Unerwartet kommt oft.....
Unerwartet kommt oft.....
Hallo Freunde!
Gestern hab ich seit langer Zeit wieder mal visuell beobachtet. Mit einem befreundeten Mitstreiter begaben wir uns trotz unsicherer Wetterlage auf unseren in 1000m Seehöhe befindlichen Beobachtungsplatz 2. Wahl. Denn für eine Fahrt auf den Berg war die Sache doch zu unsicher...
Ausgestattet waren wir mit einem Fraunhofer Refraktor f/15 , dem Skywatcher 102/500 und meinem 12,5" Dobson.
Anfangs pflanzte uns das Wetter ganz schön, es zogen große Wolkenfelder umher und kaum hatte man ein Objekt im Okular und man wollte die Vergrößerung erhöhen, dan war auch schon wieder Vorhang zu. Dafür war dann plötzlich eine andere Ecke am Himmel schön zu sehen.
Irgendwann wurde die Bewölkung dann doch weniger und wir konnten etwas länger bei den Objekten verweilen. Im Fraunhofer betrachteten wir Doppelsterne im Löwen, Krebs und der Jungfrau. Michael hat sich da nämlich eine ganze Liste vorgenommen, die er langsam abgrast. Dafür ist sein kleiner Refraktor sehr gut geeignet, da er nicht so sensibel auf schlechts Seeing reagiert.
Im Dobson beobachteten wir Objekte wie M51, M101, NGC4565, Leo Triplet, Region um M105, NGC2903, M13, M3, M5, M92, M97 und M108 usw.
Es war einfach eine Freude, nach so langer Pause den Himmel mit einem recht lichtstarken Teleskop abzugrasen. Da ich mich in letzter Zeit hauptsächlich mit Astrofotografie beschäftigt habe, war ein Schritt back to roots, der einfach nur schön war. Ich muss das unbedingt wieder mehr forsieren.
Natürlich beobachteten wie auch Saturn, Michael zuerst mit seinem Refraktor, das Seeing war verammt gut. So versuchte ich auch einen Blick mit meinem f/4,5 Lichtkübel auf den Ringplaneten. Der Anblick war atemberaubend. Das Seeing wurde immer besser und wurde perfekt! Zuerst beobachteten wir mit meinem Speers Walers, dann hatte Michael die Idee, doch sein 1" Ortho mit 1,24" Adapter zu verwenden! Und diese Entscheidung war goldrichtig. So detailreich habe ich Saturn noch nie gesehen. Bänder, Flecken und die Cassini Teilung, es war einfach nur unglaublich. Wir hatten eine der so seltenen Stunden erwischt, in denen 1a Seeing herrscht. Wir beobachteten tatsächlich eine Stunde lang nur Saturn, und das mit einem Deep Sky Teleskop. Mir wurde klar, wie schön und spannend visuelle Astronomie sein kann!
Dann setzen wie natürlich auch noch den Richfieler ein. Es macht Spaß mit dem 102/500 und 2" 32mm WA Okular den Himmel abzuspazieren. Ein Highlicht war Praesepe, die wirklich nur in so einem Gerät voll zu Geltung kommt. M36 und M38 in einem Gesichtsfeld ist auch ein ungewöhnlicher und deshalb um so faszinierenderer Anblick.
Um Mitternacht packten wir unsere Fernrohre ein und fuhren sehr zufrieden nach Hause. Eine anfangs trostlos scheinende Beobachtungsnacht entwickelte sich zu einem Highlight.
Vor lauter Begeisterung setzte ich denn meine astronomische Tätigkeit daheim vom Balkon aus weiter fort und fotografierte die Region um Antares (siehe Thread im Fotoforum). Nebenbei beobachtete ich mit dem Feldstecher die Objekte des Sommers wie Omega und Adlernebel, Schildwolke usw.
Erst um ca. 3 Uhr war dann Ende und die angekündigte Schlechtwetterfront zog von Westen kommend über den Himmel und setzte meinem Astrorausch ein Ende.
cs
werner
Gestern hab ich seit langer Zeit wieder mal visuell beobachtet. Mit einem befreundeten Mitstreiter begaben wir uns trotz unsicherer Wetterlage auf unseren in 1000m Seehöhe befindlichen Beobachtungsplatz 2. Wahl. Denn für eine Fahrt auf den Berg war die Sache doch zu unsicher...
Ausgestattet waren wir mit einem Fraunhofer Refraktor f/15 , dem Skywatcher 102/500 und meinem 12,5" Dobson.
Anfangs pflanzte uns das Wetter ganz schön, es zogen große Wolkenfelder umher und kaum hatte man ein Objekt im Okular und man wollte die Vergrößerung erhöhen, dan war auch schon wieder Vorhang zu. Dafür war dann plötzlich eine andere Ecke am Himmel schön zu sehen.
Irgendwann wurde die Bewölkung dann doch weniger und wir konnten etwas länger bei den Objekten verweilen. Im Fraunhofer betrachteten wir Doppelsterne im Löwen, Krebs und der Jungfrau. Michael hat sich da nämlich eine ganze Liste vorgenommen, die er langsam abgrast. Dafür ist sein kleiner Refraktor sehr gut geeignet, da er nicht so sensibel auf schlechts Seeing reagiert.
Im Dobson beobachteten wir Objekte wie M51, M101, NGC4565, Leo Triplet, Region um M105, NGC2903, M13, M3, M5, M92, M97 und M108 usw.
Es war einfach eine Freude, nach so langer Pause den Himmel mit einem recht lichtstarken Teleskop abzugrasen. Da ich mich in letzter Zeit hauptsächlich mit Astrofotografie beschäftigt habe, war ein Schritt back to roots, der einfach nur schön war. Ich muss das unbedingt wieder mehr forsieren.
Natürlich beobachteten wie auch Saturn, Michael zuerst mit seinem Refraktor, das Seeing war verammt gut. So versuchte ich auch einen Blick mit meinem f/4,5 Lichtkübel auf den Ringplaneten. Der Anblick war atemberaubend. Das Seeing wurde immer besser und wurde perfekt! Zuerst beobachteten wir mit meinem Speers Walers, dann hatte Michael die Idee, doch sein 1" Ortho mit 1,24" Adapter zu verwenden! Und diese Entscheidung war goldrichtig. So detailreich habe ich Saturn noch nie gesehen. Bänder, Flecken und die Cassini Teilung, es war einfach nur unglaublich. Wir hatten eine der so seltenen Stunden erwischt, in denen 1a Seeing herrscht. Wir beobachteten tatsächlich eine Stunde lang nur Saturn, und das mit einem Deep Sky Teleskop. Mir wurde klar, wie schön und spannend visuelle Astronomie sein kann!
Dann setzen wie natürlich auch noch den Richfieler ein. Es macht Spaß mit dem 102/500 und 2" 32mm WA Okular den Himmel abzuspazieren. Ein Highlicht war Praesepe, die wirklich nur in so einem Gerät voll zu Geltung kommt. M36 und M38 in einem Gesichtsfeld ist auch ein ungewöhnlicher und deshalb um so faszinierenderer Anblick.
Um Mitternacht packten wir unsere Fernrohre ein und fuhren sehr zufrieden nach Hause. Eine anfangs trostlos scheinende Beobachtungsnacht entwickelte sich zu einem Highlight.
Vor lauter Begeisterung setzte ich denn meine astronomische Tätigkeit daheim vom Balkon aus weiter fort und fotografierte die Region um Antares (siehe Thread im Fotoforum). Nebenbei beobachtete ich mit dem Feldstecher die Objekte des Sommers wie Omega und Adlernebel, Schildwolke usw.
Erst um ca. 3 Uhr war dann Ende und die angekündigte Schlechtwetterfront zog von Westen kommend über den Himmel und setzte meinem Astrorausch ein Ende.
cs
werner
-
- Austronom
- Beiträge: 275
- Registriert: 10.02.2008, 13:46
- Wohnort: Pernitz/NÖ
Hallo miteinander!
Ich war "dieser jener" Mitstreiter
der diesen sensationellen Beobachtungsabend mit Werner geniesen durfte. Ich kann Werners Bericht nur bestätigen. Dieser Saturn und das in einem F 4,5 "LIchtkübel" - das war SO nicht zu erwarten. Bereits in meinem 8 cm Meade Refraktor erkannte man Ring und Ringschatten vor der Planetenkugel und 3 Monde waren direkt sichtbar.
Im Dobs bestimmten wir 5 Monde, die in ruhigen Momenten bei einer V von 240 fach bereits als Scheibchen zu erkennen waren.
Von den Dopplsternen die ich mir zunächst vornahm( alpha,theta,zeta und gamma virgo) konnte ich keinen beobachten, da es gerade in Richtung Virgo stets zu wolkenbildungen kam.
Daher ging ich so quasi zum Abschied nochmal auf Zeta und Jota im Krebs und alpha, beta, gamma und 54 im Löwen drauf. Vor allem den letzten kann ich nur empfehlen. Der Farbkontrast ist deutlich und bereits mit mittlerer V von 60 zu trennen. Bei höherer V kommt der Farbeindruck noch stärker zu tragen.
Eine persönliche Premiere durfte ich ebenfalls notieren - 14 canis minor - östlich von prokyon( nicht Werner
).
Bereits mit kleiner V sind die beiden gleichhellen Sonnen zu trennen.
Ein schönes Paar!
lg
Ich war "dieser jener" Mitstreiter

Im Dobs bestimmten wir 5 Monde, die in ruhigen Momenten bei einer V von 240 fach bereits als Scheibchen zu erkennen waren.
Von den Dopplsternen die ich mir zunächst vornahm( alpha,theta,zeta und gamma virgo) konnte ich keinen beobachten, da es gerade in Richtung Virgo stets zu wolkenbildungen kam.
Daher ging ich so quasi zum Abschied nochmal auf Zeta und Jota im Krebs und alpha, beta, gamma und 54 im Löwen drauf. Vor allem den letzten kann ich nur empfehlen. Der Farbkontrast ist deutlich und bereits mit mittlerer V von 60 zu trennen. Bei höherer V kommt der Farbeindruck noch stärker zu tragen.
Eine persönliche Premiere durfte ich ebenfalls notieren - 14 canis minor - östlich von prokyon( nicht Werner

Bereits mit kleiner V sind die beiden gleichhellen Sonnen zu trennen.
Ein schönes Paar!
lg
" Mikroskope und Teleskope
verwirren lediglich den gesunden Menschenverstand!"
verwirren lediglich den gesunden Menschenverstand!"
- Christoph K.
- Austronom
- Beiträge: 1194
- Registriert: 11.01.2009, 07:53
- Wohnort: Nord-Steiermark
Hallo Werner!
Danke für den " unbekannten"Mehrfachen. Da fällt mir ein, etwas weiter "rechts" gäbe es noch eine Ansammlung von Dopplern, die wir auch beobachteten und dessen Erscheinungsbild uns an das Warnschild für Radioaktivität erinnerte .
lg MIchael
Danke für den " unbekannten"Mehrfachen. Da fällt mir ein, etwas weiter "rechts" gäbe es noch eine Ansammlung von Dopplern, die wir auch beobachteten und dessen Erscheinungsbild uns an das Warnschild für Radioaktivität erinnerte .
lg MIchael
" Mikroskope und Teleskope
verwirren lediglich den gesunden Menschenverstand!"
verwirren lediglich den gesunden Menschenverstand!"
- Christoph K.
- Austronom
- Beiträge: 1194
- Registriert: 11.01.2009, 07:53
- Wohnort: Nord-Steiermark
Hallo Christoph!
"etwas weiter rechts" bezieht sich auf das Fotovon Werner
. Da kommt dann unmittelbar "rechts" eine Sternenformation von 4 physischen/optischen??? Doppelsternen, die uns in meinem 80/1200 Refraktor an das Warnzeichen für Radioaktivität erinnerte.
Mit großer Öffnung(Spiegel) werden aber schwächere Sterne sichtbar und hinzukommt, dass das Bild noch höhenverkehrt ist.
Es könnte dann also sein, dass man diesen Eindruck dann nicht hat, habe ich ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert.
Lg Michael
"etwas weiter rechts" bezieht sich auf das Fotovon Werner
. Da kommt dann unmittelbar "rechts" eine Sternenformation von 4 physischen/optischen??? Doppelsternen, die uns in meinem 80/1200 Refraktor an das Warnzeichen für Radioaktivität erinnerte.
Mit großer Öffnung(Spiegel) werden aber schwächere Sterne sichtbar und hinzukommt, dass das Bild noch höhenverkehrt ist.
Es könnte dann also sein, dass man diesen Eindruck dann nicht hat, habe ich ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert.
Lg Michael
" Mikroskope und Teleskope
verwirren lediglich den gesunden Menschenverstand!"
verwirren lediglich den gesunden Menschenverstand!"