Die Suche nach dem passenden Objektiv (Canon EOS)

[Alriin]

Hallo!

Da aller Anfang ziemlich schwer und noch teurer ist, habe ich mir statt den klassischen lichtstarken Astro-Festbrennweiten-Objektiven vor ein paar Wochen das Sigma 17-70 F2,8-4,0 DC Macro OS HSM Objektiv um ~390€ gekauft. Da ich mit dem Zoomobjektiv mehrere Brennweiten abdecken konnte und die etwas geringere Lichtstärke - für mich als Anfänger - zu verkraften war, war diese Entscheidung eigentlich auch richtig. Auch ein unregelmäßiger Frontfokus von 0,5 - 1,5cm war für die Astrofotografie nicht von Bedeutung. Leider stellte sich jedoch heraus, dass das Sigma eine reproduzierbare Unschärfe am rechten Bildfeldrand aufweist. Sage und schreibe 1/5 jedes Fotos, also satte 20%, waren davon betroffen. Bei verschiedensten Bedingungen zeigte sich auf Fotos von Kassiopeia, Schwan & Orion immer das gleiche (etwas unregelmäßige) Ergebnis bei F4 und ISO800: Von Links bis in die Mitte knackscharf und total verwaschen auf der rechten Seite. Während sowas bei normalen Fotos kaum auffällt, war das bei Astrofotos natürlich noch viel extremer zu sehen. Ich habe mich daher entschlossen diese "Gurke" an Amazon zurückzuschicken.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage welches Objektiv bzw. welche Objektive ich nehmen soll?!? Leider spielt halt Geld doch eine Rolle und so kann ich nicht auf das durchaus tolle Trio Canon EF 24/2.8, 50/1.4 & 85/1.8 (insg. 1100€) zugreifen. Von Sigma und Teleobjektiven habe ich vorerst natürlich auch genug.
Da ich meistens im Bereich 35 bis 50mm fotografiert habe, hätte ich das billige Canon EF 50/1.8 II angedacht. Die "Scherbe" hat durchaus seine Fans und wurde z.B. in diesem (http://astronomie.forenworld.at/viewtop ... =30&t=3131) Forum empfohlen. Leider gehen da die Meinungen extrem auseinander. Und natürlich bin ich mit der Brennweite 50mm extrem limitiert.

Was würden mir die Profis empfehlen?

mfg Michael

[markusblauensteiner]

Hallo Michael,

im Objektivbereich kenn ich mich nicht so aus, als kompaktes leistbares Fototeleskop fällt mir der TS-Quadruplet APO ein, der so wie er verkauft wird gebrauchsfertig ist.
Rein für Astro wäre das in einem netten Brennweitenbereich das Günstigste was mir einfällt, am Tag ist er eher weniger sinnvoll.
Wenn du mehr in Richtung einzelner Objekte gehen willst und nicht in Richtung ganzer Sternbilder, würde ich sagen ab 200mm fängst an, und da wird die günstige Luft bei Objektiven sehr dünn - dann siehe oben.

LG, Markus

[Alriin]

Hallo Markus!

Da ich bereits einen 65/400er Ed-Apo in dieser Größenklasse habe, fällt der TS Quadruplet weg. Allerdings vorerst auch noch mein Ed, da ich noch nicht guide. Und 400mm Brennweite ohne zu guiden... pfff
Worauf ich mich vorerst konzentrieren will, sind eben ganze Sternbilder, die Milchstrasse und ein paar Widefield-Aufnahmen größerer "Trümmer" wie NichtNochEinAndromeda , M33, M42, Plejaden u.s.w. Eben alles was man mit einer Canon EOS ohne Guiding hinbekommt. Einer meiner Vorbilder ist der Werner (prokyon) mit seinen tollen Stimmungsfotos.
Nur blöderweise braucht man da einmal 20-30mm Brennweite, dann wieder 40-50 und bei einigen wieder weit mehr.
Eine Möglichkeit wäre natürlich, das Kit-Objektiv für Fotos von Milchstrasse und Sternbilder zu verwenden und ein lichtstärkeres mit etwas mehr Brennweite - wie das EF 85/1.8 - für M31 & Co.
hmmm... schwierige Entscheidung.

mfg Michael

[derChronostat]

Servus Michael,

ich stand vor dem selben Problem. Wollte auch jede erdenkliche Brennweite, da ich Weitfeldaufnahmen sehr reizvoll finde.
Angefangen habe ich mit dem 85er f1.4 von Samyang. Und bin noch immer dabei. Allerdings mit f/4.0 da dann die Qualität stimmt.
Dann habe ich mir das 14er f2.8 eingebildet. Ich wollte unbedingt ein großes Milchstrassenmosaik schiessen

http://www.flickr.com/photos/cubusmedus ... 565169659/

Projekt erledigt, nur dann war es aus mit Motiven für die Brennweite. Jetzt verwende ich es für andere Projekte für die es viel besser einsetzbar ist.
Dann habe ich mit 200mm experimentiert. 10min ohne Guiding an einer NeQ6 kein Problem. Ein Kauf ist allerdings im Moment nicht drinnen, aber sicher eine interessante Brennweite. Vorallem weil sie noch ohne Guiding gut funktioniert.

Ich arbeite seit dem ich mit Astro vor einem Jahr angefangen habe, nachwievor mit dem 85er und es ist eine super Brennweite. Du hast bei vielen Objekten schon Details drauf und gleichzeitig kannst du aber auch recht gut Mosaike von Sternbildern schiessen die dann entsprechende Details zeigen. Das ist das Thema mit dem ich mich im Wesentlichen beschäftige.

Vielleicht kannst du dir aus diesen Erfahrungen etwas herausextrahieren was für dich nützlich ist.

Lg, Christian

[Alriin]

Hallo Christian!

Ja, ich hab mir halt - blauäugig wie ich bin - gedacht ich leg mir erst das 17-70er zu, knipse alles was es für die Brennweite gibt und kauf mir dann ein EF 70-200 L und knipse damit fröhlich weiter. Danach wär mein Ed-Apo zum Einsatz gekommen. So einfach hätte es sein können... ist es natürlich nicht.
Allerdings kommt, dank euch, schön langsam Licht ins Dunkel (auch per PM).
Erfreulich ist auch, dass das oft verschmähte 50mm 1.8 II recht gute Resultate liefert. http://photon-hunter.de/index.php?menue ... SR%DCSTUNG
Und bei 100€ ist nun wirklich nichts verhaut! Ich werd mir das glaub ich einfach mal zulegen und dann seh ich ohnehin wo ich zuviel und wo zuwenig Brennweite hatte.

mfg Michael

[prokyon]

Hallo Michael,

ich hab das 50mm EF 1/1.4 von Canon. Das ist nicht schlecht. Abblenden muss man eh bei allen ein wenig.
Hier eine Aufnahme, die ich schon 2008 damit gemacht habe:

http://www.prokyon.startime.at/Objekte_Orion.htm

Aber das f/1.8 soll auch nicht schlecht sein. Wie gesagt, halt abblenden.

Diesen Link kann ich empfehlen, kann eine Entscheidungshilfe sein:

http://www.traumflieger.de/objektivbera ... _canon.php

cs

Werner

[Alriin]

Hallo Werner!

Vielen Dank. Die Seite kannte ich aber eh schon.

Versuche gerade mit dem Kit-Objektiv Orion aufzunehmen... vermutlich ein eher trauriges Unterfangen, aber wie haben gerade eine mörderisch gute Sicht hier bei uns.
Allerdings weiß ich nicht ob ich das Teil 100%ig scharf gestellt habe. Sollte eventuell doch mal nen Laptop anschließen.

mfg Michael

[Schütze]

Hallo Michael


Da ich ja die selbe Eos habe darf ich fragen mit welche Einstellungen du den Orion aufs Korn genommen hast

Das mit dem Notebook und dem Programm was bei der Eos dabei war geht ganz gut das habe ich schon am Mond versucht und der Orion wäre auch mein nächstes Ziel

lg Martin

[Alriin]

Hallo Martin!

Hab Gestern mit dem EF 18-55 f3.5-5.6 IS II mit 55mm (Beteigeuze bis Rigel... also nicht der ganze Bursche) bei f5.6 und ISO800 15x2min (exkl. 10 Darks) draufgehalten.
Neben dem Orionnebel M42 + M43 ist auch der Flammennebel, der Reflexionsnebel M78 und ganz schwach der Pferdekopfnebel drauf. Mit einem lichtstärkeren Objektiv oder längerer Belichtungszeit, kann man aber ziemlich viel Details rausholen. Allerdings ist die Bearbeitung in Fitswork noch etwas zu kompliziert für mich und der DeepSkyStacker wirft ein extrem abgedunkeltes Bild aus.
Aber sofern du eine Nachführung hast, halt drauf was geht!!!

mfg Michael

[zirl]

Hallo Michael,

ich hab für Widefields ein Tamron SP AF 17-50mm f/ 2.8 LD Aspherical. Ich glaube das Ding ohne Bildstabilisator gibt es nicht mehr aber einen Nachfolger... Die Dinger sind nicht allzu teuer und produzieren Ergebnisse die zumindest für mich akzeptabel waren. Ich blende aber auch auf f/5 ab...

Zwei Beispiele, der Fuhrmann hat es sogar zum AdW geschafft

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypic ... y/25242365

oder

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypic ... y/23525385

An den Ecken merkt man nach wie vor dass das Bildfeld nicht ganz eben ist, aber das Preis Leistungsverhältnis dieses Teles ist für mich ganz ok...

LG

Bernd

[Alriin]

Hallo Bernd!

Also es wundert mich jetzt doch, dass tatsächlich Tamrons auch Verwendung finden. Irgendwie dachte ich immer, dass das reine Knibsdinger für den Urlauber sind.
Wobei ich vorerst trotzdem lieber nen Bogen um Nachbau und/oder Zoomobjektive machen möchte. Das 50/f1.8 II hört sich für den Anfang recht gut an und für später ist vorerst mal das 85/f1.8 USM angedacht. Beide arbeiten laut Test- und Erfahrungsberichten ab Blende f4 perfekt bis in die Ecken.

mfg Michael