ich habe leider momentan nicht so viel Zeit, deshalb kann ich diesen Bericht erst jetzt verfassen, aber das Erlebte ist es allemal wert, mitgeteilt zu werden!
Wir hatten wieder eine gut besuchte Führung auf der Sternwarte, also kam ich mit meinem Gerät nicht wirklich zum Beobachten, aber die Führungstätigkeut macht mir immer wieder großen Spaß, weil man permanent damit beschäftigt ist, große und kleine Irrtümer zu beseitigen...(schau mal da durch, der STERNhaufen besteht aus ganz vielen FELSbrocken..

Im Anschluss, so ab 24 Uhr, hatte ich dann die Gelegenheit, mit einem 20" (oder warens 22"?) Dobson zu beobachten, und es taten sich Welten auf....!!
Als erstes suchten wir uns Neptun, und siehe da, Triton war eindeutig als eigenständiger Punkt erkennbar (leider weiß ich die Vergrößerung nicht mehr, aber mit meinen 10" bin ich froh, Neptun an sich als Scheibchen zu erkennen..). Die (elektronisch unterstützte) Nachführarbeit war aber sehr heftig.
Anschließend war Jupiter an der Reihe, bzw. nicht der Gasriese selbst (der war derartig hell, dass ohne Filter an eine Detailbeobachtung nicht zu denken gewesen wäre), sondern seine Monde waren das Ziel: Ich konnte nicht glauben, dass sie als SCHEIBCHEN sichtbar waren!
Nun war ein Objekt an der Reihe, das mir mit meinen 10" bisher verwehrt blieb, ich hoffe aber, es eines Tages zu knacken: Stephan`s Quintett.
Wieder richteten wir das Gerät ungefähr aus, und wieder begann die Suche..., von NGC 7331 aus tasteten wir uns vorwärts, immer darauf bedacht, den kleinsten Lichtblitz zu registrieren.....und dann die große Enttäuschung und gleichzeitig der Anlass zum Jubel: Ganz auffällig, ohne indirektes Sehen, mit ein Mal hinsehen haltbar lagen die vier Galaxien im Okular, die 13,5 m stellten das Teleskop vor keine wirkliche Herausforderung. Ein wunderschöner Anblick, 4 Galaxien auf so engem Raum (wenn auch nur scheinbar)
Auch um NGC 7331 herum waren einige weitere Galaxien im Bereich von 15m sichtbar, ein richtiger Haufen..

Als vorletzten Streich der Nacht "zerlegten" wir M 13 in seine Einzelteile, mit Vergrößerungen um 800-850 fach (!!) wurde sogar das Zentrum komplett aufgelöst, es zeigten sich schwarze Strukturen (sieht man da "durch den Haufen durch" oder ist das Staub, aber den dürfte es in Kugelsternhaufen ja nicht geben, oder? ) Ein phantastischer Anblick, unvergesslich!
Ein letztes Spielchen trieben wir noch mit M 57, nebenbei bemerkt habe ich den Ring noch nie so detailliert gesehen: Ist der Zentralstern nun sichtbar oder nicht? Er IST, mit indirektem Sehen, in kurzen Momenten der Luftruhe und mit Vergrößerungen jenseits von gut und böse...

Lg, euer Markus