Ja kann ich gut verstehen.
Ich habe mich da wahrscheinlich unpräzise ausgedrückt. Mit den div. Hilfsmittel wie Maske, Messuhr, Farbumschlag etc. kann man sicher
den Fokus exakt einstellen, die Methode von SGP hat aber den Vorteil, dass der optimale Fokus infolge der Vermessung der vielen Sterne im
Feld die beste Fokusposition immer in die Mitte der aus den Felddaten bestimmten maximalen Tiefenschärfe des optischen Systems legt und
damit die Abbildung toleranter wird. Wenn Du nur einen Punkt in der z.B. Feldmitte ausmisst liegt der nicht notwendiger Weise so, dass möglichst
viel vom Feld innerhalb der Tiefenschärfe Toleranz des optischen Systems liegt. Dieser Zustand gibt Dir mehr Spielraum für die weiteren Einstellungen.
So ein höher korrigiertes System wie der Esprit mit dem Riccardi hat zumindest eine Bildfeldwölbung die mit einem Polynom 4. oder 5 Ordnung
beschrieben werden kann. D.H. es gibt bezogen auf den idealen mittleren Fokus Wellen die über oder unterhalb dieses Mittelwertes liegen.
Liegst Du mit der manuellen Methoden gerade auf so einer Welle (Minimum oder Maximum) reduziert Du ganz wesentlich die Toleranzgrenzen
des Systems. Liegst du hingegen auf dem Mittelwert des Tiefenschärfe hast du die maximale Toleranz und der Effekt der Verkippung in den Ecken
wird deutlich geringer, weil sie näher an der Tiefenschärfe Grenze liegen. Würden sie innerhalb liegen siehst du nur mehr die Sterne des Rest-
Astigmatismus - sihe linke Seite des Bildes vom Delphin.
Meine Methode verlangt, dass du immer den grössten Teil des Feldes innerhalb der Tiefenschärfe hast - ich mache das mit SGP Autofokus.
Im Nor,alfall drehst du den Riccardi mit dem Adapterring auf den OAZ bis zum Anschlag und machst dann die Aufnahmen.
Das hat bei mir zu keinen befriedigenden Ergebnissen geführt.
Auf dem Bild siehst Du meinen OAZ mit dem Riccardi versenkt und der D750.
Ich habe zuerst
- den Konterring der beim Esprit dabei ist ganz auf den OAZ geschraubt (der Linke Ring mit dem weissen Punkt) danach
- den Riccardi mit dem Adapterring bis zum Anschlag am OAZ. Der Konterring wurde dabei nicht berührt.
- Nun habe ich den Riccardi mit dem Adapterring eine halbe Umdrehung herausgedreht und mit dem Konterring fixiert.
Das ist nun der Ausgangspunkt für die weiteren Einstellungen. Der Abstand Riccardi - Sensor sollte in der Nähe des optimums liegen.
Nun habe ich mehrere Aufnahmen zu je 5 min Belichtung gemacht und nach jeder Aufnahme den Riccardi um 45° herausgedreht und mit
dem Konterring fixiert. Ich habe in der Stellung Querformat mit dem kamerasucher oben begonnen und in 45° Schritten den Riccardi mit der
Kamera bis um 180° gedreht - also wieder Querformat mit Kamerasucher Unten.
Wichtig: am Esprit darf der OAZ nicht gedreht werden! Mit der grossen Schraube die ausschaut wie ein Schiffsteuerrad generiert man
nur neue nicht reprodizierbare Verkippungen.
Nun kontrolliert man die Bilder und sucht die Einstellung mit den geringsten Deformationen in den Ecken. Die konnte ich leicht identifizieren.
Nun macht man nochmals einige Aufnahmen in dieser Position (5 bis 6 x 5min) und +/- 20° Innerhalb und Ausserhalb dieser Position und
calibriert die Bilder in PI nach dem Standardverfahren mit Bias, Dark und Flat. Danach war bei mir die optimale Position eindeutig sichtbar.
Nun noch alles mit weissem Nagellack markiert und die vorherige 3 Jahresodyssee war vorüber.
Die Resultate sind in den letzten Bildern zu sehen.
LG Klaus