Beobachtungsbericht vom 9. August 2008

Astronomie, Naturbeobachtung, Mikroskopie...
Antworten
Benutzeravatar
Alrukaba
Austronom
Beiträge: 2811
Registriert: 03.01.2008, 22:53
Wohnort: Brand/Finsternau
Kontaktdaten:

Beobachtungsbericht vom 9. August 2008

Beitrag von Alrukaba »

Ausgemacht wurde der Beobachtungsabend ja bereits am Montag, stattfinden hätte er sollen am Freitag, das währe unser öffentlicher Abend gewesen, aber da funkte der Wetterbericht dazwischen. Also schickte ich am Mittwoch ein Mail an meine Astrofreunde raus und schlug den Samstag vor. Am Samstagvormittag sah es aber nach allem anderen nur nicht nach Beobachtungswetter aus.
Wieder Mal am Nachmittag rief mich Gerald an, Kurt und Willy währen dabei. Über den Bergen sah es aber nicht gerade rosig aus, also rief ich mal am Hochbärneck an. Die sagten nichts gutes, graue Wolken und windig. Am Abend noch ein Anruf, sie drängten alle auf die Alm, also ließ ich mich erweichen. Außerdem rief ich noch Michael an und der gab auch sein okay.
Kurz nach halb zehn war ich auf der Alm, Wolfgang war auch da, aber beruflich, mit einem Kollegen, und sie justierten ein paar Geräte. Der Ötscher trug einen Kranz und der Mond wurde im Süd –Westen immer wieder von Wolken bedeckt. Nach und nach kamen auch die anderen. Wir stellten unsere Geräte auf, immerhin fünf und um 22 Uhr hatte ich das erste Mal den Mond im Visier. Er wurde aber dieses mal nicht für längere Beobachtungen hergenommen, denn erstens stand er schon ziemlich tief im Süd – Westen und zweitens versteckte er sich immer wieder hinter Wolken, die am Südhimmel herumzogen. Auch Jupiter versteckte sich zeitweise, aber kaum lugte er hervor, schon wurde er aufs Korn genommen. Kallisto und Europa standen links und Ganymen rechts. Und Io? – ach ja, der wurde bedeckt. Der große rote Fleck war auch angesagt, aber der beendete seinen Transit in dem Zeitpunkt, als wir unsere Beobachtung begannen. Aber seine Wolkenbänder waren gut zu sehen.
Bis der Mond verschwunden war suchte ich mir die üblichen Verdächtigen, M 13, Albireo und 61 Cygnus. Michael wagte sich mit seinem Rohr an M 57 und M 27, bei dem wir später, ohne Mond sogar den Zentralstern sehen konnten.
Das Seeing ließ 5 mag., gelegentlich vielleicht auch 6 zu. Wir hatten frische 12° und einen noch erfrischenderen lebhaften Westwind und es zogen immer wieder Wolken durch.
Auf meinem Beobachtungsprogramm standen diesmal Neptun, etwas später dann Uranus sowie zwischendurch die Perseiden. Kurt nahm sich Cygnus A vor, aber leider mußten wir unser Vorhaben wegen der schlechten Bedingungen auf das nächste Mal verschieben. Eine erfolgreiche Beobachtung der Perseiden wurde, so wie die der anderen Objekte, ebenso von Wolken sehr beeinträchtigt. Einige Schnuppen zogen aber immer wieder ihre Spuren über den Himmel.
Als der Mond endlich weg war startete ich eine kurze Tour mit dem Feldstecher. Erst mal Jupiter, da konnte ich schon mit meinem kleinen Hofer – Gucker, aufgestüzt, die zwei äußeren Monde sehen.
Weiter zum Lagunennebel, durch die Milchstraße hinauf zur Schildwolke, weiter zum Kleiderbügel, quer durch den Schwan zum Nordamerikanebel und schließlich nach links ab zu Epsilon Lyra, die ich aber natürlich nur doppelt sah.
Das Wechselspiel der Wolken hörte nicht auf, allein der Zenit blieb offen und so wiederholte ich den Rundgang mit meinem Teleskop, einschließlich Ring- und Hantelnebel sowie neben M 8 und M20, am Weg zu M 10 im Schlangenträger, den offene Sternhaufen M21. Bevor wir allgemein, wegen wenig Aussicht auf Erfolg wieder unsere Geräte abbauten, schwenkte ich noch mal um auf Jupiter, wo Io vor ca. einer Stunde sein Versteckspiel beendet hatte. Und just als wir alles verstaut hatten, rieß die Wolkendecke wieder auf. Allein Michael harrte noch aus und er ermöglichte uns mit seiner Go To Montierung doch noch per Anhalt einen eindrucksvollen und abwechslungsreichen Trip durchs Universum.
Los gings mit NGC 6960, sowie NGC 6991 – 95 im Schwan. Beim Schleiernebel mußte man schon ein wenig herumfahren um alles zu sehen. Weiter zu den beiden offenen M 29 und M 39. Dann rüber zu M 56, ein Kugelhaufen in der Leier, runter zu M 27 im Füchschen, diesmal mit Zentralstern und M 71 im Pfeil. Weiter nach Süden zu M 11 und M 26, zwei offene im Schild und ganz im Süden M 30, ein Kugelsternhaufen im Steinbock. Gerade als er umschwenken wollte auf Neptun, zogen wieder Wolken auf. Schade, denn man hätte auch Triton sehen können. Dann eben wieder zurück nach Norden, da war es noch frei. Hier bot sich M 15 ein weiterer Kugelhaufen im Pegasus an, dann rüber zu h&chi im Perseus, sowie M 52, noch ein offener in der Cassiopeia. Schließlich noch M 102, eine Galaxie im Drachen und eben dort zu guter letzt wieder mal NGC 6543, der Katzenaugennebel, wunderschön blau – grün und sogar mit Zentralstern. Leider zwang uns eine sich wieder schließende Wolkendecke unsere Reise durchs All gegen 2 Uhr endgültig zu beenden. Ich hätte natürlich auch nochmal gern Pluto gesehen, aber leider war gerade dieses Eck oft hinter Wolken.

Gerald hatte sein Spektiv, Willy einen Refraktor, gleicher Bauart wie der meine, Kurt seinen Dobson und Michael einen 14 Zoll Newton mit 1600 mm Brennweite aufgestellt.





darthvader
Austronom
Beiträge: 275
Registriert: 10.02.2008, 13:46
Wohnort: Pernitz/NÖ

Beitrag von darthvader »

Hallo Alex,

schöner Bericht!

Ich habe auf Eure Website geschaut und wünsche Euch, trotz der Wettervorhersagen, einen schönen Almkirtag!!!

Clear Sky

Andreas
Benutzeravatar
Alrukaba
Austronom
Beiträge: 2811
Registriert: 03.01.2008, 22:53
Wohnort: Brand/Finsternau
Kontaktdaten:

Beitrag von Alrukaba »

Hallo Andreas!

Danke, für beides, werde aber morgen nicht dabei sein, hab schon was andeses vor

tschüß Alex
Antworten