Guten Morgen!
Ja... und so begab ich mich nach Wien um mich mit den Profis zu treffen und von ihnen zu lernen. Da ich noch einen Sprung in die Operngasse machen wollte um mir ein paar Sachen zu holen und ein wenig mit Tommy zu quatschen, fuhr ich bereits um 16:30 los. Die Strecke Wr.Neustadt/Wöllersdorf - Wien ist normalerweise locker in 30 Minuten zu bewältigen. Aber ein kleines Zeitpölsterchen kann ja nicht schaden.

Etwa um 17:55 stand ich dann in einer der zahlreichen Staus von Wien ...oder war es doch nur ein gigantischer Superstau?!? ... nur wenige hundert Meter von der Operngasse entfernt. Mittlerweile hatte ich mehrere Schreikrämpfe, einen kleinen Herzinfarkt und stand knapp vor einem Schlaganfall. Irgendwie hatte sich diese böse große Stadt gegen mich verschworen. Bereits auf Höhe Inzersdorf, um ca. 16:55, wurde ich durch eine kollektive (Semi-)Vollbremsung der Autofahrer begrüßt, die auf der anderen Seite (
Fahrtrichtung Graz) einen Unfall und - was noch viel interessanter war - Blaulicht erblickt hatten.

Ich und eine handvoll anderer Anti-Schaulustiger verhinderten jedoch durch unser fröhliches Mitbremsen einen Totalstillstand auf der A2. Etwa 1 Stunde später waren wir dann in der Paulanergasse, zwischen Wiedner Haupstraße und Favoritenstraße, angelangt. Ein freier Parkplatz (
und noch dazu ein Schrägparker für Landeier wie mich) auf der Spur in Richtung Favoritenstraße bot mir die einmalige Möglichkeit doch noch zu meinem Astronomik EOS-Clip zu kommen (
aus dem gemütlichen Plausch mit Tommy würde wohl nichts mehr werden). Es waren ja eigentlich nur 500 Meter. Einparken und rennen als wäre der Teufel hinter mir her... Irgendwie war mir aber klar, dass ich es bei diesem Tempo dann aber niemals in die Mariannengasse, zu meinem eigentlich Ziel - dem Treffen der DSIG, schaffen würde. Also beschloss ich weiter zu fahren ...äääh... zu rollen. Nach weiteren 30 Minuten und der Erkenntis warum die Wiener die Ampel an der Kreuzung Auerspergstraße-Josefstädterstraße zur blödesten Ampel von Wien gewählt haben, war ich schließlich in der Mariannengasse angelangt. Einen Parkplatz gesucht, hurtigen Schrittes zur Mariannenstuben gegangen und ich war da!
Der Workshop war dann sehr lehrreich. Günther (AstroPegasus) brachte uns zwei Anfängern (
Gerhard hieß der zweite Neuling, glaub ich. Ich hoffe, dass er sich auch hier anmeldet und nicht nur mitspechtelt) die Astrofotografie etwas näher und zeigte uns jede Menge nützlicher Tools und Webseiten wie Cartes du Ciel oder wikisky.org. Danach war die Bearbeitung mit dem DeepSkyStacker dran und es gelang mir tatsächlich - mit tatkräftiger Unterstützung von Günther - aus den erbärmlichen Rohdaten ein gestacktes Foto zu zaubern. Und das obwohl meine 1100d im DSS offiziell gar nicht unterstützt wird.
Von den Forenusern waren neben AstroPegasus und martinhelm (
den ich irgendwann mal auf der Webseite von Dieter Beer gesehen hatte) auch ein gewisser Thomas vor Ort. Erst zuhause bin ich dann draufgekommen, dass es sich dabei um Tommy, den Großmeister der DSLR-Astrofotografie, gehandelt hat.

Er zeigte uns ein in Arbeit befindliches Meisterwerk von einem oft gezeigten, so detailreich aber noch nie gesehenen Objekt.
Natürlich waren noch einige weitere Personen vor Ort (
und ich hoffe, dass sich die an diesem Abend anwesenden Forenuser hier zu erkennen geben), allerdings fiel mir nach dem Vortrag schlagartig ein, dass mein Parkschein bereits seit über einer halben Stunde abgelaufen war und so verabschiedete ich mich, bezahlte für Essen & Trinken und verließ fluchtartig das Gasthaus.
Natürlich - wie sollte es auch anders sein - war noch ein letztes Hindernis zu bewältigen. Zwischen mir und meinem Auto befanden sich zwei Parkscheriffs die noch um 21:30 fleißig Strafzettel verteilten und sich in Richtung meines Autos arbeiteten. Es gelang mir jedoch eine teilnahmslose Miene aufzusetzen und so unauffällig wie möglich zu meinem Auto zu gelangen. Das Notebook auf den Rücksitz geworfen, auf den Fahrersitz gehechtet, meinen Mitsubishi Lancer Sportback gestartet und ich war ohne weitere Zwischenfälle oder Zusatzkosten auf der Heimreise.

Die dauerte dann ziemlich genau 35 Minuten.
Also ich freu mich schon auf den 26.1. und hoffe, dass sich hier noch weitere Mitglieder der DSIG "outen".
mfg Michael