Bericht Messier-Marathon
Verfasst: 21.03.2009, 21:59
Grüß euch!
In meinem aktuellen Wohnort südlich von Karlsruhe wollte ich heuer erstmals einen vollen Messier-Marathon versuchen mit dem ehrgeizigen Ziel, eine dreistellige Zahl an Objekten zu beobachten. Der Wettergott meinte es sehr gut mit mir, es war praktisch die ganze Nacht klar, aber auch frisch (ca. +1 Grad zu Beobachtungsbeginn). Mein Beobachtungsstandort liegt nur 1 - 2 km vom Wohnhaus entfernt und bietet sehr gute Rundumsicht. Beobachtet habe ich mit einem Dobson, Methode "Starhopping", als Unterlagen verwendete ich den von mir sehr geschätzten "Atlas für Himmelsbeobachter" von Erich Karkoschka und eine Liste aus dem Internet mit der vorgeschlagenen Beobachtungsreihenfolge für den Marathon. Zum Protokoll der Nacht siehe unten.
Heute (Sa) Nachmittag habe ich noch im Fernrohr die superschmale, wirklich tolle Venus-Sichel beobachtet. Die Venus war nur mehr zu 2,5 % beleuchtet!
Hinweis: Im Vergleich zu Ostösterreich sind Sonnenauf- und -untergänge bei uns ca. eine halbe Stunde verspätet.
Clear skies,
Wolfgang
===== Beobachtungsprotokoll Messier-Marathon, 20./21.03.2009 =====
Meine ersten Objekte sind um 19:46 Uhr M 45, M 42 und M 43. 10 Minuten später sind M 31 und M 32 dran, dann kümmere ich mich um M 77 und M 74. M 77 gelingt um 20:15 Uhr, ist aber schwieriger als erwartet. M 74 geht noch nicht, daher kommen zuerst noch M 110 und M 33 an die Reihe.
M 74: Um 20:25 Uhr nicht zweifelsfrei identifiziert. Ich fertige eine kleine Skizze an, die ich später mit einer Karte vergleiche, was mich aber auch nicht wirklich sicher werden lässt. Ich entscheide mich am nächsten Tag, M 74 nicht mit in die Wertung zu nehmen.
Nun geht es einfacher weiter: Für M 52, M 76, M 103, M 34, M 79, M 78, M 1, M 35, M 37, M 36, M 38, M 41, M 93, M 50, M 44, M 67, M 48, M 96, M 95, M 105, M 65, M 66, M 47 und M 46 brauche ich in Summe 33 Minuten (24 Objekte).
Nach einer kurzen Tee- und Saturnpause geht es in UMa weiter: M 81, M 82, M 108, M 97, M 109, M 40, M 101.
Dann kommt ein Spaziergänger vorbei, dem ich Saturn und Orionnebel zeige.
M 106, M 94, M 63, M 51, M 102, M 53.
Etwas überraschend habe ich jetzt (um 21:50 Uhr) fast eine Art Schwächeanfall. Ich stoppe die Beobachtungen, esse ein wenig und trinke Tee, dann geht es wieder weiter mit M 64 und M 3.
Als nächstes will ich mich ins Galaxiengetümmel im Bereich Vir/Com stürzen: Um 22:07 Uhr geht es los mit M 60, dann folgen M 59, M 58, M 89, M 90, M 91, M 88, M 87, M 86, M 84, M 99, M 98, M 100, M 85, M 49, M 61, M 104 und die Kugelsternhaufen M 68, M 13 und M 92 (22:38 Uhr). Das sind 31 Minuten für 20 Objekte.
Da das, was derzeit über dem Horizont ist, soweit erledigt ist, packe ich zusammen und fahre die 1 – 2 km nach Hause, wo ich von kurz nach 11 bis kurz vor 3 im Bett bin. Erfreulicherweise ist der Himmel um 3 immer noch klar, also geht’s wieder zum Beobachtungsplatz, wo es jetzt bei -1° windstill ist.
Um 3:26 Uhr starte ich Teil 2 des Marathons mit M 83, M 5, M 57, M 56, M 29, M 39, M 71, M 27, M 107, M 12, M 10, M 14, M 9, M 4, M 80, M 19, M 62, M 11 und M 26.
Fast nahtlos geht es ab 4:20 Uhr im Schützen weiter mit M 16, M 17, M 18, M 24, M 23, M 25, M 8, M 20, M 21, M 28 und M 22. Zwischen den Beobachtungen von M 25 und M 8 sehe ich noch einen tollen Mondaufgang.
Etwas zäher gestalten sich M 6 und M 7 im Skorpion, da beide Objekte (v. a. aber M 7) sehr tief stehen. Nach M 7 setzt um 5 Uhr doch sichtbar die Dämmerung ein.
Um 5:07 Uhr gelingt mir noch M 54, um 5:16 Uhr M 69 (indirekt ganz schwach), danach wird es für die noch offenen Kugelsternhaufen zu hell.
Zum Schluss nehme ich ganz kurz den noch sehr tief stehenden und kochenden Jupiter ins Visier.
Fazit: Wenn ich M 74 nicht in die Wertung nehme, bleiben immer noch 101 Objekte übrig – juhuuu! Äußerst beglückt packe ich im immer heller werdenden Licht meine Sachen ins Auto und fahre zurück nach Hause, wo ich noch ein paar Minuten Bett genießen kann, ehe die Kleinen kommen.
In meinem aktuellen Wohnort südlich von Karlsruhe wollte ich heuer erstmals einen vollen Messier-Marathon versuchen mit dem ehrgeizigen Ziel, eine dreistellige Zahl an Objekten zu beobachten. Der Wettergott meinte es sehr gut mit mir, es war praktisch die ganze Nacht klar, aber auch frisch (ca. +1 Grad zu Beobachtungsbeginn). Mein Beobachtungsstandort liegt nur 1 - 2 km vom Wohnhaus entfernt und bietet sehr gute Rundumsicht. Beobachtet habe ich mit einem Dobson, Methode "Starhopping", als Unterlagen verwendete ich den von mir sehr geschätzten "Atlas für Himmelsbeobachter" von Erich Karkoschka und eine Liste aus dem Internet mit der vorgeschlagenen Beobachtungsreihenfolge für den Marathon. Zum Protokoll der Nacht siehe unten.
Heute (Sa) Nachmittag habe ich noch im Fernrohr die superschmale, wirklich tolle Venus-Sichel beobachtet. Die Venus war nur mehr zu 2,5 % beleuchtet!
Hinweis: Im Vergleich zu Ostösterreich sind Sonnenauf- und -untergänge bei uns ca. eine halbe Stunde verspätet.
Clear skies,
Wolfgang
===== Beobachtungsprotokoll Messier-Marathon, 20./21.03.2009 =====
Meine ersten Objekte sind um 19:46 Uhr M 45, M 42 und M 43. 10 Minuten später sind M 31 und M 32 dran, dann kümmere ich mich um M 77 und M 74. M 77 gelingt um 20:15 Uhr, ist aber schwieriger als erwartet. M 74 geht noch nicht, daher kommen zuerst noch M 110 und M 33 an die Reihe.
M 74: Um 20:25 Uhr nicht zweifelsfrei identifiziert. Ich fertige eine kleine Skizze an, die ich später mit einer Karte vergleiche, was mich aber auch nicht wirklich sicher werden lässt. Ich entscheide mich am nächsten Tag, M 74 nicht mit in die Wertung zu nehmen.
Nun geht es einfacher weiter: Für M 52, M 76, M 103, M 34, M 79, M 78, M 1, M 35, M 37, M 36, M 38, M 41, M 93, M 50, M 44, M 67, M 48, M 96, M 95, M 105, M 65, M 66, M 47 und M 46 brauche ich in Summe 33 Minuten (24 Objekte).
Nach einer kurzen Tee- und Saturnpause geht es in UMa weiter: M 81, M 82, M 108, M 97, M 109, M 40, M 101.
Dann kommt ein Spaziergänger vorbei, dem ich Saturn und Orionnebel zeige.
M 106, M 94, M 63, M 51, M 102, M 53.
Etwas überraschend habe ich jetzt (um 21:50 Uhr) fast eine Art Schwächeanfall. Ich stoppe die Beobachtungen, esse ein wenig und trinke Tee, dann geht es wieder weiter mit M 64 und M 3.
Als nächstes will ich mich ins Galaxiengetümmel im Bereich Vir/Com stürzen: Um 22:07 Uhr geht es los mit M 60, dann folgen M 59, M 58, M 89, M 90, M 91, M 88, M 87, M 86, M 84, M 99, M 98, M 100, M 85, M 49, M 61, M 104 und die Kugelsternhaufen M 68, M 13 und M 92 (22:38 Uhr). Das sind 31 Minuten für 20 Objekte.
Da das, was derzeit über dem Horizont ist, soweit erledigt ist, packe ich zusammen und fahre die 1 – 2 km nach Hause, wo ich von kurz nach 11 bis kurz vor 3 im Bett bin. Erfreulicherweise ist der Himmel um 3 immer noch klar, also geht’s wieder zum Beobachtungsplatz, wo es jetzt bei -1° windstill ist.
Um 3:26 Uhr starte ich Teil 2 des Marathons mit M 83, M 5, M 57, M 56, M 29, M 39, M 71, M 27, M 107, M 12, M 10, M 14, M 9, M 4, M 80, M 19, M 62, M 11 und M 26.
Fast nahtlos geht es ab 4:20 Uhr im Schützen weiter mit M 16, M 17, M 18, M 24, M 23, M 25, M 8, M 20, M 21, M 28 und M 22. Zwischen den Beobachtungen von M 25 und M 8 sehe ich noch einen tollen Mondaufgang.
Etwas zäher gestalten sich M 6 und M 7 im Skorpion, da beide Objekte (v. a. aber M 7) sehr tief stehen. Nach M 7 setzt um 5 Uhr doch sichtbar die Dämmerung ein.
Um 5:07 Uhr gelingt mir noch M 54, um 5:16 Uhr M 69 (indirekt ganz schwach), danach wird es für die noch offenen Kugelsternhaufen zu hell.
Zum Schluss nehme ich ganz kurz den noch sehr tief stehenden und kochenden Jupiter ins Visier.
Fazit: Wenn ich M 74 nicht in die Wertung nehme, bleiben immer noch 101 Objekte übrig – juhuuu! Äußerst beglückt packe ich im immer heller werdenden Licht meine Sachen ins Auto und fahre zurück nach Hause, wo ich noch ein paar Minuten Bett genießen kann, ehe die Kleinen kommen.