Gestern fuhr ich in voller Erwartung auf die Hochrindl zur Almhütte. Schon am Nachmittag packte ich das Großfernglas aus und hatten einen wunderschönen Blickradius von der Saualm, Petzen über die Steiner Alpen, Hochobir, Karawanken, Loiblpass, Hochstuhl bis knapp zum Mittagskogel. Und Mittendrin ist die Stadt Klagenfurt. Unglaublich was dieses Fernglas 20x110 auf Stativ zustande bringt.
Ich machte meine Hausaufgaben und studierte das Kartenmaterial und dazu das Stellarium genau. Ich freute mich, da ich hier einen herrlichen Ausblick von NNO, O, SO, S habe und das bis tief in den Horizont hinein. Zu Haus in Maltatal gibt es das nicht.
Ich beschloss, die alten Sternbilder, die ich bereits gelernt habe mit den paar Kugelsternhaufen und offenen Haufen ohne Kartenmaterial zu finden.
Da ich vom Nachbar einen kleinen Bresser Refractor 70mm (ein ganz billiges Gerät) geliehen bekam, suchte ich mir aus der Karte die Galaxien M81, M82 und den planetarischen Nebel M97 aus dem Sternbild große Bärin heraus.
Als neues Sternbild wollte ich mir das "Haar von Berinke" einprägen und fand dort in der Karte einen Comasternhaufen
"Melotte 11" ( nur 290 LJ entfernt, Helligkeit 1m uund größe 3,5).
Am Abend ging ich gegen 22 Uhr in den Garten und baute die Utensilien auf.
Leider musste ich gleich mal feststellen, das gegen Osten und Süden die Stadt Klagenfurt im weg war. Dass diese entfernte Stadt den Himmel so "versaut" hätte ich nie für möglich gehalten. Nichts desto trotz hatte ich näher zum Zenit und Richtung Norden und Westen gute Sicht.
Ich änderte meinen Plan und versuchte zuerst die Sternbilder (welche ich schon gelernt habe) frei zu finden. Funktionierte wunderbar. Dann gleich das Fernglas und die Kugelsternhaufen gefunden (beide Herkuleshaufen, M5 und M10 und IC4665 in der Schlange mit Träger), welche ich einen Abend zuvor hatte.
Jetzt wurde es spannend. Der Refraktor. Das erste mal in so einem Gerät. Ich visierte den Saturn an. Tatsächlich konnte ich die Ringe wenigstens als einen Ring erkennen. WOOOW


Weiter gings noch mit dem Fernglas. Die zwei Galaxien und den planetarischen Nebel im großen Bären hab ich leider nicht finden können.
Etwas enttäuscht hatte ich dann gegen Mitternacht den Abend auch beendet. Ganz vergessen das "Haar von Berinke" mit der Melotte 111 zu suchen.
Alm ist auch nicht gleich Alm. Ich hab gemerkt, dass wir im Tal eigentlich fast den besseren Himmel haben als hier auf der Hochrindl.
Man müsste halt mit dem Auto von der Almhütte zum weißen Kreuz fahren. Dort hätte man wahrscheinlich den besseren Himmel.
Wenn heut Abend das Seeing gut ist, was momentan darauf hindeutet, werde ich mit dem Studium weitermachen. Aber wieder von zu Hause aus.
Nächste Woche gehts nach Amstetten und hoffentlich mit Teleskop wieder nach Hause.



I gfrei mi
LG
Martin