Einige Fragen zum Skywatcher 120/600-Refraktor
Verfasst: 10.06.2013, 04:52
Guten Morgen!
Für mich als autolosen Großstadtbeobachter, der nur selten ausreichend astronomieaffine Bekannte dazu bringen kann, mich tief in der Nacht in die freie Landschaft herauszufahren, stellt die leichte Transportierbarkeit eines Teleskops das absolut entscheidende Kriterium dar, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß brauchbare Beobachtungsorte ansteuern zu können. Deshalb will ich mich in den nächsten Jahren, bis ich vielleicht selbst einen Führerschein gemacht habe oder unter dunklerem Himmel lebe, mit kleinen, handlichen und leichten Geräten begnügen. Ich habe mir schon einen kleinen 90/1250er-Maksutov zugelegt, mit dem ich für Mond- und Planetenbeobachtung sehr zufrieden bin (Und der vor allem den Vorteil bietet, dass er so klein und leicht ist, dass ich ihn problemlos in einen kleinen Rucksack packen und zum Mond- und Planetengucken zu Fuß zur nächsten Freifläche tragen kann), der aber natürlich aufgrund seiner langen Brennweite, der recht kleinen Öffnung und der hohen Obstruktion nur sehr bedingt Deep Sky-tauglich ist.
Als zweites Gerät zur Deep Sky-Beobachtung, und dabei vor allem zur Großfeldbeobachtung, hatte ich nun an den Skywatcher 120/600er-Refraktor von Skywatcher gedacht, der ja sehr günstig für weniger als 350€ angeboten wird. Dass ein 120mm-Teleskop keine Lichtkanone zur beeindruckenden Galaxienbeobachung ist, ist mir natürlich klar, aber ich würde das Gerät wie gesagt primär zur Großfeldbeobachtung mit niedrigen Vergrößerungen benutzen wollen, für offene Sternhaufen und große Nebel und denke, dass ich auch bei Galaxien und Kugelsternhaufen ja zumindest schon ein Stück mehr sehen müsste als mit meinem alten 114/900er-Newton, der mir schon viel Spaß machte. Da ich bisher noch nie einen Refraktor hatte, habe ich nun einige Fragen zum Teleskop:
1.) Ein 120mm-Refraktor mit so geringer Brennweite wird ja schon einen ziemlich ausgeprägten Farbfehler haben. Steigert sich der Farbfehler mit zunehmender Vergrößerung oder ist er auch bei niedrigen und mittleren Vergrößerungen schon störend wahrnehmbar? Wenn der Farbfehler bis etwa 80-100x nicht oder nur wenig spürbar wäre, wäre das für mich in Ordnung, weil ich das Teleskop ja wie gesagt ohnehin nur selten an Mond und Planeten verwenden würde.
2.) Ist der Farbfehler an unterschiedlichen Beobachtungsobjekten auch unterschiedlich stark ausgeprägt? So habe ich bspw. gelesen, dass bei der Planetenbeobachtung der Farbfehler nur bei Jupiter wirklich störend sei, sich bei Saturn allerdings sehr in Grenzen halte. Und wie sieht es am Mond aus - ist Mondbeobachtung bei mittleren Vergrößerungen bis etwa 100x gut möglich, ohne dass der ästhetische Eindruck allzu stark durch Farbsäume gestört wird?
3.) Durch die Obstruktionsfreiheit müsste ein Refraktor ja spürbar mehr Licht sammeln als ein Spiegelteleskop gleicher Öffnung. Wie groß kann ich mir den Unterschied vorstellen? Ist die Lichtsammelleistung eines 120mm-Refraktors ungefähr mit der eines 130mm-Newtons vergleichbar, oder liegt sie sogar noch höher, kann die Deep Sky-Tauglichkeit bei niedrigeren Vergrößerungen vielleicht sogar fast mit einem 150/750er-Newton verglichen werden? Wenn die Lichtsammelleistung so ungefähr zwischen der eines 130mm- und eines 150mm-Newtons läge, wäre das für mich erst einmal völlig ausreichend, zumal meine Deep Sky-Erfahrung noch ziemlich begrenzt ist und ich eine ganze Weile damit beschäftigt sein werde, auch nur alle helleren DS-Objekte gut kennenzulernen.
Grüße,
Delyon
Für mich als autolosen Großstadtbeobachter, der nur selten ausreichend astronomieaffine Bekannte dazu bringen kann, mich tief in der Nacht in die freie Landschaft herauszufahren, stellt die leichte Transportierbarkeit eines Teleskops das absolut entscheidende Kriterium dar, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß brauchbare Beobachtungsorte ansteuern zu können. Deshalb will ich mich in den nächsten Jahren, bis ich vielleicht selbst einen Führerschein gemacht habe oder unter dunklerem Himmel lebe, mit kleinen, handlichen und leichten Geräten begnügen. Ich habe mir schon einen kleinen 90/1250er-Maksutov zugelegt, mit dem ich für Mond- und Planetenbeobachtung sehr zufrieden bin (Und der vor allem den Vorteil bietet, dass er so klein und leicht ist, dass ich ihn problemlos in einen kleinen Rucksack packen und zum Mond- und Planetengucken zu Fuß zur nächsten Freifläche tragen kann), der aber natürlich aufgrund seiner langen Brennweite, der recht kleinen Öffnung und der hohen Obstruktion nur sehr bedingt Deep Sky-tauglich ist.
Als zweites Gerät zur Deep Sky-Beobachtung, und dabei vor allem zur Großfeldbeobachtung, hatte ich nun an den Skywatcher 120/600er-Refraktor von Skywatcher gedacht, der ja sehr günstig für weniger als 350€ angeboten wird. Dass ein 120mm-Teleskop keine Lichtkanone zur beeindruckenden Galaxienbeobachung ist, ist mir natürlich klar, aber ich würde das Gerät wie gesagt primär zur Großfeldbeobachtung mit niedrigen Vergrößerungen benutzen wollen, für offene Sternhaufen und große Nebel und denke, dass ich auch bei Galaxien und Kugelsternhaufen ja zumindest schon ein Stück mehr sehen müsste als mit meinem alten 114/900er-Newton, der mir schon viel Spaß machte. Da ich bisher noch nie einen Refraktor hatte, habe ich nun einige Fragen zum Teleskop:
1.) Ein 120mm-Refraktor mit so geringer Brennweite wird ja schon einen ziemlich ausgeprägten Farbfehler haben. Steigert sich der Farbfehler mit zunehmender Vergrößerung oder ist er auch bei niedrigen und mittleren Vergrößerungen schon störend wahrnehmbar? Wenn der Farbfehler bis etwa 80-100x nicht oder nur wenig spürbar wäre, wäre das für mich in Ordnung, weil ich das Teleskop ja wie gesagt ohnehin nur selten an Mond und Planeten verwenden würde.
2.) Ist der Farbfehler an unterschiedlichen Beobachtungsobjekten auch unterschiedlich stark ausgeprägt? So habe ich bspw. gelesen, dass bei der Planetenbeobachtung der Farbfehler nur bei Jupiter wirklich störend sei, sich bei Saturn allerdings sehr in Grenzen halte. Und wie sieht es am Mond aus - ist Mondbeobachtung bei mittleren Vergrößerungen bis etwa 100x gut möglich, ohne dass der ästhetische Eindruck allzu stark durch Farbsäume gestört wird?
3.) Durch die Obstruktionsfreiheit müsste ein Refraktor ja spürbar mehr Licht sammeln als ein Spiegelteleskop gleicher Öffnung. Wie groß kann ich mir den Unterschied vorstellen? Ist die Lichtsammelleistung eines 120mm-Refraktors ungefähr mit der eines 130mm-Newtons vergleichbar, oder liegt sie sogar noch höher, kann die Deep Sky-Tauglichkeit bei niedrigeren Vergrößerungen vielleicht sogar fast mit einem 150/750er-Newton verglichen werden? Wenn die Lichtsammelleistung so ungefähr zwischen der eines 130mm- und eines 150mm-Newtons läge, wäre das für mich erst einmal völlig ausreichend, zumal meine Deep Sky-Erfahrung noch ziemlich begrenzt ist und ich eine ganze Weile damit beschäftigt sein werde, auch nur alle helleren DS-Objekte gut kennenzulernen.
Grüße,
Delyon