"Springer"

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GKar
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"Springer"

Beitrag von GKar »

Hallo Astrokollegen,

Vielleicht kann mir jemand helfen:
Es gab endlich mal wieder eine klare Nacht, welche ich sinnvoll nutzen konnte.
Also: raus aufs Feld :)

Ich nutze die erste Hälfte für M16 und schwang danach Richtung NO zu unserem Nachbar - M31
NEQ6, Skywatcher 80ED, Canon 450Da, 5kg Gegengewicht und 1 Sucher mit MGEN Cam waren montiert.

Beim Belichten Richtung Süden (M16) lief alles super - runde Sterne bei 8mins bzw 10mins Belichtungszeit.
Als ich aber auf M31 hielt und das Teleskop relativ steil in die Höhe ragte, hatten länger belichtete Fotos "Mehrfachsterne" bzw Doppel- und bei 8mins sogar Dreifachsterne.
Wie schon gesagt, zeigte das Teleskop steil hinauf, während es bei M16 ziemlich waagrecht war.

Warum springt die Montierung?
Kann es schlechtes Balance der DEC Achse sein? aber ich kann die DEC nicht wirklich ausbalancieren, da die Prismenschiene zu kurz ist und ich immer mehr Gewicht hinten (Kamera, Sucher) habe?!
Vielleicht hat jemand von euch Erfahrung damit?
Wie wirkt sich schlechte Balance aus?
Alle Schrauben bzw Klemmen waren festgezogen. Es war windig, aber nicht stürmisch.

Danke,
LG Christian


hier mal ein Bildchen zur Veranschaulichung:
Bild
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markusblauensteiner
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Re: "Springer"

Beitrag von markusblauensteiner »

Hallo Christian!
Vielleicht hat jemand von euch Erfahrung damit?
Wie wirkt sich schlechte Balance aus?
Bei meiner Montierung äußert sich schlechte Balance so, dass sich die Motoren abschalten. :mrgreen: :mrgreen: Ist aber antriebsbedingt. So, Scherz beiseite, es soll dir geholfen werden!

Für alle Montierungen mit dem klassischen Schnecke-Zahrad Getriebe ist die Zenitlage ein Problem, weil dort das größte Spiel auftritt. Vor und nach dem Zenit läufts perfekt, nur in der besten Beobachtungslage nicht.
Ich nehme an, dass du ein leichtes Ungleichgewicht in RA eingestellt hattest, vermutlich auf der Gegengewichtsstange? Dann könnte es wirklich an einem zu starken Ungleichgewicht in DEC liegen - oder eben zu gut ausgewogen.
Eventuell wären Laufgewichte da ein Lösungsansatz.

LG, Markus
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GKar
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Re: "Springer"

Beitrag von GKar »

Hallo Markus,

Danke für deine Antwort.
Die Prismenschiene kann ich leider nicht tauschen - ich hätte sogar eine lange zuhause, da passen aber die Schrauben der Schiene des 80ED nicht.
Aber bei einem Ungleichgewicht "springts" dann?
Ich hatte das einmal als ich "Affe" beim 80ED in RA die vollen 10kg Gegengewichte montierte...

Ein Schneckenspiel wirkt sich anders aus? Oder wie sieht man das?

CS Christian
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markusblauensteiner
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Re: "Springer"

Beitrag von markusblauensteiner »

Hallo Christian!

Ich könnte mir schon vorstellen, dass ein zu starkes Ungleichgewicht zu Sprüngen führt, ebenso wie eine zu genau ausgewogene Montierung / Achse.
Ein leichtes Ungleichgewicht wirkt dem Schneckenspiel ja entgegen, weil dann immer "Zug" am Antrieb ist bzw. auch der Guider immer (halbwegs) in die gleiche Richtung korrigiert.
Dass du in den Backslash reinfällst merkst du auch am Guider, wenn der abwechselnd (relativ stark) in beiden Richtungen korrigiert.
Je besser du eingenordet bist, desto weniger dürfte sich das alles aber in DEC auswirken, weil dann dort ja kaum Korrekturen nötig sind - außer solche, die durch teleskopverbiegungne,..verursacht werden.

Eventuell kannst auf der Oberseite deines Apos auch eine Prsimenschiene mit eine Laufgewicht nach vorne, Richtung Öffnung anbringen?

Dieter Retzl hat zu dem Thema einen spannenden Vortrag am Gahberger Workshop gehalten und ich bin gerade in regm Kontakt mit ihm - bei zwei parallel montierten Teleskopen wird das nämlich nicht einfacher. Ich habe noch dazu das problem, dass ich sehr genau ausgewogen sein muss, und das in allen möglichen Positionen. Das geht ohne Laufgewichte eigentlich nicht mehr.

LG, Markus
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