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Jupiter mit Oval red jr.
Verfasst: 22.03.2014, 09:39
von Lotz
Hallo Planetenfreunde,
Am 12. März war es wieder einmal klar und ich konnte Jupiter - diesmal mit dem Oval red jr. -
ablichten. Durch Umbau an meinem Filterrad konnte ich die Aufnahmebrennweite auf f/21
reduzieren, was mir ermöglichte, mit etwas niedrigerem Gain zu arbeiten. Ausserdem war das seeing
für meine Verhältnisse relativ ok. Mit f=5,6*Pixelsize, denke ich, habe ich hier optimale Anpassung
der Kamera an mein Teleskop erreicht.Dies liegt etwas unterhalb des von mir errechneten theoretischen
Optimums von 6,6*p und trägt den nicht optimalen Randbedingungen (sseing, Rauschverhalten der Kamera)
Rechnung.
Aufgenommen wurde wieder im rauschärmeren im LoSpeed Readout bei gut 50fps und 60sec Einzelkanalvideos.
Hier das Resultat, ein L-RGB, die einzelnen Kanäle wurden derotiert mit WinJupos:
Das Ganze findet sich auch noch auf meiner Galerieseite, dort finden sich auch die genauen Angaben zu den
Kameraeinstellungen und zur Bildverarbeitung:
Jupiteropposition 2013/2014
Kritik, Hinweise und Diskussion sind - wie immer - hochgradig erwünscht.
Viele Grüße,
Markus
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Quidquid agis, agas prudenter et respice finem!
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Juniper Hill Observatory
Markus A. R. Langlotz
Dr.-Bruno-Sahliger-Str. 8
D-93096 Köfering
Die Astroseite:
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Die Sternwarte:
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Die Mailadresse: ntl.observatory (at) freenet.de
Re: Jupiter mit Oval red jr.
Verfasst: 22.03.2014, 10:02
von doppeljot
Das Bild ist dir gelungen.
lg Bobby
Re: Jupiter mit Oval red jr.
Verfasst: 22.03.2014, 10:48
von TONI_B
Lotz hat geschrieben:Mit f=5,6*Pixelsize, denke ich, habe ich hier optimale Anpassung
der Kamera an mein Teleskop erreicht.Dies liegt etwas unterhalb des von mir errechneten theoretischen
Optimums von 6,6*p und trägt den nicht optimalen Randbedingungen (sseing, Rauschverhalten der Kamera)
Rechnung.
Wie kommst du auf dieses "theoretische Optimum"?
Re: Jupiter mit Oval red jr.
Verfasst: 22.03.2014, 11:26
von Lotz
Hallo,
vielen Dank für Euer Feedback.
Dieses Optimum habe ich hergeleitet aus der Übertragungsfunktion eines Teleskops, der Auflösungsfähigkeit eines Chips und dem Abtasttheorem.
Ich habe diese Abhandlung mal auf Interstellarum veröffentlicht, werde dies aber demnächst auch mal online stellen, da schon ziemlich viele Leute danach gefragt haben.
Viele Grüße
Markus
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Re: Jupiter mit Oval red jr.
Verfasst: 22.03.2014, 12:41
von TONI_B
Ja, bitte - würde mich interessieren, denn mMn geistern im Netz viele Werte für das optimale Öffnungsverhältnis für Planetenaufnahmen herum, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Denn da wird oft der arme Nyquist (oder Shannon) bemüht. Damit ergeben sich dann relativ kurze Brennweiten. Doch damit verschenkt man sicher Qualität, denn wenn ich die maximale Auflösung (Durchmesser des Beugungsscheibchens) auf 2 Pixel aufteile, ist das viel zu wenig. Denn wie soll ich einen Kreis mit 2x2 Pixel darstellen. Ich denke, man sollte das Beugungsscheibchen auf mindestens 5x5 Pixel oder sogar noch mehr aufteilen.
Und wenn die Luft halbwegs gut ist erreiche ich mit meinem 120er Refraktor mit 4000mm (=F/33) bessere Ergebnisse als mit 3000mm (=F/25) mit einer Kamera mit 3,75µm Pixel!
Das wäre aber nach deiner Formel zu viel...
Ich würde also eher sagen, dass man als maximales Öffnungsverhältnis durchaus auch 10*Pixelgröße nehmen kann!
Aber wahrscheinlich ist dieser Werte abhängig von der absoluten Öffnung: in der Gegend von 10cm Durchmesser der Wert 10*p, bei 25-35cm wahrscheinlich eher deine 6,6*p!
Re: Jupiter mit Oval red jr.
Verfasst: 22.03.2014, 13:37
von tommy_nawratil
hallo Markus,
sehr schöner Jupiter!
In der Bearbeitung würde ich nur das Randartefakt vom Schärfen am rechten Rand wegmaskieren.
Zum optimalen Öffungsverhältnis gibts so viele Ansichten wie Fotografen

Jan Fremerey der sich viel mit den grundlagen beschäftigt zB favorisiert f/11 für die kleinen 3,75µm Pixel.
Hier ein Link zu einer Studie über den Blaukanal:
http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbt ... ost1072940
Da wir ja viele Bilder stacken und drizzeln, ist es u.U. gar nicht nötig am Einzelbild die volle Auflösung zu haben.
Dafür weniger Rauschen und kurze Belichtungszeit.
Seine Bilder sind dabei genauso überzeugend wie andere mit f/30.
Es ist offenbar sehr schwierig da verbindlich Werte zu favorisieren. Ausser die Werte fürs Seeing
lg Tommy
Re: Jupiter mit Oval red jr.
Verfasst: 22.03.2014, 14:05
von Magellen
Hallo Markus,
sehr gelungenes Bild! Ausserdem warte ich schon gespannt auf deine Überlegungen zum Öffnungverhältnis - da blicke ich noch nicht ganz durch, weil es mehrere Darstellungen dazu gibt und die meisten davon recht unverständlich uder wenig nachvollziehbar sind.
Liebe Grüße,
Fritz
Re: Jupiter mit Oval red jr.
Verfasst: 22.03.2014, 14:11
von Lotz
Hallo alle,
danke für Euer Feedback. Ja, ich werde die Abhandlung noch online stellen. Das gibt bestimmt wieder sehr viele interessante Gespräche.
@Tommy Nawratil:
Dieses Randartefakt nervt ziemlich. Wie maskierst Du das bei der Bildbearbeitung weg? Bzw. welche Software erlaubt eine Schärfung/Dekonvolution mit
Wegmnaskieren von kritischen Bildstellen? Auch Mondschatten auf Jupiter sollte man besser wegmaskieren...
Viele Grüße
Markus
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Re: Jupiter mit Oval red jr.
Verfasst: 22.03.2014, 14:24
von TONI_B
tommy_nawratil hat geschrieben:Zum optimalen Öffungsverhältnis gibts so viele Ansichten wie Fotografen

Jan Fremerey der sich viel mit den grundlagen beschäftigt zB favorisiert f/11 für die kleinen 3,75µm Pixel.
Dieser Jan Fremerey schreibt mir ein wenig zu absolutistisch: klar ist bei f/11 die maximale Auflösung gerade(!) erreicht. Aber dann habe ich genau zwei Pixel auf dem Durchmesser des Beugungsscheibchens. Das ist MIR zu wenig, denn da entsteht ein Kreuz und kein Kreis. Ich "fahr" mit f/25 oder f/30 und erhalte bessere Ergebnisse als mit f/11. Bei einem 12" mag es anders sein, da wird man wohl eher auf f/20 gehen und es wird reichen. Wenn ich mir aber anschaue, was mit einem C11 oder C14 MIT Barwlow(!) gemacht wird, so scheint f/11 auch bei 11" oder 14" nicht das Optimum zu sein, sondern eher f/20-f/25...
Ich verstehe nicht ganz, warum sich alle so an den Nyquist anhängen? Der sagt ja nur, dass die doppelte Abtastfrequenz das absolute Minimum darstellt und nicht das Optimum! Auch in der Elektronik - daher kommt ja auch dieses Theorem - macht man oversampling.
Re: Jupiter mit Oval red jr.
Verfasst: 23.03.2014, 08:58
von Gutmann
Hallo Markus
(Tommy) Ja das mit dem Randartefakt wegmaskieren würde mich auch interesieren .
Das passiert bei mir immer wenn ich die Aufnahme zu dunkel aufgenommen habe .
Aber seit dem ich mit mehr belichtungszeit bzw mehr gain arbeite kommt das nicht mehr vor .
Trotzdem würde ich gerne wissen wie man so ein Artefakt im nachhinein weg bekommt den einer meiner detailreichsten Aufnahme von dieser Opposition hab ich zu dunkel erwischt und hat auch so´n Rand .
Hier das Bild mit genau so einem Rand bis jetzt hab ich solche Ränder immer per Schablone weggeschnitten aber das ist
Pfusch
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=159638
(Sorry hab das Bild im Nachbarforum abgelegt mein Webspace(HP) existiert nicht mehr)
MfG
Martin