Beobachtungsbericht 10.06.2009
Verfasst: 11.06.2009, 02:34
Hallo.
So gen Abend hab ich noch mal meine tägliche 3,4 km-Runde angerissen und während ich noch mit meinem Vater fonierte der mir die neusten Geschichten aus dem Lichtdurchfluteten Wien offenbarte, brach die Dunkelheit über mich rein. Zuerst dachte ich noch: 'So ein schönes Wetter und keine einzige Wolke am Firmament.' Also holte ich noch während dem telefonieren den Apo und die AZ3 aus meiner Gruft und begab mich auf den Weg in richtung Feld.
Kaum aufgestellt (und aufgelegt) hatte ich mit dem Problem zu kämpfen dass sich im Laufe unzähliger Auf-Ab-Schwenks die Deklinationsschraube gelöst hatte. Also wieder runter und einen Gabelschlüssel zum festziehen aus der Werkstatt geholt. Nebenbei noch meine Mutter angerufen dass sie mir doch bitte den kürzlich bei Lajos erstandenen Mondfilter aus meinem Zimmer bringen mag, da ich zwecks Adaption nicht unbedingt ins hellerleuchtete Haus gehen wollte.
Wieder am Feld (welches übrigstens schon nen guten Meter hoch ist) hab ich in nem Radius von ca. 1,5 Metern erst mal nen Kornkreis spiralförmig vom Teleskop weg reingetreten - sieht aus als wäre dort ein UFO gelandet XD. Die Aktion sollte mir weitestgendst die nassen Beine ersparen, denn das Feld stand quasi unter Wasser.
Da ich bis zum Mondaufgang noch etwas Zeit hatte gingen die ersten Beobachtungen wie üblich in richtung Ursa Major. Mit dem Sternbild hab ich vor ein bis zwei Monaten angefangen und seither ist dies immer noch Projekt. Obwohls zu der Zeit noch recht dunkel war: nichts zu sehen von den ganzen Galaxien.
Somit drehte ich ab, erstmal in Richtung Saturn welcher sich in gewohnter Weise gestochen Scharf präsentierte. Dabei blieb ich aber nicht lange, somit nahm ich die Planisphäre zur Hand um zu überprüfen was da Deepskymäßig überhaupt so zu sehen war. Nachdem ich anhand der Beugungsringe am defokussierten Arcturus das Seeing auf ~ 5 bis 6 (nach Pickering) eingeschätzt hatte, konzentrierte ich mich auf diverse Messierobjekte in der Nähe von Arcturus... davon war allerdings wie von den Galaxien innerhalb von Ursa Major nicht viel zu sehen.
Mit rasanter Geschwindigkeit stieg nun die Helligkeit in Osthorizontnähe womit klar war, dass der Mond nicht mehr lange auf sich warten lassen würde (es waren dann noch ungefähr zehn Minuten Zeit). Diese nutzte ich für letzte verzweifelte Deepsky-beobachtungsversuche. Somit richtete ich das Teleskop auf einen wilkürlich ausgewählten Punkt und nahm den als Basis. Mittel der Feinverstellung (mit welcher man bei der AZ3 ja nach ner Weile ansteht, weswegen ich in nächster Zeit mal auf eine Vixen Porta umsteigen möchte) traf ich nach ca. 20 Sekunden rechts und rauf auf einen kleinen Nebelfetzen... Galaxie, Kugelsternhaufen, ich konnte es beim besten Willen nicht sagen.
Nun schaute das erste Scherzel der Mondscheibe übern Berg, also Okular raus, Mondfilter rein, Okular wieder rein und losbeobachten. Mein erster Gedanke war: 'So lässt sich die Helligkeit schon ertragen aber oh Graus, rund um den Mond ist alles Mittelgrauf aufgehellt.' Was war da los? Mal kurz Freiaug in richtung Mond geschaut und feststand: da waren viele so schleierartige Wolken. Nach ein paar Minuten zogen diese vom Mond weg und alles war OK. Das war schon ein impossanter Eindruck als der Riesige Mond hinter den winzigen dreieckartigen Nadelbäumen am Berg in ca. 5 km Entfernung aufging.
Als der Mond dann ein paar grad überm Horizont stand, die Ernüchterung: überall Schleierwolken soweit das Auge reicht. Im dunkeln warn die gar nicht sichtbar, also vor Mondaufgang aber das erklärte die fehlende Deepskysicht. Als ich dann genug von Mond bzw. Wolkenschauen hatte, und außerdem von dem überdurchschnittlich hohem Tauproblem mit welchem ich die ganze Zeit zu kämpfen hatte (nicht am Teleskop aber auf der Planisphäre), machte ich mich noch einmal auf in richtung Haus um die Canon rauszuholen und noch ein bisschen damit rumzufotografieren.
Zehn Minuten später war kein einziger Stern mehr zu sehen und der Mond verschwand zunehmends hinter einer dicken Wolkenschicht. Auf dem Weg zurück begann dann auch noch das Wetterleuchten, somit endete die Beobachtungsnacht mit dem letzten Foto um 00:42.
lg. Christoph

So gen Abend hab ich noch mal meine tägliche 3,4 km-Runde angerissen und während ich noch mit meinem Vater fonierte der mir die neusten Geschichten aus dem Lichtdurchfluteten Wien offenbarte, brach die Dunkelheit über mich rein. Zuerst dachte ich noch: 'So ein schönes Wetter und keine einzige Wolke am Firmament.' Also holte ich noch während dem telefonieren den Apo und die AZ3 aus meiner Gruft und begab mich auf den Weg in richtung Feld.
Kaum aufgestellt (und aufgelegt) hatte ich mit dem Problem zu kämpfen dass sich im Laufe unzähliger Auf-Ab-Schwenks die Deklinationsschraube gelöst hatte. Also wieder runter und einen Gabelschlüssel zum festziehen aus der Werkstatt geholt. Nebenbei noch meine Mutter angerufen dass sie mir doch bitte den kürzlich bei Lajos erstandenen Mondfilter aus meinem Zimmer bringen mag, da ich zwecks Adaption nicht unbedingt ins hellerleuchtete Haus gehen wollte.
Wieder am Feld (welches übrigstens schon nen guten Meter hoch ist) hab ich in nem Radius von ca. 1,5 Metern erst mal nen Kornkreis spiralförmig vom Teleskop weg reingetreten - sieht aus als wäre dort ein UFO gelandet XD. Die Aktion sollte mir weitestgendst die nassen Beine ersparen, denn das Feld stand quasi unter Wasser.
Da ich bis zum Mondaufgang noch etwas Zeit hatte gingen die ersten Beobachtungen wie üblich in richtung Ursa Major. Mit dem Sternbild hab ich vor ein bis zwei Monaten angefangen und seither ist dies immer noch Projekt. Obwohls zu der Zeit noch recht dunkel war: nichts zu sehen von den ganzen Galaxien.
Somit drehte ich ab, erstmal in Richtung Saturn welcher sich in gewohnter Weise gestochen Scharf präsentierte. Dabei blieb ich aber nicht lange, somit nahm ich die Planisphäre zur Hand um zu überprüfen was da Deepskymäßig überhaupt so zu sehen war. Nachdem ich anhand der Beugungsringe am defokussierten Arcturus das Seeing auf ~ 5 bis 6 (nach Pickering) eingeschätzt hatte, konzentrierte ich mich auf diverse Messierobjekte in der Nähe von Arcturus... davon war allerdings wie von den Galaxien innerhalb von Ursa Major nicht viel zu sehen.
Mit rasanter Geschwindigkeit stieg nun die Helligkeit in Osthorizontnähe womit klar war, dass der Mond nicht mehr lange auf sich warten lassen würde (es waren dann noch ungefähr zehn Minuten Zeit). Diese nutzte ich für letzte verzweifelte Deepsky-beobachtungsversuche. Somit richtete ich das Teleskop auf einen wilkürlich ausgewählten Punkt und nahm den als Basis. Mittel der Feinverstellung (mit welcher man bei der AZ3 ja nach ner Weile ansteht, weswegen ich in nächster Zeit mal auf eine Vixen Porta umsteigen möchte) traf ich nach ca. 20 Sekunden rechts und rauf auf einen kleinen Nebelfetzen... Galaxie, Kugelsternhaufen, ich konnte es beim besten Willen nicht sagen.
Nun schaute das erste Scherzel der Mondscheibe übern Berg, also Okular raus, Mondfilter rein, Okular wieder rein und losbeobachten. Mein erster Gedanke war: 'So lässt sich die Helligkeit schon ertragen aber oh Graus, rund um den Mond ist alles Mittelgrauf aufgehellt.' Was war da los? Mal kurz Freiaug in richtung Mond geschaut und feststand: da waren viele so schleierartige Wolken. Nach ein paar Minuten zogen diese vom Mond weg und alles war OK. Das war schon ein impossanter Eindruck als der Riesige Mond hinter den winzigen dreieckartigen Nadelbäumen am Berg in ca. 5 km Entfernung aufging.
Als der Mond dann ein paar grad überm Horizont stand, die Ernüchterung: überall Schleierwolken soweit das Auge reicht. Im dunkeln warn die gar nicht sichtbar, also vor Mondaufgang aber das erklärte die fehlende Deepskysicht. Als ich dann genug von Mond bzw. Wolkenschauen hatte, und außerdem von dem überdurchschnittlich hohem Tauproblem mit welchem ich die ganze Zeit zu kämpfen hatte (nicht am Teleskop aber auf der Planisphäre), machte ich mich noch einmal auf in richtung Haus um die Canon rauszuholen und noch ein bisschen damit rumzufotografieren.
Zehn Minuten später war kein einziger Stern mehr zu sehen und der Mond verschwand zunehmends hinter einer dicken Wolkenschicht. Auf dem Weg zurück begann dann auch noch das Wetterleuchten, somit endete die Beobachtungsnacht mit dem letzten Foto um 00:42.
lg. Christoph
