Beobachtungsbericht vom 8. Juli 2010
Verfasst: 14.07.2010, 23:50
Ich prässentiere euch mal den ersten von vorerst drei Beobachtungsberichten, ich hoffe er gefällt. Die anderen werde ich so schnell wie möglich in den nächsten Tagen nachliefern also habt noch etwas Geduld. Viel Spaß beim lesen
Alex
Daß ich in dieser Nacht eine Beobachtung startete, daran war der Mittwoch schuld. Als ich vor dem schlafen gehen noch mal mit meinen Hund in den Garten ging, war die Milchstraße so gut zu sehen wie es selten der Fall ist. Deutlich konnte ich ein weiß schimmerndes Band erkennen, welches sich im Adler teilte. Im kleinen Bären konnte ich gar 9 Sterne zählen, statt der üblichen 4 – 5. Ja und diese Aussichten veranlassten mich am nächsten Tag auszurücken.
Kurz nach 9 Uhr fuhr ich los, mein Ziel war der westliche Abhang des Hochpyhra, der höchsten Erhebung, gut 700 Meter hoch, zwischen Randegger Hochkogel und St. Leonhard/Wald.
Venus strahlte am Westhimmel und sie war es auch, die ich kurz vor ¾10 ins Visier nahm, sie zeigte etwas mehr als Halbphase. Saturn konnte sich als nächstes aus den Sonnenstrahlen lösen. Trotz des guten Seeing konnte ich aber vorerst nur einen Mond, Titan, erkennen. Mars nahm ich nur der Ordnung halber aufs Korn, erkennen konnte man auf ihm nichts mehr. Bis weitere Objekte sichtbar wurden, lotete ich mal aus, wie weit Saturn sich vergrößern läßt. Selbst im 5mm Okular waren der Rand des Planeten noch Messerscharf und ich konnte Wolkenstrukturen ausmachen; Rhea stand rechts von ihm.
Langsam kamen auch andere Objekte raus und das erste das ich anvisierte war 61 Cygni, ein Doppelstern, der mich immer wieder fasziniert. Als nächstes war M57 an der Reihe, der kam aber etwas später besser. Also weiter mit Epsilon Lyra, wo sich die
4 Komponente selbst bei 200 facher Vergrößerung noch punktförmig zeigten. Danach schwenkte ich zu M 27, den ich etwas länger betrachtete, wodurch auch einige Sterne innerhalb der Hantel rauskamen. Gibt es da in der Nähe nicht irgendwo einen Kugelhaufen, ja richtig, M71 im Pfeil. Und wie sieht es mit M13 aus? Uii, der steht aber hoch, der muß noch etwas warten, da komm ich gerade nicht hin.
Für mein eigentliches Vorhaben war es noch etwas zu hell, also fragte ich mal die Karte, was noch in der Nähe zu finden ist. NGC 6905 bot sich an, ein planetarischer, hart an der Grenze zum Pfeil, im Delphin. An den biss ich mir aber die Zähne aus. Na dann
NGC 7006, ebenso im Delphin. Den hatte ich doch schon mal auf der Liste, oder - aber wieder nix. Dafür war Gamma Delphinus ein würdiges Objekt, ein Doppelstern, dessen Komponenten gelb und „grün“ leuchten.
Endlich war es dunkel genug, um mein Projekt Sagittarius zu starten. Ich hab mir vorgenommen, alle für mich hoffentlich erreichbaren Objekte, 58 an der Zahl, aufzusuchen. Dazu zählen Sternhaufen, planetarische- und Gasnebel sowie Doppel- und veränderliche Sterne. Welches sollte nun das erste sein, M8 oder M17; na, die hob i scho oft gnua g´sehn. Also a-b-bu und; na des dauat z´laun.
Ich begann einfach beim Deckel des Teapot, beim Stern Lambda. M28 war mein erstes Ziel, den ich bald im Visier hatte. Deutlich war er als Kugelhaufen zu erkennen. Nicht ganz so deutlich aber doch, war NGC 6638 zu erspechteln, der war aber auch gleich um zwei Größenklassen schwächer. Der Matchwinner war M22. Also wer den nicht sieht braucht einen Blindenhund. Warum ich NGC 6642 nicht erkannt habe, weiß ich nicht, NGC 6629, einen planetarischen versuchte ich erst gar nicht. Na dann an den Ausguß der Kanne, NGC 6528 – nein, 6522 – leider nicht, 6624 – aaah, endlich wieder ein Erfolgserlebnis. Kaum sichtbar aber er war da. Dann weiter zum Boden – Vorsicht heiß! Ah, Epsilon Sag., ein Doppelstern. Aha, eine Blaue Scheibe mit roten Punkt, interessant aber doppelt seh ich da nix. Von dem machte ich mich auf zu M79 – wau, schön zu sehen. M70 wollte nicht so ganz. Naja, den werd ich mir eben übermorgen auf der Alm noch mal suchen. M54 war dafür wieder schön zu sehen. Na und der Vollständigkeit halber holte ich mir doch noch den Lagunen- und Trifidnebel rein.
Langsam dachte ich ans aufhören. Es war schon nach Mitternacht und am frühen Morgen wollte meine Angetraute frühstücken fahren, von wegen Geburtstag und so. Es ist im Laufe der Nacht deutlich kühler geworden, von anfangs 20° auf ca. 15° aber dafür war vom Wind kaum was zu spüren. Das Seeing war 1A, naja fast und erlaubte eine Grenzgröße von 5,6 mag, wohlgemerkt über der Lichtglocke von Amstetten. Im Süden wäre vielleicht jenseits von 6 mag. möglich gewesen. Die Milchstraße war gut zu erkennen und legte sich über die markantesten Sommersternbilder.
Für den Abschluß suchte ich mir noch ein paar der üblichen Verdächtigen. M13, der mir vorher verwehrt blieb, war der erste – herrlich. Danach nochmal den Ringnebel, der jetzt, gerade noch erreichbar, im Zenit stand. Die Andromeda – Galaxie war die nächste im Bunde mit samt ihren Begleitern.
h/chi und M51 sollten eigentlich die letzten sein, welche beide von herrlichem Anblick waren und eigentlich hatte ich schon alle Okulare im Koffer verstaut als ich im Osten über dem Hochpyhra etwas helles leuchten sah – Jupiter. Rasch war mein Okularkoffer wieder offen und schon ich hatte den Riesenplaneten im Visier. Naja, ganz rein war er noch nicht. Io stand rechts, Europa, Ganymed und Kallisto links. Aber etwas fehlte -, das südliche Wolkenband. Dieses Phänomen wollte ich aber erst am Samstag genauer untersuchen. Mir war schon kalt und ich war müde. Also packte ich kurz nach
1 Uhr zusammen und fuhr nach Hause.
Zu Hause war dann meine Einfahrt versperrt. Jemand hat, von wegen 4zigster Geburtstag, einige Tafeln mit Bildern aufgestellt, wie es bei einem runden eben üblich ist. Ich mußte erst mal ein paar Klopapierabsperrungen wegräumen, um in den Garten fahren zu können. Rasch wieder alles hergestellt und fotografiert und dann – gute Nacht.
Ich hatte meinen größeren Refraktor - 1000/102, im Einsatz
Alex
Daß ich in dieser Nacht eine Beobachtung startete, daran war der Mittwoch schuld. Als ich vor dem schlafen gehen noch mal mit meinen Hund in den Garten ging, war die Milchstraße so gut zu sehen wie es selten der Fall ist. Deutlich konnte ich ein weiß schimmerndes Band erkennen, welches sich im Adler teilte. Im kleinen Bären konnte ich gar 9 Sterne zählen, statt der üblichen 4 – 5. Ja und diese Aussichten veranlassten mich am nächsten Tag auszurücken.
Kurz nach 9 Uhr fuhr ich los, mein Ziel war der westliche Abhang des Hochpyhra, der höchsten Erhebung, gut 700 Meter hoch, zwischen Randegger Hochkogel und St. Leonhard/Wald.
Venus strahlte am Westhimmel und sie war es auch, die ich kurz vor ¾10 ins Visier nahm, sie zeigte etwas mehr als Halbphase. Saturn konnte sich als nächstes aus den Sonnenstrahlen lösen. Trotz des guten Seeing konnte ich aber vorerst nur einen Mond, Titan, erkennen. Mars nahm ich nur der Ordnung halber aufs Korn, erkennen konnte man auf ihm nichts mehr. Bis weitere Objekte sichtbar wurden, lotete ich mal aus, wie weit Saturn sich vergrößern läßt. Selbst im 5mm Okular waren der Rand des Planeten noch Messerscharf und ich konnte Wolkenstrukturen ausmachen; Rhea stand rechts von ihm.
Langsam kamen auch andere Objekte raus und das erste das ich anvisierte war 61 Cygni, ein Doppelstern, der mich immer wieder fasziniert. Als nächstes war M57 an der Reihe, der kam aber etwas später besser. Also weiter mit Epsilon Lyra, wo sich die
4 Komponente selbst bei 200 facher Vergrößerung noch punktförmig zeigten. Danach schwenkte ich zu M 27, den ich etwas länger betrachtete, wodurch auch einige Sterne innerhalb der Hantel rauskamen. Gibt es da in der Nähe nicht irgendwo einen Kugelhaufen, ja richtig, M71 im Pfeil. Und wie sieht es mit M13 aus? Uii, der steht aber hoch, der muß noch etwas warten, da komm ich gerade nicht hin.
Für mein eigentliches Vorhaben war es noch etwas zu hell, also fragte ich mal die Karte, was noch in der Nähe zu finden ist. NGC 6905 bot sich an, ein planetarischer, hart an der Grenze zum Pfeil, im Delphin. An den biss ich mir aber die Zähne aus. Na dann
NGC 7006, ebenso im Delphin. Den hatte ich doch schon mal auf der Liste, oder - aber wieder nix. Dafür war Gamma Delphinus ein würdiges Objekt, ein Doppelstern, dessen Komponenten gelb und „grün“ leuchten.
Endlich war es dunkel genug, um mein Projekt Sagittarius zu starten. Ich hab mir vorgenommen, alle für mich hoffentlich erreichbaren Objekte, 58 an der Zahl, aufzusuchen. Dazu zählen Sternhaufen, planetarische- und Gasnebel sowie Doppel- und veränderliche Sterne. Welches sollte nun das erste sein, M8 oder M17; na, die hob i scho oft gnua g´sehn. Also a-b-bu und; na des dauat z´laun.
Ich begann einfach beim Deckel des Teapot, beim Stern Lambda. M28 war mein erstes Ziel, den ich bald im Visier hatte. Deutlich war er als Kugelhaufen zu erkennen. Nicht ganz so deutlich aber doch, war NGC 6638 zu erspechteln, der war aber auch gleich um zwei Größenklassen schwächer. Der Matchwinner war M22. Also wer den nicht sieht braucht einen Blindenhund. Warum ich NGC 6642 nicht erkannt habe, weiß ich nicht, NGC 6629, einen planetarischen versuchte ich erst gar nicht. Na dann an den Ausguß der Kanne, NGC 6528 – nein, 6522 – leider nicht, 6624 – aaah, endlich wieder ein Erfolgserlebnis. Kaum sichtbar aber er war da. Dann weiter zum Boden – Vorsicht heiß! Ah, Epsilon Sag., ein Doppelstern. Aha, eine Blaue Scheibe mit roten Punkt, interessant aber doppelt seh ich da nix. Von dem machte ich mich auf zu M79 – wau, schön zu sehen. M70 wollte nicht so ganz. Naja, den werd ich mir eben übermorgen auf der Alm noch mal suchen. M54 war dafür wieder schön zu sehen. Na und der Vollständigkeit halber holte ich mir doch noch den Lagunen- und Trifidnebel rein.
Langsam dachte ich ans aufhören. Es war schon nach Mitternacht und am frühen Morgen wollte meine Angetraute frühstücken fahren, von wegen Geburtstag und so. Es ist im Laufe der Nacht deutlich kühler geworden, von anfangs 20° auf ca. 15° aber dafür war vom Wind kaum was zu spüren. Das Seeing war 1A, naja fast und erlaubte eine Grenzgröße von 5,6 mag, wohlgemerkt über der Lichtglocke von Amstetten. Im Süden wäre vielleicht jenseits von 6 mag. möglich gewesen. Die Milchstraße war gut zu erkennen und legte sich über die markantesten Sommersternbilder.
Für den Abschluß suchte ich mir noch ein paar der üblichen Verdächtigen. M13, der mir vorher verwehrt blieb, war der erste – herrlich. Danach nochmal den Ringnebel, der jetzt, gerade noch erreichbar, im Zenit stand. Die Andromeda – Galaxie war die nächste im Bunde mit samt ihren Begleitern.
h/chi und M51 sollten eigentlich die letzten sein, welche beide von herrlichem Anblick waren und eigentlich hatte ich schon alle Okulare im Koffer verstaut als ich im Osten über dem Hochpyhra etwas helles leuchten sah – Jupiter. Rasch war mein Okularkoffer wieder offen und schon ich hatte den Riesenplaneten im Visier. Naja, ganz rein war er noch nicht. Io stand rechts, Europa, Ganymed und Kallisto links. Aber etwas fehlte -, das südliche Wolkenband. Dieses Phänomen wollte ich aber erst am Samstag genauer untersuchen. Mir war schon kalt und ich war müde. Also packte ich kurz nach
1 Uhr zusammen und fuhr nach Hause.
Zu Hause war dann meine Einfahrt versperrt. Jemand hat, von wegen 4zigster Geburtstag, einige Tafeln mit Bildern aufgestellt, wie es bei einem runden eben üblich ist. Ich mußte erst mal ein paar Klopapierabsperrungen wegräumen, um in den Garten fahren zu können. Rasch wieder alles hergestellt und fotografiert und dann – gute Nacht.
Ich hatte meinen größeren Refraktor - 1000/102, im Einsatz