
Und plötzlich kamen so nach und nach die ersten Sterne zum vorschein. Als erstes meldete sich der Arktor. Andrea konnte sogar weitere drei Sterne vom Bärenhüter ausmachen. Sie hat ja schließlich die schärferen Augen.

Ich wollte unbedingt mal ein neues Objekt finden. Der kleine Wagen war gut zu sehen. Das war schon mal ein gutes Zeichen. Die Deichsel des großen Wagens war in Zenithnähe und unheimlich stark. Die drei Sterne der Deichsel verlängerte ich und kam so zur Feuerradgalaxie M101. Diese Galaxie ist 22Mio LJ von der Erde entfernt und hat eine Helligkeit von 7,9m. (das muss man sich mal Vorstellen.....1 LJ= 9,5 Billionen KM). Wenn man mit dem Auto nach Griechenland fährt, dann sind das gerade mal 1.773 km von Spittal/Drau nach Athen. Ich kann mir ja 1 Million KM kaum vorstellen, geschweige denn 1 Billion oder sogar 9,5 mal von diesen und von diesen nochmal 22 Million mal. UFFFZ diese Gedankengänge sind äußerst erstaunlich. Da bekommt der Begriff "unendlich" schon eine ganz andere Bedeutung.
Ich sah also tatsächlich diese Feuerradgalaxie. Mir ging das Gefühl hoch als wie wenn ich eine schöne Sternschnnuppe sah. Kennt ihr dieses Gefühl? Jedoch kam mir diese Galaxie eher wie ein Kugelsternhaufen vor. Die Spiralarme konnte ich nicht sehen. Und das mit dem 10er Dobson. Entweder mache ich was falsch oder meine Erwartungen sind viel zu hoch. Auf der anderen Seite ist die Entfernung schon ein wahnsinn, dass überhaupt zu sehen. Im Buch "Deep Sky Reiseführer" ist diese Galaxie auf Seite 55 abgebildet. E>inmal mit Refraktor 70mm 20x ( So hab ich diese Galaxie durch den Dobson gesehen) und einmal mit Refraktor 120mm 102x ( hier sieht man schön die Spiralarme).
Am Seeing kann es nicht gelegen haben. Die war wirklich gut.
Ich ging dann vom der Gegend Wagen wieder weg und suchte noch "blind" den Herkuleshaufen M 13 auf. Konnte ich auf anhieb finden. Die Sterne konnte ich schon recht gut auflösen. Dann sah ich, dass die Schlange mit dem Schlangenträger recht hoch über dem Horizont (im Vergleich zu den letzten malen, da war es noch sehr viel früher) lag. Gleich den Dobson rübergeschwenkt und ich fand auf anhieb "blind" auch gleich den Kugelsternhaufen M12. 21.000 LJ enfernt.
Plötzlich wurde es am Horizont hinter den Bergen so ca. im Südosten immer heller. Die Sterne wurden nach und nach weniger. Ach ja richtig, es war ja fast Vollmond. Um 0.45Uhr ging dann tatsächlich der Mond auf. Das war für mich der Abbruch dieser erfolgreichen Mission. Denn ich hab ja noch keinen Nebelfilter. Und ohne diesen Filter will ich nicht mehr auf den Mond schauen.
In diesem Sinne GOOD SKY an alle
Heute Regnet es schon seit in der früh.
LG
Martin