untenstehend mein erster Beobachtungsbericht, hoffe es gefällt.
Datum, Uhrzeit: 7. April 2010, 20:45 bis 22:30 Uhr MESZ
SQM-L: ~ 20,33 mags/arcsec²
Seeing: Befriedigend (Schulnote)
SkyTemperatur: -23,3 Grad C
Umgebungstemperatur: ca. -2 Grad C
Wetter: wolkenlos
Beobachtungsort: Kirchdorf an der Krems, Matoschweg im Garten
Verwendetes Equipment: Celestron C8 orange auf H-EQ5 mit SynScan upgrade, SWA 38 mm, Vixen LVW22
Objekte: M 103, M47, M36, M35, M50, M1, M41, M46
Da es heute den ganzen Tag wolkenlos war, beschloss ich kurzfristig eine Beobachtungsnacht einzulegen. Eine Fahrt zu meinem Standardplatz am Ziehberg schied aber wegen des schlechten Zustandes des Platzes aus.
So baue ich meine Ausrüstung hinter dem Haus im Garten auf.
Die Ausrüstung wurde noch bei Tageslicht aufgebaut und das Teleskop auf die Nachbarfenster ausgerichtet. Mein spezieller Trick, das garantiert nämlich, daß heute abend alle Vorhänge vorgezogen bzw. alle Jalousien herabgelassen sind und ich sowenig störendes Licht von den Nachbarn mitbekomme wie nur irgendwie möglich.
Erstmals sollte heute als Unterstützung mein Netbook mit der Software Sky & Telescope von Thomas Pfleger meine Beobachtungen unterstützen und nicht nur zur Beobachtungsplanung sondern auch zur Dokumentation derselben dienen. Und wie man liest das mit vollem Erfolg.
Leider ist das SynScan upgrade der H-EQ5 noch nie durchgehend richtig gelaufen. Zeitweise funktionierte das GoTo, dann ein unerklärlicher Reset der Handbox und alle Einstellungen waren dahin, bzw. war der "Aussetzer" so kurz, dass die Steuerung nur irgendwelche Einstellungen verloren (oder falsche bekommen) hat und so bei einem GoTo zu den unmöglichsten Stellen fuhr (z.B. gegen den Boden, Christoph wird sich erinnern

Nach einigem Suchen konnte der Fehler eruiert und eingegrenzt werden. Schuld war das Spiralkabel zwischen Montierung und Handbox, welches anscheinend schadhaft war. Nachdem ich dieses Kabel durch ein einfaches 1:1 Patchkabel ersetzt hatte, war das Upgrade einsatzbereit.
Die Einnordung der Montierung wurde, wie in zahlreichen Foren beschrieben, folgendermaßen vorgenommen:
Montierung grob Richtung Norden ausgerichtet, 2-Star-Alignment ohne jedoch zu korregieren, Polaris angefahren und dann die Montierung manuell (ohne Handsteuerung!!) auf Polaris im c8 mit TS-SWA 38 ausgerichtet. Anschließend ein normales 3-Star-Alignment.
Nach dieser Methode wurden alle angefahrene Objekte prompt gefunden und mittig im Übersichtsokular angezeigt. Wie lange das gefundene Objekt richtig nachgeführt wurde und mittig im Okular blieb habe ich leider nicht festgestellt, dies werde ich aber bei nächster Gelegenheit nachholen. Für diese Beobachtungsnacht war es jedenfalls ausreichend.
M 103
Ein deutlich sichtbarer offener Sternhaufen, leicht bei direktem Sehen zu erkennen.
M47
Offener Sternhaufen, schön aufgelöst
M36
Schöner, offener Sternhaufen inmitten eines Sternenmeeres. Hebt sich deutlich vom Hintgergrund ab.
M35
Ein deutlich sichtbarer Sternhaufen im 38 mm Okular
M50
Ein eher unspektakulärer Sternhaufen, hebt sich kaum vom Hintergrund ab, trotzdem gut auszumachen.
M1
Der Galaktische Nebel ist nur bei indirektem Sehen auszumachen, die Lichtverschmutzung ist in dieser Richtung leider zu groß.
M41
Deutlich sichtbarer offener Sternhaufen, würde vermutlich mehr bringen wenn in dieser Richtung die Lichtverschmutzung nicht so groß wäre.
M46
Mein letztes Objekt für heute. Sehr unauffälliger offener Sternhaufen, ist beim Schwenken des Teleskops leicht zu übersehen. Hebt sich nur schwach vom Hintergrund ab.
Um 22:30 muß ich leider den Beobachtungsabend beenden und meine Ausrüstung abbauen. Der neben meinem Grundstück liegende Stadtbach sorgt leider für ein riesiges Tauproblem welches einfach nicht in den Griff zu bekommen ist.
Ich bin aber froh nach dieser langen Abstinenz wegen schlechtem Wetter endlich wieder ein paar Himmelsobjekte beobachten zu können.
Danke fürs Lesen,
Sternenklare Nächte !
Manfred