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Beobachtungsbericht vom 3. Oktober 2010

Verfasst: 04.10.2010, 13:35
von Alrukaba
Die Beobachtung diente eigentlich nur dem Zweck, um mal nachzusehen, wie sich der Komet Hartley präsentiert. Schließlich wollen wir ihn heute, im Zuge eines Vortrags zeigen, dazu wollte ich aber erst mal wissen, wie den der Vagabund überhaupt aussieht.
Kurz vor 8 stellte ich meinen großen mit der Azimut Montierung auf den Feldherrnhügel und eine gute halbe Stunde später startete ich die Beobachtung. Eigentlich wäre Jupiter der erste Kandidat gewesen, aber der stand mir noch etwas zu viel im Mist und dann noch der Föhn dazu. Also schaute ich erst mal auf meiner Aufsuchkarte wo sich nun 103P/Hartley befindet. Aber an der Stelle, wo er laut Karte sein sollte war er nicht. Ich dachte schon, vielleicht stimmen neben den Helligkeitsangaben auch die Karten nicht. Ich suchte herum, fand aber nichts, ich wollte es auch schon aufgeben und dann kam mir der Gedanke und ich kam mir wie ein Anfänger vor. Die Position auf solchen Karten gelten meist für 1 Uhr des jeweiligen Tages also müße ich um 21 Uhr schon eher bei der Position des nächsten Tages suchen und da war er dann auch. Naja recht berauschend wirkte er nicht. Der Kern leuchtete heraus und ein matter Schimmer rundherum. Also bevor der mit freiem Auge sichtbar wird, werd ich noch vorher Lottomillionär, außer er hat so einen Ausbruch wie Holmes. Ich stellte die Position fest, und markierte sie auf einer eigens ausgedruckten Karte.
Weil er gerade im Schwenkbereich zu Jupiter lag, machte ich einen kurzen Halt bei M31. Die Galaxie und auch ihre Begleiter waren da schon aufregender als der Komet. Aber bevor ich den Gasriesen auf´s Korn nahm, visierte ich noch seinen momentanen „Begleiter“, den Uranus an. Schön leuchtete der grünlich ins Okular.
Noch aufregender war Jupiter selber. Da fehlte mir ein Mond, Io war weg. Der ging gerade vor seinem Boss vorüber. Ich versuchte natürlich, den einzigen Himmelskörper auf dem, außer auf der Erde, Vulkanismus beobachtet wurde, aufzuspüren aber keine Chance. Werde den Mond selber, noch seinen Schatten konnte ich erkennen, dazu war das Seeing zu schlecht. Naja, den Mond hätte ich sowieso nicht gesehen aber seinen Schatten hab ich schon mal beobachtet. So zeigten sich auch nicht gerade viele Details aber das war bei der Durchsicht auch kein Wunder.
Ja das Seeing war, dem Föhn sei Dank, nicht gerade das Beste, der Wind blies mir ganz schön um die Ohren. Das einzig Gute daran, ohne dem Föhn hätte ich wahrscheinlich gar nichts gesehen. Wir hatten 11°, dem Seeing geb ich eine 2- und die Grenzgröße lag bei 4,8 mag, 4 UMi konnte ich gerade noch ausmachen.
Jupiter waberte zwar ziemlich herum aber ich wollte den Austritt von Io noch beobachten und der war für kurz vor 22 Uhr angesagt und das war ja schon in 10 Minuten. Bis sich der von der Planetenscheibe etwas gelöst hatte dauerte es noch etwas länger und so suchte ich mir schnell noch Neptun, der immer noch in der Nähe von Mü Capricorni zu finden war. Kurz nach 10 war Io weit genug von Jupiter weg, ich betrachtete den Gasriesen noch eine Weile und packte zusammen.