Mein Astronomie - Anfang

Was Du schon immer wissen wolltest, aber bisher nicht zu fragen wagtest...
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felixaustria
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Mein Astronomie - Anfang

Beitrag von felixaustria »

Hey mal an alle!

Ich habe zu Weihnachten ein gescheites Teleskop bekommen (danke nochmal an Tommy, für die gute Beratung und die zusammenstellung des Sets!), also wollte ich mal drauflostun!

Ich habe genau das:
http://www.skywatchertelescope.net/swti ... class2=104

Hier mein "Arbeitsplatz"
Bild

Ich habe das Teleskop zum üben schon mehrere male auf und abgebaut, ich kanns schon ganz gut^^
Beobachten konnte ich am 24. nix, da alles bewölkt war... :(

Heute (25.12.09) habe ich gesehen, dass der mond manchmal durch die wolken blinzelt, alos hab ich mal alles am Dach aufgebaut...

Der mond ist gekommen und gegangen, wie es ihm recht war^^

In den kurzen zeiten, in dem ich ihn gesehen hab, konnte ich den sucher ausrichten, aber durchs okular habe ich nichts gesehen...
klar, hab ich mir gedacht, der sucher und teleskopöffnung sind ja auch versetzt!

Ich habe den mond allerdings in allen möglichen positionnen im sucher gehabt.... ich habe durchs okular einfach nix gesehen!!! ( also schon was, den grau bewölkten himmel^^)

Also hab ich hier mal gleich meine erste frage!
Wie muss ich das Teleskop und den Sucher ausrichten, dass ich das sehe, was ich im sucher hab!!


PS: okular hab ich mein schwächstes genommen, also das 25x!

Freu mich auf antworten!!
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prokyon
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Beitrag von prokyon »

Hallo Tommy!

Gratuliere zum tollen Gerät, an dem kannst du dich lang erfreun!

Um den Sucher zu justieren stellst du am Tag ein möglichst weit entferntes Objekt ein. Einen markanten Baum am Horizont o.ä.
Dann an den Einstellschrauben des Suchers rumspielen bis du im Fadenkreuz des Suchers das gleiche Objekt siehst wie durch den Newton.

Ich kann mich noch gut an mein erstes Teleskop erinnern. Da machte mir auch das Einstellen des Mondes Schwierigkeiten, also nicht verzagen. :wink:

cs

werner
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felixaustria
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Beitrag von felixaustria »

Ok, thx, werd ich machen, das mit dem justieren!

Aber wie ist das dann beim abbau? Da lass ich den Sucher einfach drauf? Und wie sieht das aus, wenn ich unabsichtlich ankommen am Sucher, und ihn so verrücke.. dann muss ichs halt nochmal machen.. werd ich überleben :D

felix

PS: wiso hallo tommy?! ^^
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo Felix / und auch Hallo an den Tommy (bin ein Fan von dir :D) der dich wieder gut beraten hat

Das Teleskop sieht auf deinem Bild ein bisschen komisch aus :D So als obs gleich gegen das Stativ fährt *g* So positiert man es normalerweise nicht sagich mal ;)

Aber das wirst du schon noch rauskriegen, wünsch dir viel Spaß!

Viele Grüße

Daniel
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felixaustria
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Beitrag von felixaustria »

Ja, weis, is komisch :D

Wegen der Synchronisierung von Sucher und Tubus:
Ich habe jetz an diesem Sucher bügel gesehen, dass diese schrauben zur verstellung des suchers sind und nicht zur befestigung xD
Daher auch diese Feder-Schraube dort!

Da ich eher aussen in Wien wohne, kann ich von dem hügel auf dem ich bin, die innenstadt klein, aber gut sehen. Ich werde einfach das Riesenrad ins okular nehmen und dann einmal den sucher aufs Riesenrad einstellen ;)

Danke für eure Hilfe!

Felix

PS: ich hoffe das der wetterbericht für heute abend mal sein versprechen hält^^ -> klarer himmel :D
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prokyon
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Beitrag von prokyon »

felixaustria hat geschrieben:Aber wie ist das dann beim abbau? Da lass ich den Sucher einfach drauf? Und wie sieht das aus, wenn ich unabsichtlich ankommen am Sucher, und ihn so verrücke.. dann muss ichs halt nochmal machen.. werd ich überleben :D
Mit etwas Übung wirst du es bald schaffen, abends vorm Beobachten an einem hellen Stern zu justieren. :wink:

cs

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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Der Helle Stern darf auch ein Planet sein :D

Viele Grüße

Daniel
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tommy_nawratil
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Beitrag von tommy_nawratil »

hallo Felix,

fein dass du alles richtig zusammenbauen konntest, Das mit dem Sucher hab ich glaub ich erklärt, aber es ist einfach zuviel Info auf einmal um sich alles zu merken. Den Gummiring hab ich doch über den Sucher in die Nut gezogen, damit das Ding im Halter nicht wackelt, oder?

Beim Parallel-Stellen von Sucher und Hauptrohr immer erst etwas im Hauptrohr mit dem Übersichtsokular einstellen, dann den Sucher dazu parallel stellen. Ich zuiehe gerne die Klemmen an der Monti nur halb an, sodass ich das Scope mit der Hand noch gut schwenken kann, dann kann ich mit ein wenig hin und her Gewackel leicht zB den Mond im Hauptrohr finden, und dann ist es einfach. Oder eben das Riesenrad...

Wenn die Gegengewichtsstange "bergauf" zeigt, sollte man langsam daran denken, das Teleskop auf der Monti umzuschwenken, sonst bumst es bald gegen das Stativ. Das ist bei allen sog. deutschen Montierungen wie der EQ6 so, man kann immer nur etwas über den Meridian gehen. Wenn man dann umschwenkt, muss man den tubus in den Rohrschellen drehen, damit man wieder bequem in den Okularauszug (OAZ) gucken kann. Deshalb plane ich die Sessions gerne, fange im Westen bei den untergehenden Objekten an, und arbeite mich nach Osten vor. So kann man das Umschwenken minimieren, und sieht auch die Objekte die bald nach Beobachtungsbeginn untergehen.

Man kann natürlich auch präventiv umschwenken, wenn man plant länger an einem Objekt zu bleiben, zB bei einem Planeten, der ja immer am Meridian am Besten zu sehen ist.

Der Felix hat sich übrigens selbst beraten, ich hab nur gesagt ich rate zu dem fettesten Fernrohr das man sich zutraut zu händeln. Dabei habe ich bescheiden an einen Dobs gedacht, aber manche Leute schöpfen lieber gleich aus dem Vollen :-)

Ich wünsch dir viel Freude bei der Erforschung des Weltalls mit eigenen Augen, und freue mich auch dass du gleich Fragen stellst, die Leute hier sind wirklich hilfreich!

und klaren Himmel heute, hiuer in Kärnten ist leider Suppe!

lg Tommy
felixaustria
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Beitrag von felixaustria »

Hier is klarer himmel :D

Alsooo, also mal meine Fragen :D

Ich habe heute mal beobachtet als erstes den mond, sauschönes Ding :D
Der mondfilter erweist sich übrigens als nützlich :D

Dann habe ich zu einen anderem sehr hellem objekt geschwenkt, welches sich dann mit maximaler vergrösserung als der Jupiter herrausstellte!
Da habe ich ihn schön gesehen, also ich habe wolkenstreifen, den GrossenRotenFleck, und viiele monde.
Leider habe ich auch mim stärksten okular + barlow den jupiter nur recht klein gesehn... für den anfang reichts aber ;-)
Für grössere Vergrösserung muss ich mir einfach noch ein stärkeres Okular kaufen, oder?

Dann habe ich weitergeschaut, es gibt ja soviele Pünktchen am himmel ^_^
Die haben sich aber einfach alle als sterne herausgestellt, auch mit der grössten vergrösserung waren alles nur kleine punkte :( ^^

Was mich jetz noch interressiert... die schönen objekte, die ihr da alle fotografiert habt, seien es die plejaden, der pferdekopfnebel oder andromeda... kann man die auch mit dem blossem auge sehen, oder geht das nur per Langzeitbelichung..?

Das wars vorerst einmal :D

Clear Sky,
felix
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo Felix,

tja das ist der Grund warum ich fotografiere. Visuell geht viel (in S/W) aber wenig im gegensatz zur Fotografie ;)

Als Visueller erfreut man sich eher daran überhaupt was zu sehen. Sternhaufen sind visuell aber viel schöner als auf nem Foto. Ich sag nur: NGC457, H chi perseus, M37, ngc2264 und so. Probier die mal aus, sind teilweise lustige Asterismen dabei (ngc2264 = weihnachtsbaum, ngc457 = eule)

Was ist denn deine Maximalvergrößerung mit dem kleinsten Okular? Jupiter ist ab 200x eigentlich schon riesig, bei 400x wird er zu ner fetten Kugel was ich bisher nur einmal nutzen konnte als das Seeing perfekt war.

Viele Grüße

Daniel
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felixaustria
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Beitrag von felixaustria »

meine grösste maximale vergrösserung liegt bei 240x fach (1200mm Tubus, 10mm Okular, + 2x Barlow)

Das Teleskop kann aber laut nem rechner bis zu 725x ^^

lg
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hallo Felix,

240fach ist schon ok, das wirst du eh sogut wie nie nutzen können. Sehr interessant, hattest anscheinend perfektes Seeing heute wenndu da den Roten fleck gleich gesehen hast bei der vergrößerung. Glückwunsch!

Viele Grüße

Daniel

ps: wenndu meinst der Jupiter sei bei 240x noch klein bist in der falschen Sparte, da ist er ja schon riesig :D Klein isser in nem 8x30 Fernglas ^.^
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prokyon
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Beitrag von prokyon »

Hallo Felix,

wenn du Vorstellungen davon gewinnen willst, was du denn visuell erwarten darfst, dann musst du Webseiten von Leuten besuchen, die die Objekte zeichnen.
Aber wie Daniel schon sagte, stürz dich mal auf Sternhaufen. Die sind visuell wirklich die schönsten Objekte. Für die meisten Nebel braucht man schon recht viel Öffnung um Details zusehen.

Bsp:
http://www.astro-visuell.de/

und ganz viele Links zum Stöbern:

http://www.astronomie.info/forum/viewto ... =17&t=2995

cs

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tommy_nawratil
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Beitrag von tommy_nawratil »

hallo Felix,

Foto versus visuell ist immer ein interessantes Thema - das Auge erlaubt leider keine "langbelichteten" Blicke, es funktioniert eher wie eine Videokamera. Daher werden auf Fotos mit demselben Instrument wesentlich mehr Details sichtbar. Aber der live Eindruck geht halt flöten.

Anders ist es bei Mond/Planeten - da kann das Auge die Momente ruhiger Luft optimal nutzen, und ein einzelnes Foto kann lang nicht so viel zeigen. Heute macht man Videos von den Planeten, und stackt die Bilder zu einem gemittelten Bild, das dann ohne Ende geschärft werden kann.

Die ruhige oder unruhige Luft ist es auch, die deinem 10" die Grenze bei der Vergrösserung setzen wird. Meist ist so ab 180-200x Schluss, weil in dem Gewaber das Bild nur schlechter wird wenn man mehr Power gibt. Oft sieht man mit weniger mehr, probiers aus!

Am Teleskop siehst du direkt die Wellennatur des Lichtes, ein punktförmiger Stern (Durchmesser 0,04" zb beim riesigen Beteigeuze) wird als kleines Scheibchen abgebildet - das Beugungsscheibchen. Wenn du so hoch vergrösserst wie der Spiegel Durchmesser in mm hat - 250x -
wird dieses Scheibchen schon leicht flächig. Am Planeten überlagern sich die Scheibchen der verschiedenen Bildpunkte, und wenn du höher vergrösserst als diese "förderliche" Vergrösserung, verschwimmen diese Scheibchen zunehmend ineinander und das Bild wird immer unschärfer.

Bei einer Vergrösserung von etwa 1,3x dem Durchmesser, so zeigt die Erfahrung, sind die auflösbaren Details am Planeten am besten wahrnehmbar - wenn die Luftunruhe es erlaubt. Am Mond und bei Doppelsternen, wo der kontrast höher ist, darf man noch ein Schauferl nachlegen.

Bei 2x dem Durchmesser wird das Bild schon so dunkel und weichgezeichnet, dass es nicht empfehlenswert ist darüber hinauszugehen - ausprobieren!

Austrittspupille: Wenn du aus so etwa 50cm aufs Okular schaust (am Tage oder beim Mond), dann siehst du das austretende Licht als kleinen Kreis mit definiertem Durchmesser - das ist die Austrittspupille. Das ist ein wesentliches Fakt, das man beim Beobachten "im Auge" behalten soll.
Sie ist umgekehrt proportional zur Vergrösserung und ist ein Mass für die Lichtstärke.

Eine grosse Austrittspupille bedeutet also kleine Vergrösserung, sprich Übersicht, und ist gut für Milchstrassenspaziergänge oder grosse Nebel. Dabei musst du darauf achten, dass sie nicht ZU gross ist, es muss nämlich die volle AP in deine Iris hineinpassen, sonst verlierst du Licht.
Eine Faustregel besagt, die freisichtig sichtbare Grenzgrösse der Sterne entspricht der maximal sinnvollen AP. Sonst wird der Hintergrund zu hell und die Objekte "saufen ab" - ausprobieren!

Eine kleine AP bedeutet hohe Vergrösserung, bei 1mm AP hast du die "förderliche" erreicht, wo das Teleskop schon alles zeigt was es physikalisch auflösen kann (das ist bei dir 250x). Bei 0,7mm AP werden die winzigen Details angenehmer wahrnehmbar, aber schon recht dunkel. Darunter wird das Bild immer dunkler und verschwommener, das macht dann keinen Spass mehr - ausprobieren!

Ich habe ein kleines Diagramm gemacht, wo diese ganzen Kennzahlen im Zusammenhang dargestellt sind, samt ein paar Formeln. Schau dir das mal an, vielleicht hilfts dir weiter.

www.vibes.co.at/images/Tommygramm5.jpg

vielSpass, Tommy
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Daniel_Guetl
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Beitrag von Daniel_Guetl »

Hey Tommy,

wann schreibst du endlich ein Buch für Anfänger mit dem Inhalt. Du kannst das so gut erklären, ich schaffs nimmer auf diese einfache logische Ebene runter...

*Tommy Fanfähnchen schwenk*

Viele Grüße

Daniel
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