Da das Teleskop sowieso schon vom Vortag im Wohnzimmer rumstand, dachte ich mir, da kannst du dir ja wieder mal die Sonne ansehen. Nein, am Vortag war ich nicht draußen beobachten. Vorgehabt hätte ich es gehabt, weil Jupiter in Opposition stand. Das Fernrohr stand ja auch schon auf der Terrasse aber dann kam mir ein Tief dazwischen.
Gleich nach dem Mittagessen stellte ich mein Teleskop also wieder auf die Terrasse und betrachtete unser Tagesgestirn. Tatsächlich zeigten sich auch ein paar Flecken, ein großer im Süden und zwei kleinere stiegen im Westen in Äquatorhöhe über den Sonnenrand. Ich machte eine Zeichnung und beendete wieder die Beobachtung.
Erst am späten Abend, als Jupiter hoch genug stand, startete ich meine nächtliche Beobachtung. Mein erster Blick galt aber dem fast vollen Mond, dem ich aber nur einen kurzen Blick widmete. Also schwenkte ich um auf den Riesenplaneten, wo auch der große rote Fleck zu sehen sein sollte. Leider war das Seeing nicht gerade das gelbe und so war der rote Fleck gerade mal noch zu erkennen. Er hatte seinen Meridiandurchgang gerade hinter sich und wanderte rasch Richtung Osthorizont. Unterhalb des Flecks war schon wieder ein dünnes dunkles Band zu sehen, der Vorbote des neuen Wolkenbandes. Auch im oberen Band war ein dunkler Fleck zu erkennen, mehr Details konnte ich aber nicht sehen. Natürlich waren auch seine Monde da, Kallisto und Europa links, Io und Ganymed rechts.
Danach visierte ich den Uranus an, der ja auch am Vortag in Opposition stand, schön leuchtete mir ein grünes Scheibchen ins Okular.
Und jetzt wollte ich es wissen und schaute nach wo sich zur Zeit Neptun aufhielt. Der stand ja erst vor gut einem Monat in Opposition und er war immer noch in der Nähe von Mü Capricorni zu finden. Im 13 mm Okular sollten beide gemeinsam Platz haben und so Neptun leicht zu finden sein. So schnell hatte ich den bläulich schimmernden Planeten schon lange nicht mehr im Visier.
Zum Schluß holte ich mir noch mal Jupiter rein, da war der rote Fleck schon fast wieder verschwunden.