www.astronomieforum.at

Also es ist ja so, dass die Sonne am Tag der Sommersonnenwende auf Breitengraden jenseits des Äquators im Nordosten aufgeht und im Nordwesten untergeht (und somit den längsten Tagbogen beschreibt), und am Tag der Wintersonnenwende im Südosten aufgeht und im Südwesten untergeht, und somit den kürzesten Tagbogen hat. Während der beiden Äquinoktien geht sie exakt (in guter Näherung) im Osten auf und im Westen unter. Eine solche Periode (z.B. von Sommersonnwende zu Sommersonnenwende) dauert 1 Jahr.

Die Breite dieses Sonnenbogens ist bekanntlich Anhängig vom Breitengrad (je weiter man sich vom Äquator entfernt, desto größer der Winkel dieses Horizontbogens)


Ich habe nun gehört, dass der Mond nicht immer im Osten aufgeht und im Westen untergeht, sondern ebenfalls variiert. Meine Frage ist: wie lang ist eine solche Periode? Also sprich von Mondaufgang so hoch im Nordosten wie möglich bis wieder dorthin? Ein Monat? Ist dass dann die Periode der Lunation (29,5T), die siderische Periode des Mondes, der drakonitische Monat, oder eine andere Periodendauer?

Und jetzt wirds spannend: ich habe gehört, dass der Mond im Winter hoch steht und im Sommer tief. So müsste doch eigentlich der Mond im Winter im NO aufgehen und im NW untergehen (für diesen hohen Bogen) und im Sommer entsprechend im SO und SW....also ist die Periode ebenfalls ca. 1 Jahr statt 1 Monat?


ABER jetzt kommts: im Zeitraum von 18,61 Jahren gibt es ja die sogenannten Mondwenden: major lunar standstill und minor lunar standstill, wo also binnen eines Monats der Mond seine Deklination am Himmel repide verändert. Bilden diese die Ausnahme?

Silver hat geschrieben:Und jetzt wirds spannend: ich habe gehört, dass der Mond im Winter hoch steht und im Sommer tief...

Das hängt doch von der Mondphase ab: im Herbst steht der Mond im ersten Viertel sehr tief, dafür im letzten Viertel sehr hoch und im Frühjarh umgekehrt.

Oder hast du etwas anderes gemeint?

Silver hat geschrieben:ich habe gehört, dass der Mond im Winter hoch steht und im Sommer tief. So müsste doch eigentlich der Mond im Winter im NO aufgehen und im NW untergehen (für diesen hohen Bogen) und im Sommer entsprechend im SO und SW....also ist die Periode ebenfalls ca. 1 Jahr statt 1 Monat?

Dass "der Mond im Winter hoch steht und im Sommer tief" steht ist so generell nicht richtig - das hat ja auch Toni oben schon geschrieben. Der VOLLmond steht der Sonne gegenüber, er beschreibt im Winter also (ungefähr) die selbe Bahn über den Himmel wie die Sonne im Sommer, und umgekehrt. Bei Neumond steht der Mond in Richtung Sonne, und beschreibt dann dieselbe Bahn über den Himmel wie die Sonne (auch wenn man ihn dabei nicht sehen kann).

Innerhalb eines siderischen Monats (~27,3 Tage) durchläuft der Mond die ganze Ekliptik, und macht in diesem Zeitraum alle Hoch- und Tiefststände durch. Streng genommen ist diese Aussage nicht ganz richtig, weil der Mond nicht (wie die Sonne) exakt auf der Ekliptik läuft, sondern die Mondbahn etwa 5° gegen die Eklitik geneigt ist. Manchmal addieren sich diese 5° zur Ekliptikneigung (dann ist die Mondbahn etwa 23,5° + 5° = 28,5° gegen den Erdäquator geneigt), manchmal sind die 5° von der Ekliptikneigung abzuziehen (und die Mondbahn ist dann 23,5° - 5° = 18,5° gegen den Äquator geneigt). Dieser Wechsel läuft mit einer Periode von 18,6 Jahren ab. So gesehen erreicht der Mond nur einmal in 18,6 Jahren seinen allerhöchsten bzw. allertiefsten Stand am Himmel. Rapide ändert sich die Deklination des Mondes am Himmel dabei allerdings niemals, das läuft immer alles recht gemächlich ab.

Ich hoffe, das hilft Dir jetzt einmal weiter. Un dich hoffe, es war nicht zu kompliziert - grundsätzlich sind die grundlegenden himmelsmechanischen Abläufe der Monbewegung ja recht einfach. Aber je genauer man's nimmt, umso komplizierter wird die ganze Sache...

Clear Skies,
Herbert

Verstehe. Wie viel Zeit vergeht zwischen der major lunar standstill und minor lunar standstill?

Hier wird dir geholfen...