First Light mit dem 5"-Mak

Astronomie, Naturbeobachtung, Mikroskopie...
Antworten
Benutzeravatar
Zephyroth
Austronom
Beiträge: 116
Registriert: 01.01.2012, 19:38
Wohnort: Hartberg

First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Zephyroth »

Endlich! Endlich hab' ich's geschafft. Nachdem der Wiedereinstieg in die Hobbyastronomie mehr als holprig war, hatte ich nun endlich ein Wolkenfenster von ca. 30min um das Teleskop auszurichten und ein paar "Referenzpunkte" anzusehen. Viel war's nicht, denn das Wetter ändert sich im Minutentakt.

Das Seeing war übrigens grauenvoll, dennoch bin ich erstaunt, wie gut das neue Teleskop ist.

Jupiter:
Achsenarretierung gelöst und freihändig angefahren, mit dem Leuchtpunktsucher ein Klacks. Okular war das 25mm, das zu einer 60-fachen Vergrößerung führt. Und da war er, prächtig, fett und umgeben von 3 Monden (wo der 4. war, weis ich nicht, entweder vor oder hinter Jupiter). Trotz des schlechten Seeings konnte man schon die Streifen erahnen, leider war es zwecklos das 10mm-Okular einzusetzen. Ich hab's probiert, aber es war nicht wirklich mehr zu sehen...

Orionnebel M42:
War auch gut zu sehen, passt mit dem 25mm-Okular genau ins Gesichtsfeld. Konnte sogar noch die dicht beieinanderstehenden Sterne auseinanderhalten. Bei einer wirklich klaren Nacht muß das echt toll sein.

Mars:
Kleiner oranger Planet. Aber schön zu sehen. Auch hier wurde meine Neugier durch das schlechte Seeing gebremst. Der Versuch mit dem 10mm-Okular war auch hier vergebens...

Nun, nach 30min mußte ich wieder abrechen, weil's wieder begonnen hat zu nieseln. Zeit für ein kurzes Fazit. Die neue Ausrüstung macht Spaß. Viel mehr als ich jemals mit meinem Hofer- und Lidl-Teleskopen hatte. Die Montierung sitzt bombenfest und ist äußerst wackelresistent. Es ist eine Freude an den Achsen zu drehen, alles bewegt sich sehr smooth und ist wirklich hilfreich. Das ist genau die Ausrüstung die ich gebraucht habe um mich weiter zu motivieren...

Grüße,
Zeph
Teleskop: Skywatcher Maksutov-Cassegrain 5" f/12
Okulare: Hyperion Zoom 8-24mm (50-68° Gesichtsfeld), 10mm/25mm Superplössel
Montierung: Skywatcher NEQ-3
Benutzeravatar
prokyon
Austronom
Beiträge: 3389
Registriert: 04.03.2008, 02:17
Wohnort: Gurk
Kontaktdaten:

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von prokyon »

Freut mich, dass du so happy bist mit dem neuen Teleskop! Hatte auch mal einen 5" Mak. Ist wirklich ein gutes allround Gerät das Spaß macht.

cs

Werner
Ich liebe die Sterne zu sehr um die Nacht zu fürchten.

http://www.starrymetalnights.at
Benutzeravatar
Zephyroth
Austronom
Beiträge: 116
Registriert: 01.01.2012, 19:38
Wohnort: Hartberg

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Zephyroth »

Ahh, mich hat's um Mitternacht nochmal rausgezogen, und da hab' ich ein paar Tests mit Sirius gemacht, was die Qualität der Optik angeht. Das Ding tut wie im Bilderbuch. Wenn man fokussiert, sieht man zuerst eine Scheibe mit Loch (der Fangspiegel), dann wird der Punkt minimal (durch das schlechte Seeing) und dann wieder eine Scheibe. Auch der Weg zurück war genau gleich, so soll es sein.

Dann bin ich mit Sirius das Gesichtsfeld abgefahren, an den Rand ob ich irgend ein Coma oder Farbfehler bekomme. Ein ganz leichtes Coma kann ich ganz am Rand erkennen, ist aber wirklich minimal und gleichmäßig über den ganzen Rand, was auf eine gut justierte Optik hindeutet. Farbfehler ist mir keiner untergekommen, das wirkt alles ganz konstant.

Ich bin echt erstaunt, für wie wenig Geld man inzwischen gute Optik bekommt. Jetzt wird mir erst klar, wie sehr mein Newton verjustiert sein muß und wie stark der Farbfehler des ETX-70 eigentlich ist.

Zusätzlich habe ich gelernt, das die Montierung fast wichtiger ist, als das was man draufschnallt. Ein noch so gutes Teleskop kann nichts ausrichten, wenn es wackelt wie Sau...

Bin gespannt, wie's wird wenn das Seeing besser ist und ich auch Zeit (sprich Wetter, das mir nicht im Weg steht) habe, den Mak (von Tommy liebevoll "Thermoskanne" genannt) auskühlen zu lassen.

Grüße,
Zeph
Teleskop: Skywatcher Maksutov-Cassegrain 5" f/12
Okulare: Hyperion Zoom 8-24mm (50-68° Gesichtsfeld), 10mm/25mm Superplössel
Montierung: Skywatcher NEQ-3
Benutzeravatar
Zephyroth
Austronom
Beiträge: 116
Registriert: 01.01.2012, 19:38
Wohnort: Hartberg

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Zephyroth »

Heut' war ich um 5:30 draußen mal den Saturn begutachten, sollte nach meinen bisherigen Erfahrungen kein Problem darstellen. Trotz des vielen Umgebungslichts (ich wollt' nicht schon wieder in die Wiese) war der Ringträger schon bei 60-facher Vergrößerung schön zu erkennen.

Gut, das hab' ich mit meinen alten Teleskopen auch geschafft, jetzt kommt der Test mit 150-fach. Ob das noch gut geht?

JA!

Tut es. Natürlich war das Ganze schon wieder recht lichtschwach, aber dennoch sehr deutlich. Das Seeing war diesmal ein wenig besser als bei meinen letzten Versuchen und es gab ein paar Momente wo der Saturn wirklich scharf zu sehen war. Für die Cassini-Teilung der Ringe hat's dann doch nicht gereicht. Dazu muß ich wirklich runter auf den Bogenplatz, weit weg von jeder Lichtquelle in einer wirklich sternenklaren Nacht.

Bis jetzt hat das neue Teleskop alle Erwartungen übertroffen. Und schön langsam wird der Ruf nach einem guten Zoom-Okular laut...

Grüße,
Zeph
Teleskop: Skywatcher Maksutov-Cassegrain 5" f/12
Okulare: Hyperion Zoom 8-24mm (50-68° Gesichtsfeld), 10mm/25mm Superplössel
Montierung: Skywatcher NEQ-3
Gerold
Beiträge: 44
Registriert: 14.01.2012, 23:59

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Gerold »

Hallo Zephyrot

Scheint als ob der Mak dir viel Freude macht :)
Hab leider noch nie durch einen durchgeblickt..... :cry:
Was hat dein Maksutov für eine Brennweite?
Da gibts ja Teile mit f15 oder so, müssten bei Mond und Planeten nett abgehn :D

mfg Gerold
Benutzeravatar
Zephyroth
Austronom
Beiträge: 116
Registriert: 01.01.2012, 19:38
Wohnort: Hartberg

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Zephyroth »

Ja, das Teil macht einen Riesenspaß. Sicher ist er keine Lichtkanone wie ein Dobson um den gleichen Preis (bin aktuell bei 500€ mit Montierung, ein Zoom-Okular um 200€ kommt am Montag), aber die Flexibilität die du durch das Ding hast ist enorm. Man packt ihn einfach in's Auto und los geht's.

Mein Mak hat eine Brennweite von 1500mm, bei einer Öffnung von 127mm. Also ein f/12. Die kleinste Vergrößerung ist 60-fach, die größte 150-fach. Mit dem Zoom hab' ich dann einen Bereich von 63x - 188x. Letzteres ist dann schon kritisch, die Austrittspupille ist nur mehr 0.67mm.

Ich jetzt mal am Bogenplatz und hab' ihn dort aufgebaut. Es war schön dunkel und das Seeing war auch gut. Diesmal ist es mir gelungen, den Jupiter mit 150-fach zu sehen. Normal kann man diese Vergrößerung nur selten benutzen, aber diesmal ist's gegangen. Man sieht dann den Jupiter schon mit seinen Farbstreifen. Ist schon nett.

Deep Sky geht zwar, aber aufgrund der langsamen Optik ist es manchmal etwas zäh. Vorallem kann's passieren, das man das Objekt net ganz ins Gesichtsfeld bekommt, weil man aufgrund der hohen Brennweite die Vergrößerung kaum unter 60-fach bekommt. Dennoch die Andromedagalaxie und der Orionnebel sind wunderbar zum erkennen.

Grüße,
Zeph
Teleskop: Skywatcher Maksutov-Cassegrain 5" f/12
Okulare: Hyperion Zoom 8-24mm (50-68° Gesichtsfeld), 10mm/25mm Superplössel
Montierung: Skywatcher NEQ-3
Gerold
Beiträge: 44
Registriert: 14.01.2012, 23:59

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Gerold »

Hört sich gut an :D
Da erinnere ich mich grad an mein erstes Teleskop, war ein Refraktor der ganz kleinen Sorte!
Ein Eschenbach, 60 mm Objektiv und glaub 480 mm Brennweite :mrgreen: dabei waren Kellner Okulare von 1" mit gefühlten 0, 25 Grad Gesichtsfeld.
Wennst damit den Jupiter gefunden hast, kam er dir auch mit kleiner Vergrößerung riesig vor, weilst ja nur ein bissal vom restlichen Weltall gesehen hast......

Ich weiß ja nicht wie das bei einem Mak ist aber bei meinem Dobsen sind Okulare ab 70 Grad
schon sehr angenehm beim spechteln. Einerseits weilst nicht so oft nachschubsen musst, andererseits kommst dir vor als wärst im Weltraum.
Aber ob das auch noch bei f12 so rüberkommt...... denk nicht :roll:

mfg Gerold
Benutzeravatar
Zephyroth
Austronom
Beiträge: 116
Registriert: 01.01.2012, 19:38
Wohnort: Hartberg

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Zephyroth »

Ein großes Gesichtsfeld ist schon nett, mit dem neuen Okular bin ich dann auch bei 50-68°, mal sehen wie das dann ist. Gegenüber einem Dobson hab' ich halt den Vorteil einer parallaktischen Montierung, so das das Nachführen nicht ins Gewicht fällt.

Für Deep Sky ist ein Dobson halt ein Traum, könnt' ich mir vorstellen, da hier Lichtsammeln alles ist.

Grüße,
Zeph
Teleskop: Skywatcher Maksutov-Cassegrain 5" f/12
Okulare: Hyperion Zoom 8-24mm (50-68° Gesichtsfeld), 10mm/25mm Superplössel
Montierung: Skywatcher NEQ-3
Gerold
Beiträge: 44
Registriert: 14.01.2012, 23:59

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Gerold »

Ja da hat mich eben auch über die Jahre das "Gallileische Fieber" gepackt, dadurch sind immer größere Teleskope ins Haus gekommen :shock:
Nun hab ich auch noch den 10 " Dobson auf eine para Mont gesetzt und bin draufgekommen das ich zu kurz geraten bin :D
Werd mir nun ein Stockerl zulegen müssen !
Zephyroth hat geschrieben:mit dem neuen Okular bin ich dann auch bei 50-68°,
Ja wirst sehn das macht mehr freude, weil oft Objekte besser hervortreten mit mehr Gesichtsfeld.

mfg Gerold
Benutzeravatar
Zephyroth
Austronom
Beiträge: 116
Registriert: 01.01.2012, 19:38
Wohnort: Hartberg

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Zephyroth »

Jetzt ist's dann ja kein Dobson mehr, sondern ein großer Newton auf einer parallaktischen Montierung. Da wär ein RC-Cassegrain jetzt gefragt, der hätte das Okular unten...

Grüße,
Zeph
Teleskop: Skywatcher Maksutov-Cassegrain 5" f/12
Okulare: Hyperion Zoom 8-24mm (50-68° Gesichtsfeld), 10mm/25mm Superplössel
Montierung: Skywatcher NEQ-3
Gerold
Beiträge: 44
Registriert: 14.01.2012, 23:59

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Gerold »

Stimmt :D ist nun ein Newton, aber ein Stockerl muss her!
Aber was mich noch mehr stört, ist das ich mit der Kamera nicht in den Focus komme mit dem Teil :(
Hab nun den Tubus abgeschnitten um 3,5 cm aber es reicht noch nicht ganz (also verrechnet :cry: )
Das fehlende bissal werd ich mit den Justierschrauben vom Spiegel machen, wenn da nicht die 3 blöden m7 Schrauben wären :evil:
Ich komm mir langsam vor wie "Tim der Heimwerker" :D aber wenn alles passt,
sollte ich zu meinen 1. Bildern kommen.......

Eigendlich gehört das gar nimma hier her :shock:

mfg Gerold
Benutzeravatar
Zephyroth
Austronom
Beiträge: 116
Registriert: 01.01.2012, 19:38
Wohnort: Hartberg

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Zephyroth »

Ja, davon hab' ich auch schon gelesen, das der Backfokus bei Newtons recht beschränkt ist. Man will ja den Fangspiegel möglichst klein halten. Das artet dann bald in besagte Frickelei aus. Die Schmidt oder auch Maksutov sind da flexibler, da hier sowieso der Hauptspiegel für's Fokussieren verschoben wird. So ist ein sehr großer Backfocus möglich.

Wie auch immer, ich wünsche gutes Gelingen. Ich hab' mit meinem neuen Okular auch noch eine Frickelei vor mir. Ich muß zwei Gewinde mit Schraubensicherungslack sichern. Dann sollte das Ding halten.

Die Bastelei gehört dazu, sonst macht's ja nur den halben Spaß und die Freude über tolle Einblicke oder Fotos ist nur halb so groß.

Grüße,
Zeph
Teleskop: Skywatcher Maksutov-Cassegrain 5" f/12
Okulare: Hyperion Zoom 8-24mm (50-68° Gesichtsfeld), 10mm/25mm Superplössel
Montierung: Skywatcher NEQ-3
Gerold
Beiträge: 44
Registriert: 14.01.2012, 23:59

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Gerold »

hehe Ja da muss ich dir zustimmen!
Basteln gehört dazu.

mfg Gerold
Benutzeravatar
Zephyroth
Austronom
Beiträge: 116
Registriert: 01.01.2012, 19:38
Wohnort: Hartberg

Re: First Light mit dem 5"-Mak

Beitrag von Zephyroth »

Gestern war ich wieder mal draußen um endlich mein repariertes Hyperion-Zoom auszuprobieren. Leider waren wie immer Wolken vorhanden, weshalb ich auf die Beobachtung von tief stehenden Objekten verzichten mußte.

Das einzige was gestern gut zu sehen war, war der Mars. Ein nettes kleines orange-gelbes Scheibchen, ich konnte sogar auf die volle Vergrößerung von 190x gehen, ohne das das Bild unverhältnismäßig dunkel wurde. Schon erstaunlich was gute Optik so alles ausrichten kann. Das Hyperion-Zoom steht meinen beiden Fix-Okularen (die billigen die beim Mak dabei waren) in nichts nach.

Jetzt könnte man sagen: "Eh klar, die beiden kosten zusammen vielleicht 40€, das Hyperion 200€".

Was mich erstaunt ist die Tatsache, das das neue Okular trotz wesentlich mehr Linsen nicht lichtschwächer ist. Auch das Gesichtsfeld ist besser und es gelingt sogar ein deutliches Bild trotz einer Austrittspupille von nur 0.65mm zu erhalten. Ich bin echt beeindruckt.

Den Saturn hatte ich dann auch noch kurz vor'm Rohr, allerdings war der Kerl grad mal über dem Horizont. Das Seeing war grauslich, außerdem war die Luft recht dunstig. Trotzdem konnte ich sofort die Ringe erkennen. Ich hoff' nun auf schönes Wetter, damit ich mal richtig loslegen kann. Mit den endlich höheren Temperaturen ist ja schon ein Anfang gemacht :)

Grüße & CS,
Zeph
Teleskop: Skywatcher Maksutov-Cassegrain 5" f/12
Okulare: Hyperion Zoom 8-24mm (50-68° Gesichtsfeld), 10mm/25mm Superplössel
Montierung: Skywatcher NEQ-3
Antworten