sollte die ASI ca 5-6°geneigt werden, wenn man dem Internet glauben darf. Und schließlich Verlängerungshülsen, damit der Blockfilter nicht am letzten Zacken im Fokusierer hängt.
Variante 2: Damit leben und mehr Zeit in die Bildbearbeitung investieren: Bei mir wird halt jedes Bild ein Mosaic aus 2 - 3 Bildern, um über die ganze Sonnenscheibe Kontrast zu haben. Newton Ringe eliminieren mit natürlichen Flats (hat bei mir gar nicht geklappt), künstlichen Flats (hat bei mir mehr oder weniger geklappt) oder anderer Software (gratis PS Plugin, hat bei mir am besten geklappt)
Mein persönliches Fazit: Das kleine Lunt ist ein nettes kleines HA-Teleskop mit einer klaren Schwäche: Dem Fokusierer. Eigentlich sehr ärgerlich, dass in dieser Preisklasse eine Komponente in "Lidl Qualität" verbaut wird. Das die ASI120mm scheinbar eine der ungüstigeren Cams für HA-Solarfilmerei ist, ist halt Pech für mich. Da ich mein Hauptbetätigungsfeld eher in der DS Fotographie sehe, habe ich auf Aufrüstungsmöglichjkeiten verzichtet, investiere etwas mehr Aufwand in die EBV und bin mit den erzielbaren Resultaten recht zufrieden.
Ich hoffe, die Informationen sind hilfreich.
LG Fritz
PS: Das gerade ein kleines Lunt zum Verkauf angeboten wird, ist reiner Zufall, ich habe mit Angebot oder Anbieter keine Verbindung.
Erst einmal das Bild:

Mehr Info und Details gibt es hier: http://astrob.in/303141/0/
Nun zu meinen Erfahrungen:
Ich bin visuell grottenschlecht. Ich habe auch nur einmal mit einem billigen Okular durchgeschaut, gleich nach dem Kauf (Ich habs sehr günstig gebraucht erstanden.) Deshalb kann ich dazu nicht viel sagen, ausser dass die Sonne zu erkennen war und ja: Sie war ziemlich rot)

Ansonsten ist das kleine Lunt recht hochwertig gefertigt (Staubschutz ist Metalldeckel zum Verschrauben, Lackierung mit Pearl Effekt, falls das wichtig sein sollte) Das Tuning des Filters mit Pressure Tuner ist einfach: Solange drehen, bis die Details gut zu erkennen sind. Die Schwachstelle dieses Teleskops ist eindeutig der Helikal-Fokusierer: Extrem kurzer Fokusweg und nicht besonders verkippungsstabil: Man merkt, dass Lunt dieses Teleskop nicht zum Filmen, sondern für die visuellen Einsatz konstruiert hat. Es gibt deshalb auch zwei verschiedene OAZ zum Nachrüsten (Moonlite und Feathertouch), von denen man in diversen Foren lesen kann, dass sie das Teleskop deutlich aufwerten sollen.
Die Kombination Lunt/ASI 120MM hat sich als recht unglücklich erwiesen: Die 120MM ist dafür bekannt, dass sie starke Beugungsringe produziert ("Newton Rings"). Andere Modelle von ASI sollen dieses Problem nicht haben, es liegt scheinbar am Auleseverfahren des Chips ("Rolling Shutter")
Ausserdem ist es etwas tricky, damit in den Fokus zu kommen: Die ASI muss direkt auf den Blockfilter geschraubt werden, dieser darf aber nicht komplett in den Fokusierer geschoben werden, sondern nur so weit, dass er noch ca. 1,5cm heraussteht. Dadurch wandert der "Sweet Spot" (Bildauschnitt mit optimalem Kontrast) bei mir in die rechte obere Ecke des Bildfelds.
Will man eine Barlow verwenden, multiplizieren sich auch die Problemchen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten mit den Herausforderungen umzugehen, wenn man mit dieser Ausrüstung Bilder machen will:
Variante 1: Hardware aufrüsten: Die wichtigste Aufrüstung ist scheinbar der OAZ. Soweit man im Internet lesen kann, behebt der das Problem des exzentrischen Sweet Spots. Die Newton Ringe der ASI 120MM kann man mit einem Neigeflansch (Tilt Adaper) in den Griff bekommen. Um sie vollkommen zu beseitigen, sollte die ASI ca 5-6°geneigt werden, wenn man dem Internet glauben darf. Und schließlich Verlängerungshülsen, damit der Blockfilter nicht am letzten Zacken im Fokusierer hängt.
Variante 2: Damit leben und mehr Zeit in die Bildbearbeitung investieren: Bei mir wird halt jedes Bild ein Mosaic aus 2 - 3 Bildern, um über die ganze Sonnenscheibe Kontrast zu haben. Newton Ringe eliminieren mit natürlichen Flats (hat bei mir gar nicht geklappt), künstlichen Flats (hat bei mir mehr oder weniger geklappt) oder anderer Software (gratis PS Plugin, hat bei mir am besten geklappt)
Mein persönliches Fazit: Das kleine Lunt ist ein nettes kleines HA-Teleskop mit einer klaren Schwäche: Dem Fokusierer. Eigentlich sehr ärgerlich, dass in dieser Preisklasse eine Komponente in "Lidl Qualität" verbaut wird. Das die ASI120mm scheinbar eine der ungüstigeren Cams für HA-Solarfilmerei ist, ist halt Pech für mich. Da ich mein Hauptbetätigungsfeld eher in der DS Fotographie sehe, habe ich auf Aufrüstungsmöglichjkeiten verzichtet, investiere etwas mehr Aufwand in die EBV und bin mit den erzielbaren Resultaten recht zufrieden.
Ich hoffe, die Informationen sind hilfreich.
LG Fritz
PS: Das gerade ein kleines Lunt zum Verkauf angeboten wird, ist reiner Zufall, ich habe mit Angebot oder Anbieter keine Verbindung.