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Lichthöfe an mag-12-Sternen im Kern von M3

Verfasst: 28.01.2022, 13:24
von Jan_Fremerey
Werden die Lichthöfe an den helleren Sternen dieser M3-Aufnahme durch die ersten Beugungsringe ausgelöst ?

Re: Lichthöfe an mag-12-Sternen im Kern von M3

Verfasst: 28.01.2022, 16:17
von TONI_B
Dafür bräuchte man genauen Daten zum Abbildungsmaßstab.

Re: Lichthöfe an mag-12-Sternen im Kern von M3

Verfasst: 28.01.2022, 17:19
von Jan_Fremerey
In der verlinkten Darstellung haben wir einen Abbildungsmaßstab von 0,2"/Pixel.

Re: Lichthöfe an mag-12-Sternen im Kern von M3

Verfasst: 28.01.2022, 17:51
von TONI_B
Dann hätte der Stern 2" Durchmesser und der Ring 4".

Re: Lichthöfe an mag-12-Sternen im Kern von M3

Verfasst: 28.01.2022, 21:00
von TONI_B
Schaut also eher nach einem Schärfungsartefakt aus.

Re: Lichthöfe an mag-12-Sternen im Kern von M3

Verfasst: 29.01.2022, 01:47
von Jan_Fremerey
Habe mir die Sache nochmal anhand eines bei Wikipedia gefundenen Beugungsdiagramms etwas genauer angeschaut und stelle fest, dass der hellste Stern am rechten Rand des Bildfelds mit 16 px Durchmesser bis fast zum dritten Nebenmaximum des Beugungsbilds durch Überbelichtung ausgebrannt ist. Es erscheint also durchaus plausibel, dass die Lichthöfe durch weiter außen liegende Beugungsringe zustande kommen, die ja ebenfalls stark überbelichtet sind.

Re: Lichthöfe an mag-12-Sternen im Kern von M3

Verfasst: 29.01.2022, 07:05
von TONI_B
Ich nehme an, die Aufnahme ist bearbeitet, oder? Damit man die Frage schlüssig beantworten kann, müsste man eine nicht bearbeitete Aufnahme hernehmen und vermessen. Zumindest ohne Schärfungen oder Kontrastanhebungen.

Re: Lichthöfe an mag-12-Sternen im Kern von M3

Verfasst: 30.01.2022, 15:22
von Jan_Fremerey
Hallo Toni,

Dank Dir für Deinen hilfreichen Hinweis! Hier habe ich also jetzt mal einen Ausschnitt meines kontrastbearbeitenden M3-Bilds mit dem direkt von Autostakkert ausgegebenen, unbearbeiteten Summenbild (Stack) verglichen, das der weiteren Bearbeitung zugrunde lag.

Das eingefügte Diagramm zeigt den Bildinhalt entlang der durch die beiden hellen Sterne rechts vom Diagramm eingezeichneten Linie. Im Hinblick auf das zuvor schon zitierte Diagramm der Intensitätsverteilung innerhalb einer Beugungsstruktur ist leicht erkennbar, dass in dem Summenbild aus Autostakkert sämtliche Beugungsmaxima weit unterhalb der eingeblendeten Intensitätskurve liegen. Diese Kurve stellt aber in der Tat auch das Ergebnis der Aufsummierung von im vorliegenden Fall 2.000 mit jeweils 0,5 s belichteten Einzelaufnahmen eines Sternfeldes unter dem Einfluss des während der viertelstündigen Aufnahme herrschenden Seeings dar. Die Halbwertsbreite des rechten Peaks im eingeblendeten Diagramm entspricht mit etwa 2“ (10 Pixel mit jeweils 0,2“/Pixel) durchaus den hiesigen Sichtbedingungen.

Die Lichthöfe an den helleren Sternen, um die es in dieser Diskussion geht, sind demnach den Ausläufern der durch das örtliche Seeing verbreiterten Stenrnabbildungen zuzuordnen, während deren relativ scharfe Abgrenzung gegenüber der zentralen Sternscheibe offensichtlich duch die Anwendung der Schärfungsalgorithmen zustande kommt.

Insofern hattest Du offenbar durchaus Recht mit Deiner Annahme, dass bei der fertig bearbeiteten Aufnahme Artefakte im Spiel sind, und dass es am Ende Geschmackssache ist, in wie weit man solche Artefakte in Kauf nehmen möchte, um einen möglichst realistischen bzw. auch wirkungsvollen Ausdruck des erarbeiteten Bildergebnisses zu gewinnen.

Re: Lichthöfe an mag-12-Sternen im Kern von M3

Verfasst: 30.01.2022, 15:39
von TONI_B
Gut ausgewertet!

Ja, leider keine Beugungsmuster, sondern Schärfungsmuster.