Beobachtungsbericht vom 11. April 2009
Verfasst: 13.04.2009, 00:09
Ein E-Mail trudelte schon am Freitag ein: „Lade euch zum Sternschauen ein – Sepp.“ Ich war noch unschlüssig, gab aber am Samstag mein okay.
Zwischen ½ und ¾ 8 war ich in Saxen. Michael war schon mit seinem Astro – Professional – Refraktor mit 900mm Brennweite und 152mm Durchmesser da und Kurt hatte seinen APO mit. Kurz nach 8 Uhr hatte ich Sirius im Visier, um meinen Sucher einzustellen. Für die Grobeinstellung nahm ich mir eine Fichte vor. Für alles andere war es noch zu hell.
In Seppls Observatorium konnte ich aber schon, durch alle vier Rohre die Trapezsterne betrachten. Durch die Bäume blitzte schon Saturn hindurch und wurde natürlich auch gleich aufs Korn genommen. Aber außer Titan war noch nichts zu sehen.
Mittlerweile sind auch Gerald und Willy zu uns gestoßen und ab sofort hatten wir 8 Refraktoren, einen Newton und einen Feldstecher zur Verfügung, das heißt, wenn man bei einem
APM 28x110 noch von einem Feldstecher sprechen kann. Ich hatte wieder mal meinen „großen“ mit, auf dem Holzstativ mit Azimut Montierung.
Endlich war es dunkel genug um selber mal die Trapezsterne aufzusuchen, samt den diffusen Nebel, der ihn umgibt und uns Astronomen als der große Orionnebel bekannt ist. Herrlich war das gesamte Schwertgehänge im 40mm Okular zu betrachten. Aber auch höher vergrößert gab er noch einiges her.
Die Beobachtung stand, bei unseren ständigen Smal-Talk etwas im Abseits, aber das Seeing war auch nicht gerade Astrein. Vom Äquator bis zum Zenit wabberte alles etwas zu viel herum. Dafür hatten wir einen dunklen Himmel. Sepp konnte einen +6 im kleinen Bären zumindest indirekt ausmachen und das bei bis auf +8° fallenden Temperaturen und immer stärker werdenden Wind.
Saturn wurde allgemein öfter aufs Korn genommen. Ich konnte zwei, zeitweise auch drei Monde ausmachen. Titan sowieso und außerdem Rhea sowie manchmal Tethys. Bei Sepp, Kurt und Michael konnte ich auch Dione erkennen.
Ich suchte mir irgendwann die Krippe, Kurt versuchte den Orionnebel auf Chip zu bannen und Sepp versuchte es mit NGC 3628, einer aus dem Leo – Triplet.
Eigentlich war unsere Ausbeute diesmal nicht sehr groß, auch die anderen boten nicht mehr Auswahl an Objekten. Dafür lief zu sehr der Schmäh und auch diskutiert wurde heftig.
Ich hatte gerade M65 und M66 im Visier als Willy meinte: „Do blinkt wos.“ Er machte mit seinem Dobson gerade eine Sternhaufen-Rally, als er auf etwas Blinkendes gestoßen ist.
„A Fliega“;- war unsere Antwort.
„Na, dafia blinkt´s zu sötn und ändat kaum die Position!“
„Loß moi schaun. Wo blinkt do wos? – Ajo! – wos woa des?“ Kurze Zeit nichts: „ Do wida!“ Natürlich wollten das die anderen ungläubigen Thomassen auch sehen, - wie passend für Ostern.
Als alle den geheimnisvollen Blinker gesehen hatten, wurde er schließlich mit fünf Geräten anvisiert. Aber auch mit freiem Auge war er zeitweise sichtbar. „Wos is des?“ – war die allgemeine Frage. Bald hatte auch ich ihn im Rohr. Als letztes hatte ihn neben Kurt und Gerald, Michael im Blickfeld und der gab uns die genaue Position.
Deklination: +2° 03´38´´
Rektaszension: 8h 17´59´´ um 22 Uhr 30
Ich stoppte mehrmals zwischen zwei mal blinken exakt 20 Sekunden. Die Helligkeit wechselte eindeutig immer wieder. Mindestens zwei von uns beobachteten den Blinker durch´s Teleskop, die anderen mit freiem Auge und selbst da konnte man Helligkeitsschwankungen wahrnehmen.
Sepp widmete sich schließlich wieder NGC 3628 als er plötzlich aufschrie: „Schauts im Zenit!“ Da zogen, hintereinander zwei, zirka Jupiterhelle Satelliten ihre Bahnen, welche etwa im Abstand der hinteren beiden Kastensterne des Großen Wagen vom Löwen in Richtung der beiden unterwegs waren. Aber vorher wurden sie in Höhe des kleinen Löwen schlagartig schwächer und waren im weiteren Verlauf kaum mehr sichtbar.
Die Position des Blinkers wurde das letzte Mal um 23 Uhr 15 notiert. Sie ergab
Deklination: +2° 33´36´´
Rektaszension: 9h 03´26´´
Eine halbe Stunde später konnten wir ihn nicht mehr beobachten, obwohl Willy seinen Dobson in der Zeit von 22 Uhr 10 bis ca. 23 Uhr 30 nur geringfügig weiterdrehen mußte, um ihn im der Mitte des Okulars zu halten. Das erste Mal wurde er im kleinen Hund, etwas unterhalb der Linie Prokyon –
HR 3145, zirka in Höhe von zeta CMi gesichtet. Das letzte Mal, und das wurde nicht mehr so genau notiert, im Kopf der Wasserschlange. Er änderte zwar die Position gegenüber dem Sternenhimmel um 45 Minuten, von 22 Uhr 30 bis 23 Uhr 15, aber in der Höhe stieg er um nur 30 Minuten. So kamen wir zum Schluß, daß es sich um einen geostationären Satelliten handeln mußte, der nur zufällig an diesem Tag von der Sonne angeleuchtet wurde. Das blinken alle 20 Sekunden wurde wahrscheinlich durch dessen Rotation hervorgerufen. Das wäre zumindest eine Erklärung dafür, warum er uns bei vorhergehenden Beobachtungen, trotz Südrichtung, noch nie aufgefallen ist.
Ich widmete meine Aufmerksamkeit schließlich noch mal dem Leo Triplet, konnte jedoch nur M65 und M66 erkennen, da der aufgehende Mond, es war zwei Tage nach Vollmond, bereits alles überstrahlte. Ob auch NGC 3628 für meinen Refraktor hell genug ist, werde ich wohl beim nächsten Mal feststellen müßen.
Durch Kurtl´s APO konnte ich schließlich noch einen Blick auf M3 in den Jagdhunden erhaschen und durch seinen „Feldstecher“, einen auf den wabberten Mond.
Kurz vor Mitternacht schloßen wir unsere Beobachtung, diskutierten aber noch eine gute halbe Stunde über Gott und Teleskope.
Zwischen ½ und ¾ 8 war ich in Saxen. Michael war schon mit seinem Astro – Professional – Refraktor mit 900mm Brennweite und 152mm Durchmesser da und Kurt hatte seinen APO mit. Kurz nach 8 Uhr hatte ich Sirius im Visier, um meinen Sucher einzustellen. Für die Grobeinstellung nahm ich mir eine Fichte vor. Für alles andere war es noch zu hell.
In Seppls Observatorium konnte ich aber schon, durch alle vier Rohre die Trapezsterne betrachten. Durch die Bäume blitzte schon Saturn hindurch und wurde natürlich auch gleich aufs Korn genommen. Aber außer Titan war noch nichts zu sehen.
Mittlerweile sind auch Gerald und Willy zu uns gestoßen und ab sofort hatten wir 8 Refraktoren, einen Newton und einen Feldstecher zur Verfügung, das heißt, wenn man bei einem
APM 28x110 noch von einem Feldstecher sprechen kann. Ich hatte wieder mal meinen „großen“ mit, auf dem Holzstativ mit Azimut Montierung.
Endlich war es dunkel genug um selber mal die Trapezsterne aufzusuchen, samt den diffusen Nebel, der ihn umgibt und uns Astronomen als der große Orionnebel bekannt ist. Herrlich war das gesamte Schwertgehänge im 40mm Okular zu betrachten. Aber auch höher vergrößert gab er noch einiges her.
Die Beobachtung stand, bei unseren ständigen Smal-Talk etwas im Abseits, aber das Seeing war auch nicht gerade Astrein. Vom Äquator bis zum Zenit wabberte alles etwas zu viel herum. Dafür hatten wir einen dunklen Himmel. Sepp konnte einen +6 im kleinen Bären zumindest indirekt ausmachen und das bei bis auf +8° fallenden Temperaturen und immer stärker werdenden Wind.
Saturn wurde allgemein öfter aufs Korn genommen. Ich konnte zwei, zeitweise auch drei Monde ausmachen. Titan sowieso und außerdem Rhea sowie manchmal Tethys. Bei Sepp, Kurt und Michael konnte ich auch Dione erkennen.
Ich suchte mir irgendwann die Krippe, Kurt versuchte den Orionnebel auf Chip zu bannen und Sepp versuchte es mit NGC 3628, einer aus dem Leo – Triplet.
Eigentlich war unsere Ausbeute diesmal nicht sehr groß, auch die anderen boten nicht mehr Auswahl an Objekten. Dafür lief zu sehr der Schmäh und auch diskutiert wurde heftig.
Ich hatte gerade M65 und M66 im Visier als Willy meinte: „Do blinkt wos.“ Er machte mit seinem Dobson gerade eine Sternhaufen-Rally, als er auf etwas Blinkendes gestoßen ist.
„A Fliega“;- war unsere Antwort.
„Na, dafia blinkt´s zu sötn und ändat kaum die Position!“
„Loß moi schaun. Wo blinkt do wos? – Ajo! – wos woa des?“ Kurze Zeit nichts: „ Do wida!“ Natürlich wollten das die anderen ungläubigen Thomassen auch sehen, - wie passend für Ostern.
Als alle den geheimnisvollen Blinker gesehen hatten, wurde er schließlich mit fünf Geräten anvisiert. Aber auch mit freiem Auge war er zeitweise sichtbar. „Wos is des?“ – war die allgemeine Frage. Bald hatte auch ich ihn im Rohr. Als letztes hatte ihn neben Kurt und Gerald, Michael im Blickfeld und der gab uns die genaue Position.
Deklination: +2° 03´38´´
Rektaszension: 8h 17´59´´ um 22 Uhr 30
Ich stoppte mehrmals zwischen zwei mal blinken exakt 20 Sekunden. Die Helligkeit wechselte eindeutig immer wieder. Mindestens zwei von uns beobachteten den Blinker durch´s Teleskop, die anderen mit freiem Auge und selbst da konnte man Helligkeitsschwankungen wahrnehmen.
Sepp widmete sich schließlich wieder NGC 3628 als er plötzlich aufschrie: „Schauts im Zenit!“ Da zogen, hintereinander zwei, zirka Jupiterhelle Satelliten ihre Bahnen, welche etwa im Abstand der hinteren beiden Kastensterne des Großen Wagen vom Löwen in Richtung der beiden unterwegs waren. Aber vorher wurden sie in Höhe des kleinen Löwen schlagartig schwächer und waren im weiteren Verlauf kaum mehr sichtbar.
Die Position des Blinkers wurde das letzte Mal um 23 Uhr 15 notiert. Sie ergab
Deklination: +2° 33´36´´
Rektaszension: 9h 03´26´´
Eine halbe Stunde später konnten wir ihn nicht mehr beobachten, obwohl Willy seinen Dobson in der Zeit von 22 Uhr 10 bis ca. 23 Uhr 30 nur geringfügig weiterdrehen mußte, um ihn im der Mitte des Okulars zu halten. Das erste Mal wurde er im kleinen Hund, etwas unterhalb der Linie Prokyon –
HR 3145, zirka in Höhe von zeta CMi gesichtet. Das letzte Mal, und das wurde nicht mehr so genau notiert, im Kopf der Wasserschlange. Er änderte zwar die Position gegenüber dem Sternenhimmel um 45 Minuten, von 22 Uhr 30 bis 23 Uhr 15, aber in der Höhe stieg er um nur 30 Minuten. So kamen wir zum Schluß, daß es sich um einen geostationären Satelliten handeln mußte, der nur zufällig an diesem Tag von der Sonne angeleuchtet wurde. Das blinken alle 20 Sekunden wurde wahrscheinlich durch dessen Rotation hervorgerufen. Das wäre zumindest eine Erklärung dafür, warum er uns bei vorhergehenden Beobachtungen, trotz Südrichtung, noch nie aufgefallen ist.
Ich widmete meine Aufmerksamkeit schließlich noch mal dem Leo Triplet, konnte jedoch nur M65 und M66 erkennen, da der aufgehende Mond, es war zwei Tage nach Vollmond, bereits alles überstrahlte. Ob auch NGC 3628 für meinen Refraktor hell genug ist, werde ich wohl beim nächsten Mal feststellen müßen.
Durch Kurtl´s APO konnte ich schließlich noch einen Blick auf M3 in den Jagdhunden erhaschen und durch seinen „Feldstecher“, einen auf den wabberten Mond.
Kurz vor Mitternacht schloßen wir unsere Beobachtung, diskutierten aber noch eine gute halbe Stunde über Gott und Teleskope.