Anfänger hat Teleskop gekauft

Refraktor, Newton, Maksutov, Binokular...
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badl
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Anfänger hat Teleskop gekauft

Beitrag von badl »

Hallo!

Bin der Michael und aus Tirol.
Habe mir nach etwas suchen dieses Teleskop zu gelegt, bzw werde es zu Weihnachten bekommen:
http://www.celestron-deutschland.de/pro ... ProdID=931

War es eine gute Wahl? Gibt es womöglich etwas zu bedenken?
Lichtverschmutzung denk ich ist gering hier, in meinem Ort.
Auf die Astronomie bin ich eher zufällig gestoßen.
Haben mal ein paar Leute getroffen, die in einem Astronomie-Club in Klagenfurt dabei waren und hatte damals das ganze etwas belächelt.
Dann kam ich zum Bundesheer und war bei der Wache.
Dort hatte ich oft langeweile und habe mit dem Fernglas den Mond beobachtet. Irgendwie hab ich dann seit dem Lust, mit einem Teleskop da rauf zu schaun, bzw auch ein paar andere dinge da oben zu beobachten.
Nachdem ich wieder einmal vom ausgehn zu Fuß nach hause gekommen bin, habe ich bei einer Sternenklaren-Nacht den Himmel beobachtet. Kann da dann oftmals Minuten lang rauf schaun und bin einfach fasziniert. Manchmal muss ich auch wieder auf den Weg schaun, sonst fall ich hin... zu viel hans guck in die luft spielt sich also auch ned.

Zurück zu meiner Frage: Bin ich mit dem oben genannten Teleskop gut aufgehoben?

lg Michael
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Alriin
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Re: Anfänger hat Teleskop gekauft

Beitrag von Alriin »

Hallo Michael!

Bei dieser Art von Teleskop wandert ein großer Teil des Kaufpreises in die GoTo-Montierung. Für das eigentliche Teleskop bleibt dann natürlich nicht mehr viel übrig. Und somit könntest du zwar unzählige Objekte im All aufsuchen, wirst sie aber voraussichtlich nicht sehen, da dieser kleine Maksutov ziemlich lichtschwach ist.
Eine bessere Wahl - falls du keine Möglichkeit hast, mit erfahrenen Astronomen aus deiner Umgebung zu sprechen und mitzuspechteln - ist z.B. ein Dobson:
http://www.teleskop-austria.at/shop/ind ... =TELESKOPE
Dazu eine Sternenkarte und du hast für lange Zeit viel Spaß.
Der Dobson ist ein Newton-Teleskop auf einer einfachen & günstigen Holzmontierung (Rockerbox) und hat das beste Preis/Leistungsverhältnis. Allerdings benötigt man etwas Fingerspitzengefühl um stark vergrößerte Objekte im Gesichtsfeld zu behalten, da sich die Objekte durch die Erdrotation/Vergrößerung ziemlich schnell bewegen.

Eine andere Variante ist ein Newton-Teleskop auf einer parallaktischen Montierung wie dieser hier:
http://www.teleskop-austria.at/shop/ind ... =TELESKOPE
Auch hier empfehle ich eine Sternenkarte und eventuell ein 4, 5 oder 6mm Planeten-Okular. http://www.teleskop-austria.at/shop/ind ... -Zubeh%F6r
...oder noch besser eine 2x Barlow Linse.
Der Vorteil ist, dass sich die Montierung ziemlich genau aufstellen (einnorden) lässt und das Teleskop einfach nachzuführen ist. Einfach an der biegsamen Welle drehen und z.B. der Jupiter mit seinen 4 Monden ist wieder im Gesichtsfeld. Durch das bessere Beobachtungskomfort durch die Montierung verliert man halt etwas Öffnung (Lichtsammelvermögen). Ich bevorzuge diese Art jedoch. Ist aber Geschmacksache!

Hier siehst du den Unterschied zwischen verschiedenen Refraktoren (Linsenteleskopen) und Newtons bei 180facher Vergrößerung am Jupiter:
http://www.binoviewer.at/beobachtungspr ... upiter.htm

Ich möchte dein Teleskop wirklich nicht schlecht reden, aber sollte ein Umtausch möglich sein... mach davon Gebrauch!

mfg Michael
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Canon EF 50mm f1.8 II, Canon EF 85mm f1.8 USM,
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BernhardH
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Re: Anfänger hat Teleskop gekauft

Beitrag von BernhardH »

Hallo Michael,

ich sehe grad es hat schon jmd geantwortet. Wahrscheinlich willst du das jetzt nciht hören :)

Tja schade dass Du uns nicht VOR deinem Kauf fragst, weil jetzt kann man ja eigentlich nichts mehr machen oder?

Falls GoTo und handlich klein das Wichtigste ist, dann passt das schon so irgendwie. Willst du aber tatsächlich am Himmel was sehen dann wäre denke ich ein Dobson besser gewesen. 200mm Spiegel sind vor allem unter dunklem Himmel einfach super und das wäre dann ein Gerät was man nicht mehr sofort gleich wieder ersetzen muss.

Wie immer die gleiche ansage: sich mit lokalen Sternengucker unterm Himmel treffen, und das passende Gerät auswählen (hab ich selber auch nicht so gemacht und daher mein Erstgerät auch schon ersetzt, wobei unter umständen ist das sowieso unausweichlicher prozess)

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badl
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Re: Anfänger hat Teleskop gekauft

Beitrag von badl »

danke für die tollen Antworten!

Obwohl die Neuigkeiten, welche ich jetzt bekommen haben mich nicht gerade fröhlich stimmen ... :/

Habe sogar extra in diversen Foren rumgeschaut und da meinten die, dass dieses hier optimale wäre für den einstieg... Das kotzt mich jetzt natürlich an, dass ich mit dem Teil nix sehn werd...

Sind die Marskrater womöglich zu sehn, oder ist das auch nur eine illusion, die ihr mir jetzt gleich nehmen werdet? gg

p.s. Das dobsons is ja ein riesen teil ggg Kann man das zerlegen auch? oder braucht das dann soviel platz wie auf dem foto?

lg michael
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Alriin
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Re: Anfänger hat Teleskop gekauft

Beitrag von Alriin »

Hallo Michael!

Von der Brennweite her könntest Du auf dem Mars einige Details sehen. Allerdings verschwinden die glaub ich wieder durch die geringe Öffnung.
Am Mond sieht das schon wieder anders aus... aber da hat wohl kaum ein Teleskop Probleme.

Und der abgebildete Dobson ist ein größeres Modell (ich glaub der 300/1500). Der 200/1200er ist etwas "handlicher".

mfg Michael
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markusblauensteiner
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Re: Anfänger hat Teleskop gekauft

Beitrag von markusblauensteiner »

Hallo!
Die Maksutov-Cassegrains vereinen eine lange Brennweite mit einer sehr kompakten Brennweite
Den Satz finde ich super! :D

Lieber Michael,

das meiste wurde schon gesagt! Mond, große Strukturen auf Planeten und wenige helle Deep-Sky-Objekte wirst du beobachten können.
Nicht jeder will eine Riesen - Optik haben inkl. Schleppen, auskühlen lassen etc. Für Gelegenheitsbeobachter mag das Gerät ganz nett sein.

Zur letzten Frage:
Es gibt zerlegbar Dobsons, da baut man Tubus quasi aus drei oder mehr Stangen auf oder man schieb ihn zusammen.
Das Gewicht ist natürlich etwas höher, klar.
Generell ist es so, dass man mir jedem Teleskop etwas sehen kann, es gibt geübte Beobachter, die sehen mit einem kleinen Linsenfernrohr mehr als ich mit meinem Dobson - ich bin einfach nicht im Beobachten geübt. Man ist sich aber auch einig, dass beim visuellen Beobachten an erster Stelle die Öffnung steht - je mehr, desto besser - im Rahmen des Möglichen.
Da bei der Größe dieser Geräte die leistbaren Montierungen an ihre Grenzen stoßen, bietet der Dobson eine schöne kompakte, schnell einsatzbereite Alterbnative. Das Auffinden der Objekte ist aus eigener Erfahrung eher kein Problem - das Nachführen per Hand muss man ausprobieren und mögen.

LG, Markus
Ursa Major observatory @ ROSA remote
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