www.astronomieforum.at

Hi Leute

Da ich ja eine lange Gabelkarriere mit Alt-Az ausrichtung hinter mir habe tu ich mir ein bisschen schwer mit der EQ.

Gestern hab ich versucht, nach einer Anleitung ausn Inet die GP einzuscheinern. Mit dem Resultat dass sie jetzt überhaupt nicht mehr passt. Anfangs hat die zumindest noch einiger Maßen gepasst.

Da ich jetzt gezwungener Maßen wieder bei null anfangen darf (was vielleicht gar nicht so schlecht ist) kann ich das gesammte Protzedere mal durchkauen.

1. Polsucher justieren: wie? Und wie verwendet man die Zeitskala in der sich der Polsucher drehen lässt? Nachdem die von 1-12 reicht nehm ich mal an dass die die Stunden eines halben Tages anzeigen, aber die steht sicher im Zusammenhang mit dem Datum!? Ich hab da Markierungen drin mit 40' und 60'... wo sollte der Polarstern da derzeit stehen?

2. Grob ausrichten mitn Polsucher. Außerdem bin ich für jede Information dankbar die nützlich sein kann.

3. Einscheinern: Hab das so aufgefasst...
- Stern in Südlicher Richtung nahe himmelsequator suchen.
- Das fadenkreuz so verdrehen dass sich der Stern entlang der waagerechten linie bewegt. (Danach Okular nich mehr verdrehen)
- Wenn der Stern hinauf driftet AZ nach Osten drehen, andersrum eben nach westen.
- dann in RA nach Osten schwenken und nen horizontnahen Stern anpeilen
- Wenn der Stern raufdriftet gehört Polhöhe steiler andersrum flacher...
- Vorgang sooft wiederholen bis der Stern sowohl nördlich als auch östlich auf gleicher höhe bleibt.

Hab ich das jetzt soweit richtig verstanden oder hab ich was vegessen?

Wie gesagt ich bin für allles dankbar was nützlich ist.

Lg. Christoph

Hast du die GP fix aufgestellt oder baust du sie jedes Mal nach der Beobachtung ab? Ich bin der Meinung, dass Scheinern für den mobilen User keinen Sinn hat, da es eine sehr langwierige (und -weilige) Prozedur ist. Wenn man in der eigenen Sternwarte eine fixe Säule hat, dann ist das natürlich etwas Anderes.

Hast du keinen Polsucher, auf dem Cassiopeia und der große Wagen aufgezeichnet sind? Das hilft schon enorm, anstatt mit der Position des Polarsterns herumzurechnen. Alternativ/zusätzlich sind auf vielen Suchern noch zwei weitere Sterne rund um den Polarstern zu beachten: Wenn man alle drei Sterne deckungsgleich mit dem Polsucher hat, ist das schon wirklich genau.

Weiters: Geht's dir ums Beobachten oder möchtest du damit auch fotografieren? Beim Beobachten ist eine so exakte Einnordung IMHO unnötig, da man ja ohnehin immer wieder dazwischen mal korrigieren kann. Ich norde die (H)EQ5 nur so ein, dass der Polarstern Pi mal Daumen am richtigen Ort stehen sollte. Damit kann man völlig problemlos den Saturn bei höchster Vergrößerung längere Zeit bequem im Blickfeld halten. Beim Fotografieren gleicht notfalls auch der Autoguider ungenaue Einnordung aus, abgesehen von der Bildfelddrehung bei längeren Belichtungszeiten.

Ich denke, ohne es jemals gemacht zu haben, das Scheinern zahlt sich hauptsächlich in der chemischen Fotografie aus, wo man gleich mal 40 Minuten exakt nachführen muss. Bin aber gespannt, ob die anderen hier das auch so sehen, da ich mir meine Meinung nur durch Lektüre, nicht durch Praxis erworben habe.

Es gibt übrigens auch eine moderne Variante des Scheinerns, die viel schneller geht und eine DSLR/CCD nutzt, um die Abweichung vom Ideal auszumessen. Irgendwo im Web gibt's dazu einen Artikel.

lg,
Martin

Hi Martin

Um Mal auf deine Gegenfragen einzugehen: die Montierung wird jetzt ne Zeit lang fix hinterm Haus stehen und zum Beobachten bevorzuge ich ohnehin ALT-AZ-Ausrichtung. Es geht mir bei dem ganzen eigentlich mehr um Praxiserahrung daher hab ich auch einige Tage veranschlagt zum Ausrichten. Hab mir den Schmarn natürlich irgendwann schon mal durchgelesen aber wie so oft stehen Welten zwischen Theorie und Praxis.
Ich hatte gehofft ein paar Tricks von denjenigen abzufangen die jedesmal auf- abbauen müssen. Bei mir fällt das weg und ich hab haufenweise Zeit mich mit der Problematik der korrekten Ausrichtung auseinander zusetzen. Learning by doing! Desshalb frag ich.

Lg. Christoph