Es wird scho glei dumpa
Verfasst: 17.11.2012, 20:39
...es wird scho glei koit.
Ich hatte heute einen "ausprobier"-Abend.
Ich bin um ca. 16 Uhr auf die Gis hinauf, auf die Lichtung nahe beim Sender. Ausprobieren wie der Platz in Praxis ist. Deshalb schon so bald, weil das ja eine "G'stettn" ist, und ich sehen wollte, wo ich hintrete. Ich bin also von unten in den Nebel hineingefahren, fuhr höher und höher, war schon fast durch das verbaute Gebiet durch und dachte mir, jetzt sollte ich langsam über den Neben kommen - und so war es auch: auf den letzten ca. 50 Höhenmetern war es erst wieder klar. Da sah ich dann auch schon Reif auf den Wiesen... oder gar Schnee?
Natürlich war es noch hell, die Sonne gerade erst weg. Ich wollte auch ausprobieren, wann es denn dunkel genug zum Sterne beobachten ist. Ich stellte das Auto in so eine Art Weg suchte mir einen Platz einige Meter von der Zufahrtsstraße, neben einem Baumstumpf, der als Ablage diente.
Der zunehmende Sichelmond stand noch schön da - naja, dann schau ich halt nach dem Aufbau erst einmal den Mond an. War auch ganz nett. Das Bild flimmerte allerdings heftig, der Tubus war noch nicht ausgekühlt. Merke: Akku für den Lüfter mitnehmen... Immerhin, bis 240fache Vergrößerung war ein Gewinn, die Verlängerungshülse am 4,9mm-Oku hat dann nichts mehr gebracht.
Dann war es immer noch zu hell für Sterne. Langsam kam Wega durch, und durchs Teleskop hat man dann schon da oder dort mehr Sterne sehen können. Aber für interessante Objekte habe ich dann einfach noch warten müssen. Die Zeit vertrieb ich mir mit Versuchen, mich zu orientieren, auch mit Hilfe von Handy-Apps. Irgendwie waren die heute nicht sehr hilfreich. Die, die die Position richtig hatte, zeigt fast nichts, und die, die mehr zeigt, schaute in eine ganz andere Richtung. Und hat auch nur Objekte bis 6,5mag. Da steht "mag" für "mager".
Ziel waren u.a. der Kugelsternhaufen M71 und der Hantelnebel M27 - ich hatte mir einen Teil der Beobachtungstipps der Antares-Sternwarte ausgedruckt.
Der Pfeil war mit Sternkarte und Handy-Apps (von der eine total sponn - zeigte alles in ganz falscher Richtung) dann einmal gefunden, das Füchschen war zu scheu für mich, und die Apps halfen eben auch nicht. M71 glaube ich gefunden zu haben, immerhin. Ein Problem war auch noch der Mond, der immer noch da war, und selbst die Sichel blendet ganz schön.
Eine neue Erfahrung war auch, was alles beschlagen kann: vom Telrad wusste ich es eh schon, aber auch meine Brille durfte ich nicht herumliegen lassen, und selbst mein 20mm Plössl beschlug! Naja, man hat ja immer was zum Abwischen eingesteckt...
Na gut, wenn der Mond blendet, schauen wir in die andere Richtung. Andromedanebel zur Übung, dann war der Dreiecksnebel gefragt. Aha, gleich neben dem Dreieck - daher der Name! Naja, mit dreimal hin und herschauen zwischen Karte, Telrad und Sucher hatte ich ihn dann gefunden. Check.
Plejaden lugten auch zwischen den Bäumen durch, nehmen wir auch noch mit. Und das Okular läuft wieder an...
Ich hab dann noch einmal einen offenen Sternhaufen im Füchschen probiert, irgendwie bin ich da aber nirgends hingekommen. Ohne nahen Stern zur Orientierung, ohne brauchbare Unterlagen, und noch den Mond im Augenwinkel - das wird nix.
Naja, ich war ja zum Ausprobieren da. Unter anderen die Speers Waler, die schon am Mond recht nett waren und bei deep sky auch ganz praktisch. Man kann sich einfach umsehen. Objekte bleiben länger im Blickfeld, bzw. bei Okularwechsel hat man mehr Zeit, um sie dann immer noch im Blickfeld zu haben.
Zwangsläufig ausprobiert habe ich auch die Temperatur, die war um dem Gefrierpunkt. Mein Auto zeigte zwar ein Grad plus an, aber am Dach hatte ich Reif. Wenigstens nicht auf der Windschutzscheibe... Ich dachte mir, Fahrradhandschuhe werden schon was helfen. Haben sie sicher, aber nicht genug. Da müssen andere Handschuhe her. Die normalen Winterschuhe reichen auch bei dieser Temperatur nicht mehr, da brauche ich auch schon die wärmeren. Die Pelzjacke wäre ansonsten genug gewesen, wenn die anderen Sachen gepasst hätten. Immer wieder zwischendurch Gymnastik machen und Hände einstecken, damit die Finger wieder auftauen, ist auch nicht lustig.
Eigentlich hatte ich wesentlich mehr, was ich probieren hätte wollen, aber Kälte und Mängel der Technik haben dann nicht mehr erlaubt. Und tanzen gehen will ich ja heute auch noch. Aber ich bin um ein paar Erfahrungen reicher.
CS, Wolfgang
Ich hatte heute einen "ausprobier"-Abend.
Ich bin um ca. 16 Uhr auf die Gis hinauf, auf die Lichtung nahe beim Sender. Ausprobieren wie der Platz in Praxis ist. Deshalb schon so bald, weil das ja eine "G'stettn" ist, und ich sehen wollte, wo ich hintrete. Ich bin also von unten in den Nebel hineingefahren, fuhr höher und höher, war schon fast durch das verbaute Gebiet durch und dachte mir, jetzt sollte ich langsam über den Neben kommen - und so war es auch: auf den letzten ca. 50 Höhenmetern war es erst wieder klar. Da sah ich dann auch schon Reif auf den Wiesen... oder gar Schnee?
Natürlich war es noch hell, die Sonne gerade erst weg. Ich wollte auch ausprobieren, wann es denn dunkel genug zum Sterne beobachten ist. Ich stellte das Auto in so eine Art Weg suchte mir einen Platz einige Meter von der Zufahrtsstraße, neben einem Baumstumpf, der als Ablage diente.
Der zunehmende Sichelmond stand noch schön da - naja, dann schau ich halt nach dem Aufbau erst einmal den Mond an. War auch ganz nett. Das Bild flimmerte allerdings heftig, der Tubus war noch nicht ausgekühlt. Merke: Akku für den Lüfter mitnehmen... Immerhin, bis 240fache Vergrößerung war ein Gewinn, die Verlängerungshülse am 4,9mm-Oku hat dann nichts mehr gebracht.
Dann war es immer noch zu hell für Sterne. Langsam kam Wega durch, und durchs Teleskop hat man dann schon da oder dort mehr Sterne sehen können. Aber für interessante Objekte habe ich dann einfach noch warten müssen. Die Zeit vertrieb ich mir mit Versuchen, mich zu orientieren, auch mit Hilfe von Handy-Apps. Irgendwie waren die heute nicht sehr hilfreich. Die, die die Position richtig hatte, zeigt fast nichts, und die, die mehr zeigt, schaute in eine ganz andere Richtung. Und hat auch nur Objekte bis 6,5mag. Da steht "mag" für "mager".
Ziel waren u.a. der Kugelsternhaufen M71 und der Hantelnebel M27 - ich hatte mir einen Teil der Beobachtungstipps der Antares-Sternwarte ausgedruckt.
Der Pfeil war mit Sternkarte und Handy-Apps (von der eine total sponn - zeigte alles in ganz falscher Richtung) dann einmal gefunden, das Füchschen war zu scheu für mich, und die Apps halfen eben auch nicht. M71 glaube ich gefunden zu haben, immerhin. Ein Problem war auch noch der Mond, der immer noch da war, und selbst die Sichel blendet ganz schön.
Eine neue Erfahrung war auch, was alles beschlagen kann: vom Telrad wusste ich es eh schon, aber auch meine Brille durfte ich nicht herumliegen lassen, und selbst mein 20mm Plössl beschlug! Naja, man hat ja immer was zum Abwischen eingesteckt...
Na gut, wenn der Mond blendet, schauen wir in die andere Richtung. Andromedanebel zur Übung, dann war der Dreiecksnebel gefragt. Aha, gleich neben dem Dreieck - daher der Name! Naja, mit dreimal hin und herschauen zwischen Karte, Telrad und Sucher hatte ich ihn dann gefunden. Check.
Plejaden lugten auch zwischen den Bäumen durch, nehmen wir auch noch mit. Und das Okular läuft wieder an...
Ich hab dann noch einmal einen offenen Sternhaufen im Füchschen probiert, irgendwie bin ich da aber nirgends hingekommen. Ohne nahen Stern zur Orientierung, ohne brauchbare Unterlagen, und noch den Mond im Augenwinkel - das wird nix.
Naja, ich war ja zum Ausprobieren da. Unter anderen die Speers Waler, die schon am Mond recht nett waren und bei deep sky auch ganz praktisch. Man kann sich einfach umsehen. Objekte bleiben länger im Blickfeld, bzw. bei Okularwechsel hat man mehr Zeit, um sie dann immer noch im Blickfeld zu haben.
Zwangsläufig ausprobiert habe ich auch die Temperatur, die war um dem Gefrierpunkt. Mein Auto zeigte zwar ein Grad plus an, aber am Dach hatte ich Reif. Wenigstens nicht auf der Windschutzscheibe... Ich dachte mir, Fahrradhandschuhe werden schon was helfen. Haben sie sicher, aber nicht genug. Da müssen andere Handschuhe her. Die normalen Winterschuhe reichen auch bei dieser Temperatur nicht mehr, da brauche ich auch schon die wärmeren. Die Pelzjacke wäre ansonsten genug gewesen, wenn die anderen Sachen gepasst hätten. Immer wieder zwischendurch Gymnastik machen und Hände einstecken, damit die Finger wieder auftauen, ist auch nicht lustig.
Eigentlich hatte ich wesentlich mehr, was ich probieren hätte wollen, aber Kälte und Mängel der Technik haben dann nicht mehr erlaubt. Und tanzen gehen will ich ja heute auch noch. Aber ich bin um ein paar Erfahrungen reicher.
CS, Wolfgang