Beobachtungsbericht vom 3. August 2008
Verfasst: 05.08.2008, 19:17
Sonntag Nachmittag, Verwandtenbesuch und ein Anruf, so könnte man diesen Beobachtungsbericht betiteln. Ich saß gerade gemütlich auf der Terrasse als das Handy läutete. Gerald war dran und er fragte mich ob ich Lust hätte heute wo hinzufahren um unseren Hobbie nachzugehen. Zur Auswahl standen Hochbärneck oder Hochkogel. Kurtl währe auf der Alm und David ( Bocki ) würde da und dort hinkommen. Ich gab ihm erst am Abend Antwort und wir entschieden sich für den Hochkogel, aber diesmal meinen speziellen Standort, westlich des Hochphyra, auf halben Weg vom Hochkogel nach St. Leonhard am Walde.
Gegen 21 Uhr traf ich am Hochphyra ein, der noch junge Mond war gerade im begriff die Himmelsbühne zu verlassen und auch Jupiter zeigte sich schon in Süd – östlicher Richtung. Es war kaum windig bei ca. 20 – 25° und wenn die Durchsicht hielt was die Sicht auf das Bergpanorama versprach, würde das eine tolle Nacht.
Noch bevor ich alles aufgebaut hatte trafen auch Gerald und David am Beobachtungsplatz ein. Wir hatten gerade mal Jupiter im Visier, als ein Jäger durch das Gatter fuhr, welches uns an der weiterfahrt hinderte. Interessiert warf er einen Blick auf den Riesenplaneten und fuhr weiter seines Wegs. Außerdem stand noch ein Auto, links des Gatters, und das hatten wir ziemlich eingeparkt.
Jupiter stand hier etwas höher als auf der Alm, da der Blick nach Süden nicht vom Ötscher und dem Wald über der Almhütte beeinträchtigt war. Gerald hatte das auftauche des Großen roten Fleck für 23 Uhr prognostiziert und war schon gespannt darauf, ob wir ihn auch sehen würden.
Ich suchte mir als nächstes M 4 im Skorpion, der hier auch etwas höher stand als auf der Alm. David hatte M 57 in seinem 12 Zoll Dobson mit 1500 mm Brennweite, und der kam echt gut rüber, weshalb ich ihn mir auch gleich mal suchte. Er war klar zu sehen. Kurz nach 10 zog die ISS von Nord – Westen kommend über denn Himmel und verblasste in der Höhe von Jupiter im Süden.
Das Seeing ließ direkt 5 mag zu, indirekt sogar 6 mag. Die Milchstraße spannte sich von Nord nach Süd und war sehr detailreich. Gut waren die hellen Objekte im Süden vom Lagunennebel bis hinauf zur Schildwolke mit freiem erkennbar. Auch die dunkleren Bereiche zwischen Adler und Schlangenträger und damit die Sackgasse der Milchstraße waren gut zu sehen. Fast war der Himmel so wie auf der Alm, nur etwas heller. Auch der Nordamerikanebel war im Feldstecher schön zu beobachten. Die Temperatur ging im laufe der Nacht etwas zurück auf unter 20° und der Wind wurde, leicht föhnig und lebhafter.
Irgendwann kamen die Insassen des Autos, ein junges Pärchen, den Hochphyra herunter. Sie hatten die laue Nacht da oben auf einer Decke sitzend und den Blick zu den Sternen genoßen. Sie machten aus der Situation das Beste, ihr Auto war ja „eingesperrt“, und verbrachten mit uns eine sehr humorvolle Beobachtungsnacht. Staunend warfen sie, Karin und Gerhard, immer wieder einen Blick durch unsere Fernrohre und stellten, an der Astronomie auch etwas interessiert, die eine oder andere Frage, die wir, wieder mal, so gut wie möglich beantworteten. Ich nahm dabei den, offensichtlich auch unter Amateuren eher unbekannten Doppelstern, Alrukaba aufs Korn, weiters Mizar – Alkor den Paradedoppelstern sowie 61 Cygni, und Albireo. Während sie von den anderen beschäftigt wurden, suchte ich mir M 8, M 20 und M 16, herrlich.
Immer wieder schoßen auch Meteoriten über den Himmel, und besonders ist da ein Vorbote der Perseiden aufgefallen, der mit einer hellen Leuchtspur Richtung Schütze zog. In der Gegenrichtung, am Westhimmel, verglühte eine im Bereich des Großen Bären. Der Perseid wurde übrigens auch von Kurt am Hochbärneck und von Sepp in Saxen gesichtet. Beide hatten ebenso eine gute Durchsicht, obwohl Sepp, ein paar Kilometer nördlich der Donau, immer mit einem Dunstschleier zu kämpfen hat.
Schließlich war es dann nach 23 Uhr und wir schwenkten alle um auf Jupiter um den großen Fleck zu begutachten, aber wo war er? - nix zu sehen. Seine Monde waren schön zu sehen, Io links und Europa, Kallisto und Ganymed rechts von ihm, aber die waren vorher auch schon da. Jetzt gab es zwei Möglichkeiten. Entweder hatte sich der Wirbelsturm aufgelöst oder Gerald hatte sich bei seinen Recherchen geirrt. Woran es nun lag, brauch ich wohl nicht zu erwähnen aber es trug zu unserem Spaß bei.
Irgendwann wurde die Frage gestellt, wie den so ein Stern stirbt. Nach kurzen Erklärungen der verschiedenen Todesszenarien schwenkte ich auf M 27 und David auf den Ringnebel um die Überreste solcher verblichenen Sterne zu zeigen. Bei der Reise durch unsere Milchstraße durfte natürlich auch das vierfach Sternensystem Epsilon Lyra und h&chi nicht fehlen. Am weg zum Rand unserer Milchstraße mußten wir natürlich auch einen Kugelsternhaufen aufsuchen, wobei ich ihnen M 13 präsentierte. Am Weg dort hin lag Marfak, noch einen schöner Doppelstern im Herkules auf unserer Reiseruhte, ehe wir unsere Galaxie verließen und erst mal bei unseren Nachbarn, M 31 samt seinen Begleitern vorbeischauten. Schließlich machten wir noch einen Sprung zu M 33 und M 51, ehe die beiden sich von uns verabschiedeten.
Auch David und Gerald packten zusammen, es war mittlerweile ¾ 1, aber bevor sie abfuhren bat mich Gerald noch mal auf Jupiter umzuschwenken und war erstaunt, als er auf dem unteren Wolkenband plötzlich einen dunklen Fleck bemerkte. Somit war die Nacht gerettet und er konnte beruhigt nach Hause fahren und schlafen gehen.
Kurz nach 1 Uhr beschloß auch ich einzupacken, der Wind wurde mehr und die Temperaturen gingen runter. Und so ging wieder mal ein erfolgreicher Beobachtungsabend zu Ende
tschüß Alex
Gegen 21 Uhr traf ich am Hochphyra ein, der noch junge Mond war gerade im begriff die Himmelsbühne zu verlassen und auch Jupiter zeigte sich schon in Süd – östlicher Richtung. Es war kaum windig bei ca. 20 – 25° und wenn die Durchsicht hielt was die Sicht auf das Bergpanorama versprach, würde das eine tolle Nacht.
Noch bevor ich alles aufgebaut hatte trafen auch Gerald und David am Beobachtungsplatz ein. Wir hatten gerade mal Jupiter im Visier, als ein Jäger durch das Gatter fuhr, welches uns an der weiterfahrt hinderte. Interessiert warf er einen Blick auf den Riesenplaneten und fuhr weiter seines Wegs. Außerdem stand noch ein Auto, links des Gatters, und das hatten wir ziemlich eingeparkt.
Jupiter stand hier etwas höher als auf der Alm, da der Blick nach Süden nicht vom Ötscher und dem Wald über der Almhütte beeinträchtigt war. Gerald hatte das auftauche des Großen roten Fleck für 23 Uhr prognostiziert und war schon gespannt darauf, ob wir ihn auch sehen würden.
Ich suchte mir als nächstes M 4 im Skorpion, der hier auch etwas höher stand als auf der Alm. David hatte M 57 in seinem 12 Zoll Dobson mit 1500 mm Brennweite, und der kam echt gut rüber, weshalb ich ihn mir auch gleich mal suchte. Er war klar zu sehen. Kurz nach 10 zog die ISS von Nord – Westen kommend über denn Himmel und verblasste in der Höhe von Jupiter im Süden.
Das Seeing ließ direkt 5 mag zu, indirekt sogar 6 mag. Die Milchstraße spannte sich von Nord nach Süd und war sehr detailreich. Gut waren die hellen Objekte im Süden vom Lagunennebel bis hinauf zur Schildwolke mit freiem erkennbar. Auch die dunkleren Bereiche zwischen Adler und Schlangenträger und damit die Sackgasse der Milchstraße waren gut zu sehen. Fast war der Himmel so wie auf der Alm, nur etwas heller. Auch der Nordamerikanebel war im Feldstecher schön zu beobachten. Die Temperatur ging im laufe der Nacht etwas zurück auf unter 20° und der Wind wurde, leicht föhnig und lebhafter.
Irgendwann kamen die Insassen des Autos, ein junges Pärchen, den Hochphyra herunter. Sie hatten die laue Nacht da oben auf einer Decke sitzend und den Blick zu den Sternen genoßen. Sie machten aus der Situation das Beste, ihr Auto war ja „eingesperrt“, und verbrachten mit uns eine sehr humorvolle Beobachtungsnacht. Staunend warfen sie, Karin und Gerhard, immer wieder einen Blick durch unsere Fernrohre und stellten, an der Astronomie auch etwas interessiert, die eine oder andere Frage, die wir, wieder mal, so gut wie möglich beantworteten. Ich nahm dabei den, offensichtlich auch unter Amateuren eher unbekannten Doppelstern, Alrukaba aufs Korn, weiters Mizar – Alkor den Paradedoppelstern sowie 61 Cygni, und Albireo. Während sie von den anderen beschäftigt wurden, suchte ich mir M 8, M 20 und M 16, herrlich.
Immer wieder schoßen auch Meteoriten über den Himmel, und besonders ist da ein Vorbote der Perseiden aufgefallen, der mit einer hellen Leuchtspur Richtung Schütze zog. In der Gegenrichtung, am Westhimmel, verglühte eine im Bereich des Großen Bären. Der Perseid wurde übrigens auch von Kurt am Hochbärneck und von Sepp in Saxen gesichtet. Beide hatten ebenso eine gute Durchsicht, obwohl Sepp, ein paar Kilometer nördlich der Donau, immer mit einem Dunstschleier zu kämpfen hat.
Schließlich war es dann nach 23 Uhr und wir schwenkten alle um auf Jupiter um den großen Fleck zu begutachten, aber wo war er? - nix zu sehen. Seine Monde waren schön zu sehen, Io links und Europa, Kallisto und Ganymed rechts von ihm, aber die waren vorher auch schon da. Jetzt gab es zwei Möglichkeiten. Entweder hatte sich der Wirbelsturm aufgelöst oder Gerald hatte sich bei seinen Recherchen geirrt. Woran es nun lag, brauch ich wohl nicht zu erwähnen aber es trug zu unserem Spaß bei.
Irgendwann wurde die Frage gestellt, wie den so ein Stern stirbt. Nach kurzen Erklärungen der verschiedenen Todesszenarien schwenkte ich auf M 27 und David auf den Ringnebel um die Überreste solcher verblichenen Sterne zu zeigen. Bei der Reise durch unsere Milchstraße durfte natürlich auch das vierfach Sternensystem Epsilon Lyra und h&chi nicht fehlen. Am weg zum Rand unserer Milchstraße mußten wir natürlich auch einen Kugelsternhaufen aufsuchen, wobei ich ihnen M 13 präsentierte. Am Weg dort hin lag Marfak, noch einen schöner Doppelstern im Herkules auf unserer Reiseruhte, ehe wir unsere Galaxie verließen und erst mal bei unseren Nachbarn, M 31 samt seinen Begleitern vorbeischauten. Schließlich machten wir noch einen Sprung zu M 33 und M 51, ehe die beiden sich von uns verabschiedeten.
Auch David und Gerald packten zusammen, es war mittlerweile ¾ 1, aber bevor sie abfuhren bat mich Gerald noch mal auf Jupiter umzuschwenken und war erstaunt, als er auf dem unteren Wolkenband plötzlich einen dunklen Fleck bemerkte. Somit war die Nacht gerettet und er konnte beruhigt nach Hause fahren und schlafen gehen.
Kurz nach 1 Uhr beschloß auch ich einzupacken, der Wind wurde mehr und die Temperaturen gingen runter. Und so ging wieder mal ein erfolgreicher Beobachtungsabend zu Ende
tschüß Alex