Stichwort goldener Henkel. Ich hatte Franz schon am Nachmittag wegen Tätigkeiten zur bevorstehenden 40er Feier eines gemeinsamen Freundes angerufen und da machten wir uns aus, wenn das Wetter hält würden wir diesen gemeinsam bei ihm beobachten. Willy mußte länger arbeiten und Gerald hatte auch gesagt, er würde erst später dazustoßen.
Kurz vor 9 war ich bei Franz, der in der Doislau wohnt, südwestlich von Amstetten. Er hatte sein Mead mit 2000 mm Brennweite und 203 mm Öffnung bereits aufgestellt, als ich zu ihm kam. Auch sein Sohn und dessen Freund blickten interessiert durch das Rohr. Der Mond war anvisiert, wo Ansätze des Henkels schon zu sehen, dieser aber noch nicht ganz geschloßen war, das würde noch dauern, also wurde Jupiter anvisiert. Der stand schon wieder im Mist, oder waren wir das diesmal, denn es zogen immer wieder Nebelfetzen durch. Wie dem auch sei, Io stand kurz vor einem Durchgang, knapp rechts von ihm, Europa, der während des Tages von Jupiter bedeckt wurde stand etwas weiter draußen und Kallisto war noch ein Stück weiter rechts zu finden. Ganymed, stand mit großem Abstand, links des Gasplaneten.
Die Sicht war diesmal mehr als miserabel. Im Norden erhellte ein Scheinwerfer der Firma Umdasch, hier wird gerade ein Hochregallager gebaut, den Himmel. Vom kleinen Wagen waren gerade mal die drei helleren zu erkennen, die Plejaden konnte man nur erahnen und währe die Kapella nicht so hell, hätte man den Standort des Fuhrmann überhaupt nicht ausmachen können.
Somit ist auch erklärt, warum ich mich bei der Suche nach Epsilon Lyra schon schwer tat. Ich mußte mich, mit einem Blick durch den Feldstecher erst mal vergewißern, in welche Richtung von Wega das Vierfachsystem überhaupt stand, den außer der und dem linken Fußstern der Raute war gar nichts zu sehen. So tastete ich mich langsam von Wega vorsichtig nach oben, bis ich endlich die zwei Sternenpaare im Okular hatte. Dasselbe versuchte ich gleich danach bei M31, mußte aber schließlich w.o. geben. Lediglich die Dreierkette war zu erkennen und blas das Pegasusviereck. Dazwischen schwenkten wir immer wieder auf den Mond, wo sich der Henkel langsam schloß. Natürlich durfte auch ein kleiner Rundgang entlang des Terminator und über den Rest unseres Trabanten nicht fehlen.
Als es für andere Objekte aussichtslos war, zeigte mir Franz seine astronomischen Unterlagen und ein paar andere Schätze, die er im laufe der Jahre gesammelt hatte.
Gegen ¾ 11 warfen wir einen letzten Blick auf unseren treuen Begleiter, wo der Henkel immer noch eine Lücke aufwies. Dieses Ereignis blieb uns diesmal verwehrt, denn kurz darauf versteckte sich der Mond hinter einer dicken Nebelschicht, wo ein nochmaliges hervorlucken eher aussichtslos war. Das war aber sicher nicht der letzte goldene Henkel, den wir zu beobachten hatten, auf jeden Fall war es nicht die letzte beobachtung, die wir von diesem Standort aus machten, den unter anderen Bedingungen ist hier sicher mehr möglich.
Beobachtungsbericht vom 9. Oktober 2008
Hallo Alex,
war zur selben Zeit in meiner Sternwarte und verfolgte das Schließen des Henkels mit meinem neuen Bino am 8" Refraktor.
War einfach grandios wie mit einem 40kg Feldstecher.
Schaffte es aber auch nicht bis zum Schluß wegen des Nebels, beeindruckend die Bewegung des Mondes gegenüber Theta Cap. wo unser Mond südlich vorbeizog.
war zur selben Zeit in meiner Sternwarte und verfolgte das Schließen des Henkels mit meinem neuen Bino am 8" Refraktor.
War einfach grandios wie mit einem 40kg Feldstecher.
Schaffte es aber auch nicht bis zum Schluß wegen des Nebels, beeindruckend die Bewegung des Mondes gegenüber Theta Cap. wo unser Mond südlich vorbeizog.
- Alrukaba
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Servus Sepp!
Ich muß gestehen, daß ich auf deta Cap. gar nicht geachtet habe. Der Mond stand bei uns so im Mist, daß mir ein Stern in seiner nähe gar nicht aufgefallen ist, zumindest mit freiem Auge und vom Sternbild Steinbock war gar nichts zu erkennen.
Bin am 1. Nov. mit dabei auf der Alm, vielleicht hast du ja auch Zei, auf jeden fall bis zum nächsten mal
tschüß Alex
Ich muß gestehen, daß ich auf deta Cap. gar nicht geachtet habe. Der Mond stand bei uns so im Mist, daß mir ein Stern in seiner nähe gar nicht aufgefallen ist, zumindest mit freiem Auge und vom Sternbild Steinbock war gar nichts zu erkennen.
Bin am 1. Nov. mit dabei auf der Alm, vielleicht hast du ja auch Zei, auf jeden fall bis zum nächsten mal
tschüß Alex