Beobachtungsbericht vom 1. November 2008
Verfasst: 04.11.2008, 22:09
Endlich – alle Neune! Nein, daß wird kein Bericht über eine Kegelpartie, aber letzten Samstag konnte ich, für heuer erstmals endlich den letzten unserer, ehemals neun Planeten mit dem Teleskop beobachten, die Venus. Okay, Pluto ist kein Planet mehr, aber Bambie ist ja auch kein Reh.
Nach einem E-Mail, Anfang der Woche, lief am Samstag wieder Mal mein Handy heiß. Es war zwar Anfangs ziemlich bedeckt aber es zeigten sich schon die ersten blauen Flecken am Himmel. Ich wollte spätestens um ½ 5 aufbrechen um eben die Venus beobachten zu können. Franz war sofort dabei, Gerald kam etwas später.
Kurz nach 5 Uhr trafen wir auf der Alm ein. Es war wieder mal unser öffentlicher Tag. Es war föhnig warm um die 13° und kaum windig. Die Venus und der Mond standen schon ziemlich tief über den Gipfeln der Dürrenstein – Gruppe.
Rasch waren unsere Geräte aufgestellt und kurz vor halb hatte ich das erste Mal unsere innere Nachbarin im Okular. Sie waberte sehr am, vom Föhn aufgeheizten Horizont, man konnte kaum ihre Phase erkennen. Auch der Mond flimmerte ziemlich im Dunst des Südwindes. Die Licht – Schattengrenze verlief
ca. entlang des 51. östlichen Längengrades. Nur kurz dauerte der Spaziergang von Endymion über Messala und Cleomedes zum Mare Crisium und weiter nach Süden über die Mare Underum und Spumas zu den Kratern Langrenus, Vendelinus und Petayius bis hinunter zu Fumerius. Wenig später ging unser treuer Begleiter über dem Gipfel des Scheiblingstein unter. Gerald hat von all dem nichts mehr gesehen, denn er kam wie üblich zu spät. Auch Jupiter schwam noch über dem Ötscher herum. Kallisto, Ganymed und Europa links und Io rechts des Gasriesen. Fast zu spät kam ich auf die Idee, das Szenario zu fotografieren. Bilder auf www.astrostation.at unter news und weiter zu beobachtungen.
Zum einschauen suchte ich mir einige Objekte in den nach Westen gerückten Sommersternbilder. Epsilon Lyra machte den Anfang und ihr folgten M57 und M56. M13 im Herkules kam im Mead von Franz natürlich schöner als bei mir, die Doppelsterne Sarin, Ras Algethi und Marfak kamen aber auch bei mir schön rüber. M92 war hingegen nur als verwaschener Fleck zu erkennen.
Nun waren auch August, er war mit einem Feldstecher bewaffnet und Michael, der nur sein Teleskop holen wollte, zu uns gestoßen. Ich konnte Michael überreden auch ein paar Stunden bei uns auszuharren und so schickte er seine Mutter samt Teleskop alleine nach Hause.
Als nächstes suchte ich mir Albireo und 61 Cygni sowie die offenen Sternhaufen NGC 6910, M29 und M39, ehe ich mich über den Delphin hermachte. Gamm Delphinus ist übrigens ein schöner Doppelstern, bei NGC 7006 und NGC 6934 mußte ich aber w.o. geben. Nach M27, dem Hantelnebel , schwenkte ich dann nach Süden zu Neptun im Steinbock, weiter östlich zu Uranus im Wassermann und schließlich noch weiter nach Osten zum Asteroiden Vesta im Walfisch, welche zwei Tage vorher in Opposition stand.
Wenn schon mal im Walfisch, dann versuchte ich gleich mal die Veränderliche Mira aufzuspüren, aber der Himmel war, wahrscheinlich durch hochliegende Wolken und leichtern Dunst, so aufgehellt, daß eine vernünftige Orientierung in der Sternarmen Gegend kaum möglich war und so verschob ich diese Beobachtung auf den Jahreswechsel, wo Mira zu einen Stern
3. Größe wird.
Obwohl ungewöhnlich hell, konnte man mit etwas Geduld, zumindest indirekt den 6,4 mag. Stern Lambda Ursa Minori erkennen. Die Temperatur sank im laufe der Nacht auf ca. +7° und der Südwind frischte etwas auf, was das Seeing nicht gerade förderte.
Weiter ging es mit M31 und seinen Begleitern, runter zu M33 und scharf nach links zu NGC 752. Einen Tag nach Halloween ging ich nun auf Geistersuche und war gespannt ob ich den mit meinem Gerät sehen würde. Die Rede ist vom Geist der Mirach oder NGC 404. Schon im 20mm Okular war die schwache Galaxie ( 10,3 mag. laut Cartes du Ciel ) gut zu sehen. Im 9mm Okular war sie am besten zu erkennen, wenn man Mirach aus dem Gesichtsfeld heraushielt. Auch die anderen waren von dem späten Spuk begeistert. Übrigens, auch Mirach ist ein schöner Doppelstern und Alamak ist auch nicht zu verachten. NGC 812 war aber dann doch etwas zu schwach.
Irgendwann, während dieser Beobachtungsrunde, begrüßten wir unseren einzigen Besuche dieser Nacht, Sepp ein Bekannter von Gerald. Aber die beiden diskutierten mehr als sie beobachteten.
Zwischendurch machte ich einen Streifzug mit dem Feldstecher durch die Milchstraße, die sich von Osten nach Westen erstreckte. Ich flog über die Schildwolke, den Kleiderbügel, nochmals über die offenen Haufen im Schwan, den Nordamerikanebel durch die Cassiopeia und dem Perseus bis ganz nach Osten durch Fuhrmann und Stier. Immer wieder zogen einige hellere und mehrere schwache Meteore ihre Spuren über den Himmel.
Mit dem Fernrohr suchte ich mir als nächstes M76 den kleinen Hantelnebel im Perseus. Danach wollte ich eigentlich die Cassiopeia durchforsten, aber durch den hohen Stand, direkt im Zenit, verschob ich die Durchmusterung auf ein späteres, Genickfreundlicheres Datum. Allein M103, Tr 1 und NGC 663 sollten von meiner Beobachtungswunschliste gestrichen werden.
Der aufgehende Orion kündigte das Ende unseres Beobachtungsabends an. August hatte uns zu diesem Zeitpunkt schon verlassen und auch Sepp war bereits am Weg nach Hause.
Der finale Rundgang wurde mit M15 begonnen, von ihm einen weiten Satz zu h/chi und von da runter zu den Plejaden wo Alkyon mit seinen Begleitern heraus leuchtete. Etwas blasser war da schon M1, der Krabbennebel. Den Abschluß bildete M42, der große Orionnebel, immer wieder beeindruckend mit seinen Trapezsternen. Gegen ½ 12 bauten wir unsere Geräte wieder ab, verabschiedeten uns und fuhren nach Hause.
Na dann bis zum nächsten Mal
tschüß Alex
Nach einem E-Mail, Anfang der Woche, lief am Samstag wieder Mal mein Handy heiß. Es war zwar Anfangs ziemlich bedeckt aber es zeigten sich schon die ersten blauen Flecken am Himmel. Ich wollte spätestens um ½ 5 aufbrechen um eben die Venus beobachten zu können. Franz war sofort dabei, Gerald kam etwas später.
Kurz nach 5 Uhr trafen wir auf der Alm ein. Es war wieder mal unser öffentlicher Tag. Es war föhnig warm um die 13° und kaum windig. Die Venus und der Mond standen schon ziemlich tief über den Gipfeln der Dürrenstein – Gruppe.
Rasch waren unsere Geräte aufgestellt und kurz vor halb hatte ich das erste Mal unsere innere Nachbarin im Okular. Sie waberte sehr am, vom Föhn aufgeheizten Horizont, man konnte kaum ihre Phase erkennen. Auch der Mond flimmerte ziemlich im Dunst des Südwindes. Die Licht – Schattengrenze verlief
ca. entlang des 51. östlichen Längengrades. Nur kurz dauerte der Spaziergang von Endymion über Messala und Cleomedes zum Mare Crisium und weiter nach Süden über die Mare Underum und Spumas zu den Kratern Langrenus, Vendelinus und Petayius bis hinunter zu Fumerius. Wenig später ging unser treuer Begleiter über dem Gipfel des Scheiblingstein unter. Gerald hat von all dem nichts mehr gesehen, denn er kam wie üblich zu spät. Auch Jupiter schwam noch über dem Ötscher herum. Kallisto, Ganymed und Europa links und Io rechts des Gasriesen. Fast zu spät kam ich auf die Idee, das Szenario zu fotografieren. Bilder auf www.astrostation.at unter news und weiter zu beobachtungen.
Zum einschauen suchte ich mir einige Objekte in den nach Westen gerückten Sommersternbilder. Epsilon Lyra machte den Anfang und ihr folgten M57 und M56. M13 im Herkules kam im Mead von Franz natürlich schöner als bei mir, die Doppelsterne Sarin, Ras Algethi und Marfak kamen aber auch bei mir schön rüber. M92 war hingegen nur als verwaschener Fleck zu erkennen.
Nun waren auch August, er war mit einem Feldstecher bewaffnet und Michael, der nur sein Teleskop holen wollte, zu uns gestoßen. Ich konnte Michael überreden auch ein paar Stunden bei uns auszuharren und so schickte er seine Mutter samt Teleskop alleine nach Hause.
Als nächstes suchte ich mir Albireo und 61 Cygni sowie die offenen Sternhaufen NGC 6910, M29 und M39, ehe ich mich über den Delphin hermachte. Gamm Delphinus ist übrigens ein schöner Doppelstern, bei NGC 7006 und NGC 6934 mußte ich aber w.o. geben. Nach M27, dem Hantelnebel , schwenkte ich dann nach Süden zu Neptun im Steinbock, weiter östlich zu Uranus im Wassermann und schließlich noch weiter nach Osten zum Asteroiden Vesta im Walfisch, welche zwei Tage vorher in Opposition stand.
Wenn schon mal im Walfisch, dann versuchte ich gleich mal die Veränderliche Mira aufzuspüren, aber der Himmel war, wahrscheinlich durch hochliegende Wolken und leichtern Dunst, so aufgehellt, daß eine vernünftige Orientierung in der Sternarmen Gegend kaum möglich war und so verschob ich diese Beobachtung auf den Jahreswechsel, wo Mira zu einen Stern
3. Größe wird.
Obwohl ungewöhnlich hell, konnte man mit etwas Geduld, zumindest indirekt den 6,4 mag. Stern Lambda Ursa Minori erkennen. Die Temperatur sank im laufe der Nacht auf ca. +7° und der Südwind frischte etwas auf, was das Seeing nicht gerade förderte.
Weiter ging es mit M31 und seinen Begleitern, runter zu M33 und scharf nach links zu NGC 752. Einen Tag nach Halloween ging ich nun auf Geistersuche und war gespannt ob ich den mit meinem Gerät sehen würde. Die Rede ist vom Geist der Mirach oder NGC 404. Schon im 20mm Okular war die schwache Galaxie ( 10,3 mag. laut Cartes du Ciel ) gut zu sehen. Im 9mm Okular war sie am besten zu erkennen, wenn man Mirach aus dem Gesichtsfeld heraushielt. Auch die anderen waren von dem späten Spuk begeistert. Übrigens, auch Mirach ist ein schöner Doppelstern und Alamak ist auch nicht zu verachten. NGC 812 war aber dann doch etwas zu schwach.
Irgendwann, während dieser Beobachtungsrunde, begrüßten wir unseren einzigen Besuche dieser Nacht, Sepp ein Bekannter von Gerald. Aber die beiden diskutierten mehr als sie beobachteten.
Zwischendurch machte ich einen Streifzug mit dem Feldstecher durch die Milchstraße, die sich von Osten nach Westen erstreckte. Ich flog über die Schildwolke, den Kleiderbügel, nochmals über die offenen Haufen im Schwan, den Nordamerikanebel durch die Cassiopeia und dem Perseus bis ganz nach Osten durch Fuhrmann und Stier. Immer wieder zogen einige hellere und mehrere schwache Meteore ihre Spuren über den Himmel.
Mit dem Fernrohr suchte ich mir als nächstes M76 den kleinen Hantelnebel im Perseus. Danach wollte ich eigentlich die Cassiopeia durchforsten, aber durch den hohen Stand, direkt im Zenit, verschob ich die Durchmusterung auf ein späteres, Genickfreundlicheres Datum. Allein M103, Tr 1 und NGC 663 sollten von meiner Beobachtungswunschliste gestrichen werden.
Der aufgehende Orion kündigte das Ende unseres Beobachtungsabends an. August hatte uns zu diesem Zeitpunkt schon verlassen und auch Sepp war bereits am Weg nach Hause.
Der finale Rundgang wurde mit M15 begonnen, von ihm einen weiten Satz zu h/chi und von da runter zu den Plejaden wo Alkyon mit seinen Begleitern heraus leuchtete. Etwas blasser war da schon M1, der Krabbennebel. Den Abschluß bildete M42, der große Orionnebel, immer wieder beeindruckend mit seinen Trapezsternen. Gegen ½ 12 bauten wir unsere Geräte wieder ab, verabschiedeten uns und fuhren nach Hause.
Na dann bis zum nächsten Mal
tschüß Alex