Hallo Roman!
Also erstens kannst du es nicht nicht können

, dafür sind die Ergebnisse zu gut.
Leider gibts keine Kochrezepte, was wann zu machen ist, das variiert von Objekttyp zu Objekttyp und dann auch noch von Bild zu Bild.
Ich kann nur schreiben, wie ich es meistens mache, hin und wieder kommt da was brauchbares dabei raus.
Also, wenn ich ein gestacktes Bild das erste mal in PS öffne, "reiß" ich mal die Gradation so richtig hoch. Nur um zu sehen, was 1) drauf ist und 2) was davon ich loswerden will (Gradienten). Die Ebene kommt dann wieder weg.
Dann beginne ich behutsam mit dem Stretching, ich mach das meist über Gradationskurven.
Nach jedem Strecken schau ich, dass ich die Farben anhebe. Also eigentlich heb ich die Farben VOR dem nächsten Strecken "präventiv" an. Also etwas zu bunt machen, das Strecken wäscht die Farben wieder etwas aus, danach passen sie. Wieder bunt machen, wieder strecken,...
Das ist wichtig wie ich finde. Farben die einmal weg sind, kommen nicht wieder. Man kann zwar die Sättigung anheben usw., wird aber schnell unnatürlich. Außerdem, wenn die Sterne mal weiß sind, kommt gar nirgends mehr Farbe her.
Die Gradationskurve lege ich meist so, dass die Tiefen angehoben werden (steil ansteigend), und die hellen Bereiche (helle Sterne, Galaxienkerne) nicht aufgehellt werden. Dazu nehm ich die Kurve ab etwa der Hälfte sanft zurück (NICHT "bergab"), so dass sie im oberen Viertel wieder auf der Originallinie ist. So bleiben die Sterne schön klein.
So spiele ich mich so lange, bis der Hintergrund die gewünschte Helligkeit erreicht, und wenn das der Fall ist, mach ich so lange weiter, bis das Rauschen das gewünschte Level erreicht. Das ist aber zugegebnermaßen mit der CCD leichter als mit der DSLR. Da wirst zwischendurch mal etwas entrauschen müssen.
Zum Schärfen gibts verschiedene Werkzeuge in PS, wie Hochpassfilter, unscharfe Maske, selektiver Scharfzeichner,...die werden eigentlich nur selektiv eingesetzt.
Den Kontrast zwischen einzelnen Bereichen in Galaxien kannst auch schön mit der Gradationskurve einstellen, indem du bestimmte Bereiche gaaaanz leicht absenkst und die daneben liegenden gaaaanz leicht anhebst. Wenn du diese Ebene dann z.B. auf "Farbe" stellst, kommen wieder andere Effekte heraus.
Gradienten versuch ich gleich am Anfang zu bekämpfen, entweder in PixInsight oder in PS mit dem GradientXTerminator (der ist nicht ganz pflegeleicht). Bei sehr nebligen bunten Gebieten ist es aber sehr schwer, Gradienten von echten Strukturen zu unterscheiden...
So ganz grob kann ich sagen, dass die Bearbeitungsschritte bzw. deren Auswirkungen aufs Bild zum Schluss hin immer kleiner werden.
LG, Markus