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Frage zu meinem SW 200/1000 Newton

Verfasst: 01.08.2017, 15:08
von ChrisL4tw
Hallo liebe Astrogemeinde,
Vermutlich wurde die Frage gestellt und dementsprechend beantwortet, allerdings konnte ich auf die schnelle keine passenden Antworten finden.

Was sind die wesentlichen unterschiede eines "normalen" 8" Newton und einem "Fotonewton"?

Kann es sein dass in erster Hinsicht der Fangspiegel bei nem Fotonewton größer ausgelegt ist? Das prinzipielle Verständnis der Newtonjustage besitze ich definitiv, da ich bei dem 6" Fotonewton die selbe Methode verwende. Beim 6 zoller erhalte ich nach dem Feinjustieren immer schön ausgeleuchtete Sterne. 8" Standard newton ist bei hellen Sternen bei perfektem Fokus immer ein unschönes Koma zu sehen.

Weiters nehme ich den CraygordOAZ unter Verdacht, der immer wieder beim Anziehen der 2 Rändelschrauben meine Dslr+Komakorrektor verkippen lässt.

Unter diesen Voraussetzungen bevorzuge ich derzeit den 6"er da er weit und breit kein Koma erzeugt.

Gibt es noch weitere Aspekte die an meinem 8" zu beachten sind, bzw. was müsste ich am besten unternehmen um ihn schön fototauglich zu machen?

Die wenigen klaren Nächte die wir haben will ich ungern wieder mit Komabereinigung verschwenden.

CS Chris

Re: Frage zu meinem SW 200/1000 Newton

Verfasst: 01.08.2017, 15:37
von Rev.Antun
Servus Chris!
ChrisL4tw hat geschrieben:Was sind die wesentlichen unterschiede eines "normalen" 8" Newton und einem "Fotonewton"?
Meist ein f4 Gerät, und Fangspiegel mit kleiner Achse - aber die Dinger sind schon sehr Haarig in der Bedienung/Justage :cry:

Ich hab mit dem gleichen Newton wie du 8"f5 begonnen - war das schon ein sehr steiniger weg :(

Re: Frage zu meinem SW 200/1000 Newton

Verfasst: 01.08.2017, 16:49
von markusblauensteiner
Hallo Chris!

Genau, in erster Linie ist der FS größer, und die Fokuslage ist für die Fotografie optimiert.

Ein verkippender Korrektur ( wenn man das schon weiß) ist eine denkbar schlechte Voraussetzung, das kann nur Abbildungsfehler zur Folge haben. Wo zeigt sich die Koma? Mitte, Rand?

Weiters ändert sich der optimale Abstand Korrektor -> Kamera mit der Brennweite, was sich bei APS-C schon auch auswirken kann.

Du könntest, wenn sich über das Feld unterschiedliche Fehler abzeichnen, mal die Kamera drehen und schauen, ob sich die Fehler mitdrehen.

Weiters lege ich dir Tommy's Justieranleitung, zu finden auf der Teleskop Austria HP ans Herz, falls du sie noch nicht kennst.

LG, Markus

Re: Frage zu meinem SW 200/1000 Newton

Verfasst: 01.08.2017, 17:36
von ChrisL4tw
Hallo hier als Beispiel mein überarbeiteter M13, der auch schon das Phänomen gezeigt... da war ich noch nicht so penibel wie heute... erste Astrofotografieschritte xD

Bild

Das Koma geht immer in Richtung Bildmitte. So an sich sind alle Sterne sehr rund, nur mittlerweile stört mich das schon..

Aber danke für die Info Markus!! Die Justageanleitung habe ich am laptop, Pc und Smartphone oben ^^

Sogesehen könnte ich eig einen besseren oaz( bzw den jetzigen mit 2-3 weiteren Bohrungen mit gewinde erweitern)+ Foto FS nachrüsten und mir das (Nacht)leben erleichtern. Liege ich mit dem Denkansatz richtig?

Lg Chris

Re: Frage zu meinem SW 200/1000 Newton

Verfasst: 02.08.2017, 10:48
von markusblauensteiner
Hallo Chris!

In deinem Bild, die Lichtausbrüche an den hellen Sternen würde ich eher auf Streuung zurückführen, zB an den Halteklammern des HS.
So stehen die Sterne eigentlich recht gut aus.

Der größere FS hilft nur, die Ausleuchtung zu optimieren, die Abbildung verbessert sich nicht dadurch. Entscheidend ist sicher der OAZ, er soll nicht rutschen (logisch), sich beim Klemmen des Antriebs nicht verziehen und der Korrektor soll nicht verkippen.
Ich habe einige OAZ durch, inkl. Feathertouch. Bislang am saubersten arbeitet bislang der Octo mit der selbstzentrierenden Klemmung und dem im OAZ versenkten Führungsring für den Korrektor.
Bei einem Umbau müsstest du darauf achten, dass du mit der Bauhöhe (Fokuslage!) zurecht kommst.

LG, Markus

Re: Frage zu meinem SW 200/1000 Newton

Verfasst: 02.08.2017, 20:49
von ChrisL4tw
Hallo Markus!
An den octo60 habe ich auch schon gedacht. Sofern mein Projekt nicht zufriedenstellend sein wird, ziehe ich ihn in Betracht... hab ja noch mein unangefasstest urlaubsgeld^^

Zurzeit sind in dem standard crayford 2 klemmschrauben (position ca bei 2 und 6 uhr) angebracht... wieso auch immer bei 2 uhr.. ich bohre mal noch bei 9 und 12 uhr löcher + Gewinde (m5 soweit ich mich erinnere). Mal schauen ob ich dann einen festen und zentrischen Sitz bewerkstelligen kann.

Hast du zu den Lichtausbrüchen noch eine Empfehlung wie ich sie mit einfachen Mitteln beseitigen / vermeiden kann?

Mfg Chris

Re: Frage zu meinem SW 200/1000 Newton

Verfasst: 03.08.2017, 01:37
von markusblauensteiner
Hallo Chris,
Hast du zu den Lichtausbrüchen noch eine Empfehlung wie ich sie mit einfachen Mitteln beseitigen / vermeiden kann?
Ich bin mir da keineswegs 100% sicher, war nur eine Idee. Vielleicht melden sich noch andere zu Wort...
Zum Testen könntest du die äußeren mm des HS mit einer Kartonblende abdecken, die du an den Halteklammern anbringst.

LG, Markus

Re: Frage zu meinem SW 200/1000 Newton

Verfasst: 14.08.2017, 09:27
von ChrisL4tw
Hallo liebe Astrogemeinde!

Um das Thema abzuschließen wollte ich noch von meinem kleinen Umbau berichten.

Vorher:
Standard Klemmung am Crayfordauszug
Bild

Nachher:
M4 konterschraube
Bild

Durch die zusätzliche "Konter" M4 Schraube kann ich die Kamera jetzt sicher ohne Anzeichen einer Verkippung befestigen! Im zuge der Adaption habe ich noch meinen Restbestand an Velourfolie zur Auskleidung des OAZ genutzt (Rohr außen, sowie Innen).

Weiters is mir aufgefallen, dass ich ein paar Spinnweben im Tubus hatte. Diese wurden entfernt und im Anschluss noch den Spiegel vom gröbsten Dreck befreit.

Nach dem Zusammenbau + Grundjustage scheint das Problem behoben worden zu sein. Bilder von Vega folgen noch, da sie sich noch auf der Dslr befinden :)

Danke an das Forum für die Anregungen und TIPPS!!

CS Chris