Eigentlich wollten wir uns schon eine Woche vorher am Hochbärneck treffen, um wieder mal unseren Hobby nachzugehen, aber zu guter Letzt bin sogar ich wegen plötzlich auftretender starker Kopfschmerzen, trotz guter Bedingungen, zu Hause geblieben.
Nach Mails, SMS und Anrufen war Gerald kurz nach ½ 6 bei mir, holten am Weg noch Michael ab und waren nach einer guten Stunde auf der Alm. Roman war der vierte im Bunde, aber erst mußten wir unseren Beobachtungsplatz vom Schnee befreien. Der lag zum Glück nur maximal Knöcheltief an ein paar Stellen rum aber ohne Schaufel war auch das zu viel ihn los zu werden. Ich hab eine oben in der Mittelhütte gefunden, eine zweite organisierte Gerald von Erika.
Rasch war der Schnee beseitigt und wir stellten unsere Teleskope auf. Roman wollte fotografieren und Michael nur mit uns anderen mitspechteln. Bevor wir zur Almhütte auf einen kleinen Imbiss gingen, holte ich mir Jupiter rein, der schon in Horizontnähe herumwabberte. Europa stand links, Io, Ganymed und Kallisto rechts. Leider waren auf ihm nur wenige Details zu erkennen. Der Mond war bereits unterm Horizont und so nahm ich das Siebengestirn als nächstes an der Reihe. Danach folgten das Schwertgehänge von Orion und unsere Nachbargalaxien in der Andromeda. Bevor wir nun endlich zur Almhütte rübergingen, der Magen knurrte schon ziemlich, nahm ich noch schnell Mirachs Geist und den Dreiecksnebel auf´s Korn. Dann ging´s aber ab, die Geräte mußten ohnehin erst mal auskühlen.
Erika überreichte ich, wenn auch etwas verspätet, einen aktuellen ASA Kalender. Wir stärkten uns u. a. mit einen köstlichen Holzknechttoast und einer Bananen-Nougat-Torte, plauschten eine Weile und gingen nach einer guten Stunde wieder hinüber zur Station.
Ein böiger Wind pfiff uns um die Ohren, es taute, das Seeing war nicht gerade das berühmteste und die Grenzgröße lag bei ca. 5,6 mag aber wir waren dennoch guter Dinge.
Ich wollte eigentlich in den Winterbildern nach Objekten suchen, die ich noch nie gesehen habe, aber der Wind machte es unmöglich nach einem schwachen Nebelfleck zu suchen wenn das Fernrohr ständig zittert. So blieb es nur bei einem Objekt, NGC 1662, ein offener Sternhaufen im Schild des Orion. Auch der war nicht gleich gefunden. Erst suchte ich zu weit oben und dann fuhr ich zu weit herum, bis ich ihn endlich hatte, einen kleinen, unscheinbaren und auch nicht gerade lohnende Ansammlung von Sternen.
Gerald zeigte uns M 78 im Orion und R Lepus, Roman gab das Fotografieren auf, da irgendwas mit der Montierung nicht hinhaute und Michael wollte selbst mit seinem Feldstecher nicht mehr beobachten. Ich holte mir noch Rigel und seinen Begleiter ins Okular, ehe auch ich beschloß nur noch mit meinem Gucker bewaffnet über den Himmel zu wandern. Viel wurde aber auch daraus nicht, da wir und wegen des Windes mehr in der Hütte aufhielten als beim Teleskop.
Die Hyaden waren einer der Kandidaten, sowie die benachbarten Plejaden, das Schwertgehänge des Orion, die offenen Sternhaufen M 38, M 36 und M 37 im Fuhrmann und zu guter Letzt M 35 in den Zwillingen.
Auch Roman hatte in der Zwischenzeit abgebaut und spechtelte mit seinem Feldstecher, allein Gerald hielt bis kurz nach 11 Uhr die Stellung. Schließlich baute auch er ab, wir räumten alles ins Auto und fuhren nach Hause.
Gerald hatte seinen Equinox Dublett-Apo mit 120mm Durchmesser und 900mm Brennweite
Ich beobachtete mit meinem Fh 102 mit 1000mm Brennweite