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noch eine Anfängerkaufberatung bzw Allgemeinberatung

Verfasst: 17.04.2011, 17:31
von xe3tec
Salut,

Also ich hab mal versucht mich reinzulesen auf verschiedenen Websites bzgl. der vers. Einsatzbereiche der einzelnen Teleskoparten etc. Auch ist mir aufgefallen das man sich darüber im Klarem sein sollte ob man später Astrofotografie betreiben möchte oder nicht.
Kommen wir erstmal zu letzteren Aussage.

Wenn ich jetzt darüber nachdenke würde ich eher sagen das Astrofotografie mich nicht reizt. Andererseits kann sich das ändern, außerdem hab ich schon eine DSLR mit Objektiven.
Andererseits ist die Fotografiesparte im Astrobereich extrem kostenintensiv.

Die Frage bleibt also erstmal offen. Ich möchte Meinungen von euch dazu hören.

So zweiteres brauche ich erstmal ein Teleskop.

Kriterium 1. Einsatzgebiet. Das soll bei mir Deep Sky sein. Ich hoffe ich verstehe richtig wenn ich mir darunter Galaxien, Sternehaufen und Nebel vorstelle. Planeten sind nicht so mein Fall. Galaxien sind Interesse Nummero Uno.

Kriterium 2: Budget
Da würde ich am liebsten 3 Budgets angeben, welche Empfehlungen in den jeweiligen Preisklasse geben. Genannt seien a) bis 500 b) bis 1000 c) bis 1500
Angaben sollen sich verstehen als Teleskop inkl. Stativ/Rockerbox und wenigstens 1-2 guten Okularen. GoTo muss es nicht sein!
Gebraucht auch gern, muss nicht Neu sein.

Kriterium 3: Wohnort
Wien...trauiger Weise im Hotspot der Lichtverschmutzung! Wenngleich vorm Wohnhaus recht dunkel ist und ich durch meine französische Tür ideal Richtung Nachthimmel schauen kann.
Das Gewicht des Teleskops ist natürlich dann auch von Relevanz. Ich habe keine Auto...und damit ist auch schon alles gesagt.


Meine gefundenen Sachen:
Die allgemeine Empfehlung geht ja sehr oft Richtung 8"+ Dobson. Es würde sicher alle Kriterien erfüllen, wenngleich es so mobil und praktikabel ist wie ein kleiner Schrank.

Die Frage ist natürlich wie mobil will ich überhaupt sein bzw. bin ich? Aufgrund dessen das ich noch recht neu in Wien bin, bald erst ans Astroinstitut komme und somit noch niemanden in diesem "Hobby"bereich kenne, weis ich auch nicht wie oft sich mal ein Treffen ergibt.


So jetzt beende ich meine geistigen Ausflüge hier erstmal und lasse die Profis sprechen :)

Man dankt im Vorraus!

Verfasst: 17.04.2011, 17:51
von Daniel_Guetl
Hallo Pierre,

die Entscheidung obman später Astrofotografie macht oder nicht ist eigentlich nur dafür da, dasman dem Einsteiger jetzt einen Dobson empfiehlt, oder von Start weg eine parallaktische Montierung die man später für Fotografie verwenden kann.

Wien als wohngebiet und nicht die möglichkeit haben rauszukommen ist natürlich fürs Galaxienbeobachten ein Nogo, selbst mit größten Dobsons wird das niemals der Bringer werden. Ein Dunkler Himmel ist durch nichts zu ersetzen und man entkommt diesem Prinzip leider nicht. Vorallem bei Galaxien gibts keine Tricks wie Nebelfilter etc...

Prinzipiell zur Beratung: fürs visuelle: so großer Dobson wie du dir leisten/tragen kannst ;)

Der 8" dobson ist entgegen deiner Aussage sehr mobil und einfach zu transportieren :) Das Gewicht ist angenehm und die Einzelteile kannman mit einer Hand tragen. Allerdings ist er nicht "fahradtauglich", Auto ist also für lange Strecken (aber sogut wie bei allen Gerätschaften) fast pflicht.

Am Astroinstitut würde ich nicht wetten viele Hobbyastronomen zu treffen, professionelle Astronomen die des auch als Hobby betreiben kenne ich nichtmal eine Handvoll ;) Die Amateure in der Wiener Gegend sind viel Zahlreicher und es findet sich vielleicht jemand der dich mit aufs Feld raus nimmt.

Viele Grüße

Daniel

Verfasst: 17.04.2011, 18:01
von xe3tec
Hab auch grad die LightBridge Serie von Meade entdeckt...die sind ja recht transportabel.

Sind die Gitterkonstruktionen genau so zu empfehlen wie die Volltuben?


Ja ohne Auto und mit Wohnort in der Stadt ist das ganze echt bescheiden :/
Was soll man tun?...

Verfasst: 17.04.2011, 18:10
von Daniel_Guetl
Hallo Pierre,

also ein zerlegbarer Dobson rentiert sich erst ab einer Größe wo er nicht mehr quer auf die Rückbank passt, das ist ab 12" der Fall. Darunter würde ich es nicht empfehlen.

Praktisch sind noch die Skywatcher Flex Tube Dobsons, die sind zwar nicht zerlegbar, aber man kann sie zusammenschieben. Wobei der 12" schon ordentlich schwer ist.
Was soll man tun?
Niemand kann dir hier die Entscheidung abnehmen für was du dein Geld schlussendlich einsetzt. Wir können eben nur aus Erfahrung sagen: "des ist nicht so einfach wie man es sich gerne wünscht". Basierend darauf musst du entscheiden ob des DIR das wert ist, zb es mit einem 8" Dobson zu versuchen, oder nicht.

Des wichtigste wäre mal dass du dir Kontakt zu sternfreunden in der Nähe suchst, dann geht alles einfacher.

Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) ist da so eine Hausnummer.

Viele Grüße

Daniel

Verfasst: 17.04.2011, 18:14
von xe3tec
Dachte ich mir schon so.

Vielen Dank erstmal für die Posts.

Verfasst: 17.04.2011, 19:08
von Alrukaba
Servus Pierre!

Wie ich auf deiner Hp sehen konnte, hast du ein Händchen für´s zeichnen. Wär doch mal was neues hier im Forum, der das beobachtete zeichnet!!

Alex

Verfasst: 17.04.2011, 19:46
von xe3tec
Nur kann er nichts zeichnen, wenn er durch all die Lichtverschmutzung nichts sieht :(

Mal schauen...muss mir echt überlegen was zu tun. Es lohnt auch nicht mal eben 1000€ (vorallem als Student...) rauszuwerfen wenn das Teleskop dann großteils ungenutzt rumsteht. Darum würde ich sowieso mit nem gebrauchten anfangen...

Verfasst: 17.04.2011, 19:58
von Harald25
Hallo, ein Dobson Teleskop ,egal welche Größe kann man NUR für visuelle Beobachtungen einsetzen. Auch diese Geräte wo die Rockerbox schon autotracking besitzt, sind zu ungenau für Langzeitfotografie. Das reicht allemal für Planeten.

Wenn du tatsächlich später einmal fotografieren willst kommst du um eine "Deutsche Montierung" nicht herum.

Wichtig dabei ist, dass diese Montierung stabil genug sein muss um deine gewünschte Optik auch sicher tragen zu können.

Da ist es keine Seltenheit, wenn man für die Montierung weit mehr Geld als für die Optik ausgibt.
CS Harald

Verfasst: 17.04.2011, 20:07
von xe3tec
Hab das schon gelesen ;) darum weis ich ja nicht ob ich überhaupt in die Fotografie gehen würde und somit ein Dobson ausreicht.

Was wäre den eine Empfehlung für einen Nicht-Dobson in den Budgetbereichen a-b)?

Verfasst: 17.04.2011, 20:13
von Harald25
hm, würd sagen ein 6 bis 8 Zoll newton auf einer HEQ5 geht sich leicht aus.

Verfasst: 18.04.2011, 10:33
von xe3tec
Irgendeine besondere Empfehlung?

Verfasst: 18.04.2011, 10:41
von Daniel_Guetl
Hallo Pierre,

bei der parallaktischen Montierung mussman halt auch miteinberechnen, das es die doppelte Schlepperei bedeutet. Zusätzlich zur Optik, die gleich viel wiegt die Optik des Dobsons, kommt noch das Stativ, dass ungefähr dem Gewicht der Rockerbox entspricht. Dann bleibt aber noch Achskreuz und Gegengewicht, das macht bei ner HEQ5 7,5kg Achskreuz + 10kg Gegengewicht für den Newton. Desweiteren kommt noch Stromversorgung, also auch Kabelkram dazu. Mit zweimal gehen ist also nicht, man geht so mindestens 4 mal :) Die Hemmschwelle das Ding rauszutragen und aufzubauen steigt also.

Ich geh mit meinem Fotokram 10 mal :D Wenigstens nur 10 Meter zum Auto, alles andere wär zuviel...

Die HEQ5 passt auch in den preisvorschlag a überhaupt nicht rein, bei b lässt sich drüber reden.

Viele Grüße

Daniel

Verfasst: 18.04.2011, 11:22
von Hedinari
Hallo Pierre,

guck doch mal bei Lajos in der Operngasse rein
http://www.teleskop-austria.at/ - normalerweise steht da ein Flextube Dobson zur Demonstration. Der ist relativ leicht zu transportieren. Ich finde das man den physischen Eindruck braucht bevor man sich für eine Variante entscheidet. Es sind normalerweise genug Teleskope dort um sich ein Bild davon zu machen wes man noch tragen will bzw. kann.

lg
Hans

Verfasst: 18.04.2011, 12:36
von M13
Hedinari hat geschrieben:Hallo Pierre,

guck doch mal bei Lajos in der Operngasse rein
http://www.teleskop-austria.at/ - normalerweise steht da ein Flextube Dobson zur Demonstration. Der ist relativ leicht zu transportieren.
Dort steht im Moment meines Wissens ein Zehnzöller, der ist nicht mehr so leicht zu transportieren ;)

Ein 8er-Flextube geht, wenn man das Gerät nicht nur vor die Haustür tragen muss, aus eigener Erfahrung noch gut in einen großen Rucksack rein und die Rockerbox trägt man in der Hand. Allerdings sollte man sicher nicht zu zierlich gebaut sein, denn so ein Dobson ist wahrlich kein Leichtgewicht, v.a. die Rockerbox ist massiv und eher unhandlich.

Eine noch um einiges leichtere und besser transportable Alternative zu einem Dobson ist meiner Meinung nach ein Stativ + AltAz-Monti (Giro, Ayo, Giaz, ...). Die Giro sollte (nicht aus eigener Erfahrung, ich habe nur eine Giro Mini) mindestens einen 6er-Newton noch ohne Gegengewichte tragen und hat selbst nur so ca. 2kg, das benötigte Stativ vielleicht 3-4 (Alu) oder 5-6 (Stahl) kg. Die Giro packt man einfach mit dem Teleskop in den Rucksack und braucht nur mehr das Stativ tragen, falls sich das nicht noch dazu ausgeht.

Preislich liegt man mit letzterer Kombination allerdings ca. 200 € über dem Flextube.

Falls es preislich drin ist, geht in Punkto Transportabilität und Vielseitigkeit wohl nichts über ein 8er-Schmidt-Cassegrain (z.B. Skywatcher/Celestron). Auch wenn ich persönlich kein Freund solcher Optiken bin und ein SC sicher keine optimale Abbildung bietet, wiegt der Tubus gerade mal ca. die Hälfte vom 8er-Flextube und ist auch von den Ausmaßen wesentlich kleiner (selbst wenn der Flextube zusammengeschoben ist). Da bekommt man Tubus+Stativ+Monti locker in einen Rucksack und kann das ganze (überschlagsmäßig um die 12kg) bei Bedarf sogar mit dem Fahrrad transportieren.

Verfasst: 18.04.2011, 12:54
von xe3tec
Hm klingt schonmal ganz gut.

Also ich hab en grßen Trekkingrucksack, solang es unter 25kg bleibt kann ichs auch tragen.

Die Cassegrain sind schon interessant. Sind die Deep Sky geeignet?

Könnts ein spezielles Modell besonders empfehlen?

Werd auf jeden Fall mal in dem Laden vorbeischaun :) danke für den Tipp

Verfasst: 18.04.2011, 12:57
von BernhardH
Hallo,

also ich habe die HEQ-5 mit verschiedenen optiken, aber eines ist fix. Ich würde das ding nicht weiter als bis zum Auto (sprich 2 stockwerke + 50m max) schleppen wollen. Du musst mehrmals gehen (zwischen 2-4mal) weil du ja wie Daniel scho gesagt hat immer die gegengewichte auch noch brauchst.

Solang du kein Auto hast und nicht in der Pampa wohnst kannst fotografie denke ich nicht machen.

rockerbox + 8zöller (+ okularkoffer oä) denke ich kann man vlcht irgendwie noch wohin mitnehmen, alles darüber denke ich ohne auto nicht.

cs bernhard

Verfasst: 18.04.2011, 14:24
von xe3tec
Fotografie ist erstmal irrelevant. Wär ja schon froh wenn ich überhaupt was zu sehen bekomme ;)

Verfasst: 18.04.2011, 15:05
von Lateralus
Ich befürchte so richtig prickelnd wird das nicht von Wien aus.
Falls du noch nicht oft durch ein Teleskop gesehen hast rate ich dir dringend mal bei einem WAA Treffen mitzumachen und mal durch eines durchzusehen.

Hast du schon mal Galaxien durch ein Teleskop gesehen?

Natürlich will ich Niemandem das zukünftige Hobby vermiesen, aber Deepsky und Wien....hmmmm....schade um das Geld.


lg,
Michael

Verfasst: 18.04.2011, 17:54
von xe3tec
Jo hab eins bei Eltern stehen ;)

Ja Großstadt ist echt bescheiden dafür...dann wird dat wohl nix

Verfasst: 18.04.2011, 18:43
von M13
xe3tec hat geschrieben:Ja Großstadt ist echt bescheiden dafür...dann wird dat wohl nix
Mit Galaxien wird ziemlich sicher nix gehen bis auf die hellsten und da wird man kaum was sehen, das stimmt schon. Aber das heißt nicht, dass man aus der Stadt heraus gar nichts beobachten kann. Zum Beispiel offene und Kugelsternhaufen sind auch mitten aus Wien eindrucksvoll anzusehen. Bei (planetarischen und sonstigen) Nebeln helfen UHC- oder O3-Filter einiges.

Aber so paradox es klingt: Aus der Stadt heraus ist Fotografieren irgendwie einfacher und schöner als das reine Beobachten. Natürlich erreichen diese Bilder nicht die Qualität wie unter einem dunklen Landhimmel. Aber für mich ist das nicht so wichtig. Besser geht's immer: Die Bilder unter unserem Landhimmel erreichen nicht die Qualität von Bildern, die auf Teneriffa aufgenommen werden, das wiederum kann nicht mit Namibia mithalten usw.

Z.B. mit einem 8-Zöller (dann am besten auf einer (H)EQ5 o.ä.) und einer Webcam kann man auch aus der Stadt für den Anfang sehr schöne Mond- und Planetenbilder anfertigen. Der Aufwand ist für die ersten Ergebnisse nicht besonders groß und man kann sich nach und nach steigern.

Verfasst: 18.04.2011, 18:44
von prokyon
Deshalb sind fast alle Hobbyastronomen in Großstadtnähe Astrofotografen. Da kann man mit Schmalbandfiltern sehr viel erreichen. Ich kenn da einige, die machen unglaubliche Bilder aus Berlin heraus.

Visuell ist ein guter Himmel unabdingbar. Vielleicht kannst du ja mal zu einem Teleskoptreffen fahren. ITT in Kärnten z.B. (falls mal schönes Wetter ist :lol: ). Da kannst du dir wirklich ein Bild machen.

Aber ich sag dir eins. Wenn du Astronomie studieren willst, dann wirst du früher oder später fotografieren wollen. Das ist physikalisch hochinteressant. Das gilt natürlich nur, wenn man ein Profiastronom ist, der auch privat Astrononomie erleben will.

cs

Werner

Verfasst: 18.04.2011, 19:56
von xe3tec
Ok thx @ all

Dann werde ich wohl mal im Laden vorbeischnuppern und eventuell vorher über das ein oder andere Treffen stolpern bevor ich was kaufe.

Langsam nervt mich das Stadtleben schon. :D Will zurück aufs finstre Land.